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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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alle die Rechte des Einzelnen achten würden, und zwar nicht nur auf kurze Sicht, sondern auch auf lange Sicht.«
    »Auf lange Sicht?«
    »Ja, Delon. Vergesst nicht, ich bin eine Dylvana – eine Elfe –, und das Alter hat keine Gewalt über mich und meinesgleichen. Wir können durch Unfall, Krieg, Krankheit, Gift, Böswilligkeit und Pech sterben, aber ansonsten liegt die Ewigkeit vor uns. So stehen wir immer am Beginn unseres Lebens, wie viele Jahre auch bereits verstrichen sein mögen. Daher ist es unsere natürliche Neigung, Dinge auf lange Sicht zu betrachten.«
    »Du meine Güte«, rief Burel aus.
    Alle Augen richteten sich auf ihn.
    Er zuckte die Achseln. »Ich habe nur überlegt, wenn es stimmt, was Aiko uns über die Seelen und die Wiedergeburt erzählt hat, und wenn Elfen ewig leben – von der Möglichkeit eines Schwertstreichs oder eines Unfalls einmal abgesehen –, dann ist Tod und Wiedergeburt jenseits ihrer Reichweite. Wie wollt Ihr dann jemals ins Paradies gelangen?«
    Arin lächelte. »In der Tat, Burel, wenn es stimmt, was die Priester in Ryodo behaupten, dann müssen die Elfen sich ohne den Vorzug einer Wiedergeburt zu einem höheren Zustand weiterentwickeln.«
    Egil nahm Arins Hand und küsste ihre Finger. »Diese Entwicklung hat bereits begonnen, Liebste.«
    »Das hat sie in der Tat, aber woher weißt du das?«
    »Du warst es doch, die mir von dem Mann erzählt hat, der die Elfen aus ihrem Wahnsinn gerissen hat, indem er sagte: ›Dann soll es mit mir beginnen.‹«
    Jetzt hob Arin seine Hand an die Lippen und erwiderte die Küsse.
    Delon seufzte und sah Aiko an. »Vielleicht haben diese Landsleute von Euch Recht, Aiko. Vielleicht hat ja die Art, wie wir unser jetziges Leben gestalten, Einfluss darauf, in welchen Körper wir wiedergeboren werden. Wenn ja, habe ich noch viel zu tun, ehe ich mich zur letzten Ruhe betten kann. Nicht, dass ich etwas wirklich Schlimmes getan hätte, aber ich habe auch nichts wirklich Gutes getan.«
    Delon sah Ferai an und lächelte, doch sie begegnete seinem Blick noch immer nicht.
     
    Nach dem Frühstück widmeten Aiko und Burel sich wieder ihren Schwertübungen, und Jasmine nahm die übrigen Gefährten mit auf einen Besichtigungsrundgang durch das Tal, wo der größte Teil des Landes, der nicht aus nacktem Fels bestand, als Felder und Gärten genutzt wurde. Die Erde wurde mit lieblichem Quellwasser bewässert und durch zusätzliches Düngen fruchtbar gemacht.
    »Wie kommt Ihr an Fleisch?«, fragte Egil neugierig.
    »Wir haben nur selten welches«, sagte Jasmine. »Dort drüben ist ein Gehege mit Geflügel, das wir hauptsächlich wegen der Eier halten, aber hin und wieder liefern die Tiere uns auch eine Mahlzeit. Käse ist jedoch mehr nach unserem Geschmack, und der wird uns manchmal von einigen unserer Anhänger von draußen gebracht.«
    »Ich glaube nicht, dass ich so leben könnte«, raunte Delon Ferai zu, während sie Jasmine zu den Wohnquartieren folgten, die in die Felswände gehauen waren. »Ich meine, ab und zu brauche ich einfach ein Stück gebratenes Fleisch – ein leckeres Filetstück oder dergleichen – und einen Krug mit kräftigern Ale. Und Süßigkeiten, ja, sicher, vor allem Süßigkeiten. Und frisches, knuspriges Brot, o ja. Und…«
    Ferai lächelte hinter vorgehaltener Hand, während Delon sich ausgiebig über allerlei delikate Speisen ausließ und die Gruppe durch karge Gemächer und kurze Flure schritt, die in den roten Fels getrieben worden waren.
    »Ich frage mich, ob die Drimma das alles erschaffen haben«, sagte Arin, als Jasmine sie und ihre Gefährten an Köchinnen und Küchenhilfen vorbei durch eine Küche in einer weiteren behauenen Kaverne führten, in der soeben das Mittagessen, das üppigste Mahl des Tages, zubereitet wurde.
    Jasmine legte den Kopf ein wenig schief. »Drimma?«
    »Zwerge«, erwiderte die Dara.
    »Ich glaube nicht«, sagte Egil. »Von der Größe her scheint alles für Menschen gemacht zu sein, nicht für Zwerge.«
    »Vielleicht haben sie es im Auftrag der Menschen erbaut«, sagte Alos, »und sind vor langer Zeit von jemandem dafür angeworben worden.«
    Jasmine zuckte die Achseln und führte sie weiter durch Kammern, die von unbekannten Händen angelegt worden waren.
     
    »Wer hat den Weg mit dem Zauber belegt?«
    Mayam sah Arin verwirrt an. »Zauber?«
    Arin nickte. »Auf der Insel im Himmel ist der Anfang des Weges, der hierher führt, mit einem Zauber belegt. Außerdem scheint auch der Weg selbst verzaubert zu

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