Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
sein. Mit meiner speziellen Sicht konnte ich das halbwegs erkennen.«
    Mayam legte Messer und Löffel nieder. »Das war mir nicht bekannt.«
    Egil sah von seinem Teller auf. »Wenn Euch davon nichts bekannt war, wie hat der Orden von Ilsitt den Tempel dann überhaupt entdeckt?«
    Die Äbtissin hob die Hände und drehte sie. »Auch das weiß ich nicht. Manche sagen, die Flüchtlinge seien von der Herrin persönlich geführt worden.« Mayam beschrieb ebenso wie Burel Kreise mit Daumen und Zeigefingern.
    »Wie finden denn Eure Anhänger von draußen hierher?«, fragte Ferai. »Zum Beispiel diejenigen, welche Euch Vorräte bringen?«
    Mayam sah Burel an und sagte: »Sie folgen den geheimen Zeichen.«
    Jetzt sah Arin die Äbtissin verwirrt an. »Den geheimen Zeichen?«
    »Ja. Sie markieren den Weg hierher.«
    »Wir haben keine gesehen«, sagte Arin.
    »Dann haben wir heute alle etwas gelernt«, erwiderte Mayam lächelnd.
    Eine Zeit lang aßen sie schweigend weiter. Doch dann sagte Aiko, die nach ihren Schwertübungen frisch gebadet war: »Es ist gut und schön, über diese Dinge zu reden, aber wir sind hergekommen, um einen Verfluchten Bewahrer Des Glaubens Im Labyrinth zu finden. Wenn das tatsächlich Burel ist, würde ich gerne hören, warum Ihr das glaubt.«
    Mayam wandte sich an Burel. Der große Mann, der ebenfalls gebadet hatte, schob sich ein großes Stück Brot in den Mund. Er kaute einen Moment und schluckte dann. Während ihm eine Akolythin Tee nachschenkte, sagte er: »Die folgende Geschichte hat mir meine Mutter erzählt:
    Mein Vater war ein Ritter in Diensten des Hochkönigs. Wie üblich gab es Ärger im Reich, und mein Vater hatte viel zu tun. Doch im Sommer des Jahres 1E9216, vor gut siebenunddreißig Jahren, schienen sich die Probleme zu verzehnfachen. Viele wurden ausgeschickt, um den Grund herauszufinden, darunter auch mein Vater. Allein und in Verkleidung begab er sich zur Insel Kistan, nachdem er seine Haut mit Walnussöl verdunkelt hatte…«
    »Was war mit seinen Augen?«, unterbrach Egil die Erzählung.
    »Mit seinen Augen?«
    »Waren sie blau wie Eure? Eisblau?«
    Burel wandte sich an Mayam. Die nickte und sagte: »Ich meine mich zu erinnern, dass sie tatsächlich blau waren.«
    »Sah es dann nicht irgendwie verdächtig aus, dass jemand, der behauptete, ein Kistaner zu sein, blaue Augen hatte?«
    Delon schüttelte den Kopf. »Nein, Egil. Die Piraten machen oft Gefangene, darunter auch Frauen, die sie schänden und die ihre Kinder austragen. Unter diesen Mischlingen sind auch viele Kistaner mit heller Haut oder blauen Augen, oder beidem.«
    »Mischlinge«, murmelte Arin. »Das ist eine hässliche Bezeichnung.«
    »In der Tat«, sagte Burel mit einem wütenden Blick auf Delon. »Ich bin selbst, wie Ihr es nennt, ein Mischling: Meine Mutter Eruth war eine Sarainesin, während mein Vater, Ritter Ukry, aus Gelen stammte.«
    »Nichts für ungut«, sagte Delon. »Ich habe es nicht böse gemeint. Ich wollte nur erklären, dass Euer Vater unabhängig von seiner Augenfarbe leicht als Kistaner durchgehen konnte.«
    Ferai sagte: »Das mag stimmen, Delon, aber die Piraten in Pendwyr in den Zellen neben mir hatten alle dunkle Augen.«
    Mayam klopfte auf den Tisch. »Das ist vollkommen bedeutungslos für Burels Geschichte.« Sie wandte sich an den großen Mann. »Fahrt bitte fort.«
    »Gut zwei Jahre nach seiner Ankunft in Kistan wurde mein Vater zufällig Besatzungsmitglied auf dem Schiff eines mächtigen Magiers. Das Schiff segelte nach Aban, wo der Magier an Land ging, um sich mit einem Hohepriester der Fäuste von Rakka zu treffen.
    Während sich die beiden berieten, entdeckte mein Vater in der Kabine des Zauberers eine Truhe mit Schriftrollen. Normalerweise war die Truhe verschlossen, aber an diesem Tag war der Magier in großer Eile gewesen, und so war sie offen. Diesen Schriftrollen konnte mein Vater entnehmen, warum die Piraten so viele Überfälle unternahmen. Mit dem Erlös der Überfälle sollte ein großer und schrecklicher Feldzug finanziert werden. Eine der Schriftrollen berichtete aber auch davon, dass ein mächtiger Talisman versteckt worden sei – ein grüner Stein, der in einer silbernen Schatulle aufbewahrt wurde. Doch bevor mein Vater die Schriftrolle zur Gänze lesen konnte, kehrte der Magier zurück, und mein Vater entging der Entdeckung nur ganz knapp. Dennoch hatte er genug erfahren, um dem Hochkönig berichten zu können, was vorging, und an jenem Abend ging er von Bord und floh.
    Doch

Weitere Kostenlose Bücher