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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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erwartungsvoll an.
    Als sie vor ihm stand, sagte sie: »Ich dachte, nur ich würde früh aufstehen, um mich in kinmichi zu üben, doch nun finde ich Euch hier bereits vor.«
    »Kinmichi?«
    »Die Kunst des Schwertkampfs.«
    »Oh.«
    Aiko streckte sich und drehte sich und bewegte den Kopf hin und her, während Burel ihr zusah. »Es wäre nicht gut, beim Üben einen Krampf zu bekommen oder sich einen Muskel zu zerren«, sagte sie. »Im Krieg hat man nicht immer die Möglichkeit, sich vor einem Gefecht aufzulockern, aber bei den Übungen ist das etwas ganz anderes.«
    Burel brummte unverständliche Worte, obwohl er sorgfältig jede Einzelheit beobachtete.
    Schließlich blieb Aiko mit geschlossenen Augen ganz still stehen und atmete tief und gleichmäßig. »Ich gehe die Übung jetzt im Geiste durch«, murmelte sie, als würde größere Lautstärke sie in ihrer Konzentration stören.
    Burel nickte, schwieg jedoch.
    Dann zerbarst Aiko förmlich vor Energie, und ihre Schwerter flogen in ihre Hände. Sie wirbelte und tanzte, und ihre Klingen sirrten durch die Luft, hoch und tief, stießen und schlugen, parierten mit überkreuzten Klingen und beschrieben komplizierte Figuren, während sie sich duckte, sprang, tänzelte, wegtauchte und auf die Knie sank. Schwerter, Dolche, Shuriken tauchten plötzlich in ihrer Hand auf und verschwanden gleich darauf wieder. Beständig sang der Stahl eine tödliche Melodie.
    Whuff! Burel stieß den vor Staunen angehaltenen Atem aus und sah ehrfürchtig zu, wie sie sich drehte und wand und ihre Klingen dabei verschwammen, so schnell bewegten sie sich.
    Schließlich stand sie still und steckte ihre Waffen wieder in die Scheiden.
    Burel holte tief Atem. »Das war wunderbar«, sagte er. Dann schaute er auf sein großes Schwert. »Das könnte ich niemals.«
    Aiko nickte. »Eure Waffe ist für den Kampf gegen einen schwer gerüsteten Gegner gedacht.«
    Burel nickte. »Habt Ihr Erfahrung mit solchen Waffen?«
    »Sie waren Teil meiner Ausbildung.«
    Burel runzelte die Stirn. »Ich kann das Schwert meines Vaters zwar mit Leichtigkeit führen, aber ich hatte keinen Lehrer, der mir hätte zeigen können, ob das, was ich tue, richtig oder falsch ist. Werdet Ihr mir beibringen, was Ihr wisst?«
    Aiko lächelte. »Ich werde mehr als das tun, Burel. Ich werde Euch im Kampf mit allen Waffen unterweisen, mit denen ich vertraut bin.«
    »Mit dem Bogen kenne ich mich bereits aus«, sagte Burel. »Die Frauen hier haben es mir beigebracht, obwohl ich mich sicher noch verbessern könnte. Und obwohl ich mit Freuden den Umgang mit anderen Waffen erlernen würde, muss meine größte Aufmerksamkeit diesem Schwert gelten, denn ich habe eine Aufgabe zu erfüllen.«
    »Aber ein schneller Feind kann so ein Schwert überwinden.«
    »Gewiss«, sagte Burel nickend. »Mit einem abgeschossenen Pfeil oder einem geworfenen Dolch, oder auch mit einem dieser Wurfsterne, die Ihr tragt.«
    »Ja, Burel. Mit einem Geschoss kann man einen Schwertkämpfer in der Tat töten, wenn der Schütze Gelegenheit zum Schuss erhält und treffsicher ist. Aber ich spreche vom Zweikampf mit Klingen. Mit Schnelligkeit und Geschick lässt sich Eure Waffe überwinden.«
    »Ja?«
    »Ich zeige es Euch. Nehmt Euer Schwert.«
    Aiko zog einen ihrer Dolche, während Burel Kampfhaltung einnahm.
    »Schlagt auf mich ein«, sagte Aiko.
    »Was?«
    »Schlagt auf mich ein«, wiederholte sie. »Zeigt keine Gnade.«
    »Das werde ich nicht tun.«
    »Wenn Ihr etwas lernen wollt, wenn ich Euer Lehrer sein soll, müsst Ihr tun, was ich sage. Jetzt schlagt nach mir, und macht Euch keine Sorgen, denn ich werde ausweichen.«
    Burel biss die Zähne zusammen und führte einen halbherzigen Hieb aus.
    Aiko wich mühelos aus. Kopfschüttelnd schob sie den Dolch wieder in den Gürtel. »Ihr wollt nichts von mir lernen.« Sie machte Anstalten, sich abzuwenden.
    »Doch, das will ich«, sagte Burel. »Ich will nur nicht meine Lehrerin töten.«
    Aiko drehte sich wieder zu ihm um und fasste ihn ins Auge. »Dann müsst Ihr mir vertrauen.« Sie zog den Dolch wieder aus der Scheide.
    Burel starrte sie lange an. Dann packte er sein Schwert, und diesmal pfiff die Klinge durch die Luft, als er kraftvoll zuschlug. Doch Aiko wich wieder geschmeidig aus, glitt dann schnell wie eine Viper heran und berührte ihn mit der Flachseite des Dolchs am Hals, als ihn die beidhändig geführte Klinge vorwärts riss.
    »Toter Mann«, sagte sie, indem sie den Dolch wieder einsteckte. Und in diesem

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