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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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auch einige oben auf der Brüstung blieben.
    Die ältere Frau wandte sich an Egil. »Nun?«
    »Ja, edle Dame, schickt jemanden, der unsere Gefährten holt, denn von unserer Mission sollte die Dylvana erzählen.«
    »Die Dylvana? Eine Elfe?«
    Auf Egils Nicken drehte die Frau sich um und befahl: »Matûh ilbauwâbi!« Während sich das Fallgatter gänzlich hob, gab sie einer jungen Frau ein Zeichen und sagte: »Kawâm, Jasmine, jâb iljauz khârij.« Die Akolythin verbeugte sich vor der älteren Frau, machte auf dem Absatz kehrt und eilte unter den sich hebenden Gitterstäben durch und in den Gang dahinter. »Kânmâfiz ‘ân!«, rief die ältere Frau ihr hinterher, dann wandte sie sich an die Neuankömmlinge. »Ich habe ihr gesagt, sie soll keine Angst haben, denn sie könnte die Dylvana für einen Dschinn halten.«
    Als die ältere Frau ihre Aufmerksamkeit wieder auf die vier Gefährten richtete, fragte Ferai: »Seid Ihr alle Priesterinnen Ilsitts?«
    Bei der Nennung des Namens der Göttin beschrieb jede der Frauen in Hörweite und auch der Mann rituell einen Kreis mit Daumen und Zeigefinger jeder Hand. »Das sind wir in der Tat. Alle außer Burel hier.« Sie deutete auf den großen Mann. »Obwohl auch er ein Bewahrer des Glaubens ist.«
    Delon trat vor. »Wir vergessen unsere Manieren. Darf ich Euch die Dame Ferai aus Gothon, die Dame Aiko aus Ryodo, Meister Egil aus Fjordland und mich selbst, Delon aus Gûnar, vorstellen.«
    Während sie vorgestellt wurden, nahmen Aiko und Ferai die Tücher ab, die ihr Gesicht verschleierten. Die Priesterinnen neigten vor jedem das Haupt, und ihre Blicke verrieten Überraschung wegen Aikos goldener Hautfarbe und ihren Mandelaugen.
    »Ich bin…« Sie wandte sich an den Mann und sagte etwas auf Sarainesisch zu ihm.
    »Äbtissin«, erwiderte er.
    »Ich bin die Äbtissin Mayam, und das hier ist Burel, der keinen Titel hat, obwohl sein Vater, äh…« – wieder wandte sie sich an Burel – »Yâ Sîdi? Yâ Sîdi Ulry?«
    »Ritter«, sagte Burel, der sich immer noch auf sein Schwert stützte. »Er war Ritter Ulry aus Gelen.«
    Hinter sich konnten sie die Kamele hören, die durch den engen Tunnel getrieben wurden. Kurz darauf erschien Jasmine mit vieren der widerspenstigen Tiere am Zügel. Arin und Alos folgten ihr mit den restlichen Kamelen. Als das letzte Tier durch die Öffnung getrabt war, wurde das Fallgatter wieder herabgesenkt.
    Arin und Alos wurden Mayam und Burel vorgestellt, und die Äbtissin war ganz eindeutig fasziniert von der winzigen Dylvana, obwohl sie diese Faszination zu verbergen suchte.
    »Ihr müsst hungrig sein«, sagte Mayam. »Kommt und lasst uns an einen Ort gehen, wo wir nach der Abendandacht essen und reden können, dann könnt Ihr mir erzählen, warum Ihr hierher gereist seid.«
    Auf ein Nicken Arins wandte die Äbtissin sich auf Sarainesisch an die wartenden Frauen. Daraufhin traten mehrere Akolythinnen vor, um die Kamele wegzubringen. Dann führten die Äbtissin und Burel Arin und ihre Gefährten durch das große Becken mit den steilen Wänden, während rasch die Dämmerung hereinbrach. Beinahe alle Frauen folgten ihnen.
    Voraus konnten sie einen großen Säulengang sehen, dessen Pfeiler in die Felswand gehauen waren. Rasch wurde klar, dass dies ihr Ziel war. Als sie näher kamen, bemerkten sie, dass der Gang mit einem gemeißelten Relief verziert war. Zwei Akolythinnen mit winzigen Öllämpchen traten aus einem Durchgang im Fels, und sie stellten die Lampen auf frei stehende Sockel und gingen dann wieder hinein.
    Zu diesem Licht führte sie Mayam, bis Arin und ihre Gefährtinnen nah genug waren, um in dem roten Fels über dem Eingang zu lesen:
     

     
    »Ah, meine Liebe!«, rief Delon und fasste Ferai um die Hüfte: »Du hattest Recht!«
    Und er hob sie hoch, wirbelte sie im Kreis herum und küsste sie auf die Lippen.
    Plötzlich hörte er auf, sich zu drehen, und stellte sie offenbar verwirrt ab. Dann küsste er sie wieder, diesmal länger und sanfter. Überrascht stand sie zunächst starr da, dann ließ sie sich mehr und mehr in seine Umarmung fallen, und schließlich schmolz sie förmlich dahin und hielt ihn ganz fest. Schließlich löste er sich zögernd von ihr, hielt sie auf Armeslänge von sich und betrachtete sie ebenso staunend wie sie ihn benommen.
    In eben diesem Augenblick ertönte ein grässliches, lang gezogenes Heulen, das klang, als ob eine furchtbare Kreatur zur Jagd auszöge.
     
    Alos schrie auf und rannte zur Tür, und Aiko hatte im

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