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Elfenkrieger (Mithgar 02)

Titel: Elfenkrieger (Mithgar 02) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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leichter zu erklimmen sein, der andere beginnt in Jord und soll der schwierigere sein.«
    Aiko blickte von der Karte auf und sah Egil fragend an. »Gerüchte? Gibt es keine genauere Beschreibung?«
    Egil schüttelte den Kopf. »Ich kenne keine. Es sind Berichte von Leuten, die dort schon mehr zu tun hatten als ich.«
    »Hat schon jemand einen der Wege erklommen?«, fragte Burel.
    »Wenn ja«, erwiderte Egil, »ist jedenfalls noch keiner zurückgekommen, um seine Geschichte zu erzählen.«
    Alos stöhnte und schaute aufs Meer, während seine Augen sich mit Tränen füllten, dann murmelte er: »Er wird uns alle verschlingen.«
    »Können wir das Schiff nah genug heranbringen, um uns selbst ein Urteil zu bilden?«, fragte Arin, während sie die Karte studierte.
    »Der Mahlstrom reicht sehr weit, Liebste«, erwiderte Egil.
    »Trotzdem, können wir hier hindurchsegeln?« Arin zeigte auf den Kanal zwischen den dem Mahlstrom am nächsten gelegenen Todesinseln.
    Egil wandte sich an Alos. »Was meinst du, Alos?«
    Der alte Mann schauderte und sagte dann in sehr bestimmtem Tonfall: »Schiffskameraden, meine Schiffskameraden.« Egil breitete die Karte vor dem alten Mann aus. Alos wischte sich die Tränen ab und starrte auf die Karte, wobei er sehr rasch und stoßweise atmete. Schließlich sagte er: »Vielleicht… aber es ist zu gefährlich, sage ich Euch. Ich meine, auf dem Gesims sitzt ein Drache, der jederzeit herabstoßen und uns verschlingen kann, und in diesen Gewässern lauern Kraken, die emporsteigen und uns in die Tiefe zerren können. Und dann gibt es noch den Großen Mahlstrom, und wenn wir in den Strudel geraten, wird er unser Schiff mit Mann und Maus schlucken.«
    Arin seufzte und sah den alten Mann an. »Wenn wir nicht nah genug heransegeln und uns selbst überzeugen können, müssen wir den Gerüchten vertrauen. Von den beiden Wegen, die Egil aufgezeigt hat, würde ich denjenigen auf der jordischen Seite bevorzugen, denn eine Durchquerung Grons, wie kurz sie auch sein mag, ist immer sehr gefährlich.«
    Arin blickte in die Runde und erhielt ein Nicken von allen außer Alos, der stattdessen aufs Meer schaute, während ihm wieder die Tränen über die Wangen liefen.
     
    Sie verbrachten drei verregnete Tage im Westgelener Hafen Anster, und Alos war in dieser Zeit praktisch ständig betrunken, da der alte Mann seine Furcht mit Alkohol zu betäuben versuchte. Aiko hatte es aufgegeben, ihn am Trinken zu hindern, denn schließlich hatte er sie in die Schlangenbucht und wieder hinausgeführt und hatte – abgesehen von seiner Funktion als Steuermann – ab jetzt nichts mehr mit der Wiederbeschaffung des Drachensteins zu tun, also war seine Rolle in diesem Abenteuer beendet. Daher ignorierte sie die Tatsache, dass er während ihres Aufenthalts an Land nie nüchtern war, obwohl sie von seinem weinseligen Gerede über das Verhängnis, das sie erwartete, gründlich genug hatte.
    In ihrer zweiten Nacht in Anster – oder vielmehr kurz vor Morgengrauen des dritten Tages, als ein Blitz über den Himmel zuckte – wurde Egil von einem besonders furchtbaren Traum geplagt, in dem er noch einmal das Grauen nacherlebte, wie Miki die Haut vom Gesicht abgezogen wurde, sodass die winzigen Muskeln darunter in ihrer ganzen roten Nässe entblößt wurden, an denen dann einzeln gezupft wurde wie an den Saiten einer grausigen, blutigen Harfe, während Miki schrie und schrie und schrie.
    Arin hielt Egil in den Armen, solange er weinte.
     
    Egil schaute von seinem Teller auf. »Was?«
    »Ich sagte gerade, leistet der Schinken noch immer Gegenwehr?«, wiederholte Delon.
    Egil sah wieder nach unten. Der Frühstücksschinken auf seinem Teller war zerteilt und zerfetzt, als sei er von einer wilden Bestie angegriffen worden. Egil knallte sein Messer auf den Tisch und zischte zähneknirschend: »Ich bringe das Schwein um.«
    »Wen?«
    »Ordrune. Wenn das hier vorbei ist, kehre ich in die Schlangenbucht zurück und mache seinem Dasein ein Ende.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte Burel. »Er muss für den Tod meines Vater büßen.«
    »Und für meine Männer«, fügte Egil hinzu.
    »Wir werden eine Streitmacht zusammenstellen müssen«, sagte Aiko, »die groß genug ist, um die Mauern seiner Burg einzureißen, oder sie, wenn nötig, zu belagern.«
    »Und wir brauchen ein, zwei Magier, um seinen Zaubern etwas entgegensetzen zu können«, fügte Arin hinzu.
    »Das wird teuer«, sagte Ferai, »aber in seinen Mauern dürfte es genügend Schätze geben,

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