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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Sie hatte einen Schal locker um ihre Schultern geschwungen.
    »Wow«, sagte David. »Du siehst toll aus.«
    Laurel sah an sich hinunter und wünschte fast, sie hätte etwas weniger Auffälliges angezogen; dieses Kleid würde alle Blicke auf sich ziehen. Es war aus schimmerndem hellblauen Satin, silbern bestickt und diagonal geschnitten, sodass es perfekt über all ihre Kurven glitt. Das Dekolleté war herzförmig ausgeschnitten, der Rücken frei. Das Kleid lief in einen runden Ausschnitt an ihrer Taille aus, unter dem sich die silberne Stickerei fortsetzte. Eine winzige Schleppe gab ihm den letzten Schliff.
    David trug eine schwarze Hose und dazu eine Smokingjacke inklusive Schöße. Um die Taille hatte er einen rotseidenen Kummerbund geschlungen und tatsächlich noch eine Krawatte gefunden. Aus der Brusttasche lugten weiße Handschuhe und – Chelsea würde nach ihrer ewigen Neckerei stolz auf sich sein – er hatte die Haare gegelt.
    »Als was bist du verkleidet?«, fragte Laurel anerkennend.

    David wurde rot. »Als Märchenprinz?« Er zuckte mit den Schultern, als Laurel lachte. »Ich dachte, so könnten wir beide als Märchengestalten gehen.«
    »Meine Mom weiß, dass du kommst«, flüsterte Laurel und schob David schnell die Treppe hoch. »Wahrscheinlich ist es aber besser, wenn wir mit mir fertig sind, bevor sie merkt, dass du da bist. Sonst besteht sie noch darauf, dass wir die Tür auflassen.«
    »Kein Problem.«
    Sie zerrte ihn in ihr Zimmer und schloss nach einem letzten vorsichtigen Blick die Tür. Laurel löste den Knoten an ihrem weißen Schal, damit ihre Blüte sich frei entfalten konnte. Sie half den Blütenblättern in ihre aufrechte Position, denn in den letzten Tagen hatten sie sich ein wenig schlaff angefühlt und standen nicht so hoch wie sonst. Als sie hörte, wie David scharf die Luft einsog, drehte sie sich um.
    »Was?«
    »Sie sind so schön – und mit diesem Kleid ganz besonders. Ich staune jedes Mal von Neuem.«
    »Ja, klar«, erwiderte Laurel genervt. »Solange du sie nicht mit dir rumträgst.«
    Sie brauchten nur zwei Minuten, bis David die Girlande unten um die Blüte und oben um ihre Schultern geschlungen hatte. Laurel drehte sich zu dem neuen Spiegel um, der innen an ihrer Tür hing, und lachte.
    »David, du bist ein Genie. Es sieht aus wie ein Kostüm.«
    David stellte sich neben sie und lächelte ihr Spiegelbild
an. »Ich bin noch nicht fertig.« Er kramte in der Schachtel, zeigte auf den Stuhl und sagte: »Setz dich hin. Und mach die Augen zu.«
    So langsam machte ihr die Sache Spaß. Sie spürte seine Hände auf ihrem Gesicht und dann etwas Kaltes auf ihren Lidern und Wangen. »Was machst du denn da?«
    »Frag nicht und lass die Augen zu.«
    Dann hörte sie, wie er etwas schüttelte, und ein kühler Nebel fiel über ihre langen Haare. »Gleich«, sagte er. Als sie seinen warmen Atem spürte, fühlten sich die noch feuchten Stellen auf ihren Lidern noch kälter an, aber er wärmte ihr übriges Gesicht. »So, jetzt bist du fertig«, sagte er.
    Sie öffnete die Augen und stellte sich vor den Spiegel. Sie schnappte nach Luft und lachte, während sie erst die eine Seite des Gesichts betrachtete, dann die andere, sodass das erlöschende Sonnenlicht auf den Glitzer fiel, der ihre Wangenknochen und Lider bedeckte. Auch ihr Haar war voll mit Glitzer, der funkelnd auf ihr Kleid abfärbte, als sie den Kopf schüttelte. Sie erkannte sich kaum wieder bei all dem Glitzer und Glimmer auf ihrem Gesicht und dem Rauschgold um ihre Schultern.
    »Jetzt siehst du aus wie eine Elfe«, sagte David beifällig.
    Laurel seufzte. »Ich fühle mich wie eine Elfe. Ich hätte nie gedacht, dass ich das jemals sagen würde.« Sie wandte sich David zu. »Du bist wunderbar.«

    »Nichts da«, erwiderte er mit schiefem Grinsen. »Wir haben wissenschaftlich bewiesen – dass du das Wunder bist.« Er strich sich durch sein glänzendes Haar. »Ich hingegen bin nur ein Mensch.«
    Lächelnd drückte Laurel seine Hand. »Aber dafür der beste Mensch von allen.«
    »Apropos Menschen«, sagte er und zeigte auf die Tür. »Wir sollten es deinen Eltern zeigen. Meine Mom holt uns in zehn Minuten ab.«
    Sofort kehrte die Spannung vor diesem Abend wieder zurück. »Und du glaubst nicht, dass meine Mom das Ganze direkt durchschaut?«, fragte sie.
    »Sie wird nicht den geringsten Verdacht schöpfen«, sagte David. »Todsicher.« Er fasste ihre beiden Hände. »Bist du bereit?«
    Das konnte man nicht behaupten, doch sie nickte

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