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Elfenlicht

Elfenlicht

Titel: Elfenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Ellenbogen vors Ohr. Der Jüngling keuchte vor Schmerz.
    »Sieh dich vor! Die wilde Biene sticht, wie es scheint«, spottete ein älterer Krieger mit einer Brandnarbe im Gesicht. Dem Mal der Diebe.
    Björn hatte nun beide Fäuste erhoben, um weitere Angriffe besser abblocken zu können.
    Kadlin versuchte seine Deckung mit einem rechten Haken zu durchbrechen, doch der Jüngling wich geschickt zurück. Wieder griff sie an. Sie ließ einen wahren Hagel von Schlägen auf ihn los, landete jedoch nur einen Nierentreffer, dem es an Kraft gefehlt hatte.
    Mittlerweile lachte niemand mehr. Gebannt verfolgten die Reiter den Zweikampf. Ihr Vater sah sie flehend an. Wollte er etwa, dass sie sich besiegen ließ?
    Björn nutzte den Augenblick ihrer Unachtsamkeit. Er ging zum Angriff über, und gleich sein erster Schlag durchbrach ihre Abwehr. Er hatte eigentlich auf ihr Kinn gezielt, aber im letzten Augenblick änderte er die Schlagrichtung, sodass er sie hart auf der Brust traf.
    Kadlin taumelte zurück. Statt nachzusetzen, blieb Björn stehen und wartete, bis sie sich wieder gefangen hatte. »Genügt dir das, Weib?« Hätte er einen anderen Tonfall angeschlagen, hätte sie vielleicht aufgegeben. Stattdessen winkte sie ihm mit der Linken. »Ich kenne Säuglinge, die ihrer Mutter kräftiger in die Brust kneifen, als du zuschlagen kannst.«
    Diesmal lief Björn nicht mehr rot an. Sein Erfolg hatte ihn selbstsicherer gemacht. »Dann scheinst du wohl unter Trollen aufgewachsen zu sein. Das erklärt einiges«, entgegnete er lächelnd.
    Kadlin schluckte ihren Zorn hinunter. Sie mit einem Troll zu vergleichen! Das würde er büßen. Die Jägerin wusste, dass es zu den Ritualen eines Zweikampfs gehörte, seinen Gegner zu beleidigen und ihn so wütend zu machen, dass er zu unbedachten Angriffen verleitet wurde. So leicht würde sie es ihm nicht machen.
    Sie schnellte vor. Er wich mit dem Oberkörper leicht aus, sodass ihr Schlag ins Leere ging. Kadlin tat so, als gleite sie im Schlamm aus, um Björn zu einem leichtfertigen Angriff zu verleiten. Aber der Mistkerl trat zurück und wartete, bis sie wieder aufstand. So kämpfte man nicht!
    »Bist du erschöpft, Mädchen?« Er sagte das nicht einmal spöttisch, was sie umso mehr ärgerte.
    »Es geht schon«, stieß sie zornig hervor. »Können wir weitermachen?« Björn ging wieder in seine Abwehrstellung und wartete auf ihren Angriff.
    Kadlin war ein wenig ratlos. Einen solchen Kampf hatte sie noch nie bestritten. Sie hatte überhaupt noch nicht viele Kämpfe gehabt. Ihre Schwester Silwyna war jünger und schwächer gewesen. Sich mit ihr zu prügeln lohnte sich nicht. Die Elfe hatte ihr beigebracht, wie man sich in einem Kampf verhielt. Sie hatte sie auch im Bogenschießen unterrichtet, obwohl Kalf ihr schon fast alles Wissenswerte beigebracht hatte. Kadlin musste sich eingestehen, dass sie in der Stimmung gewesen war, ihr Können zu erproben. Und das schien nun gründlich schief zu gehen. Im Grunde konnte sie von Glück sagen, dass der Kerl sie nicht einfach verprügelte. Wenn sie ihm wenigstens noch einen Treffer verpassen könnte ...
    Sie tänzelte mit leichtem Schritt um ihn herum, täuschte Schläge an, um eine Lücke in seiner Deckung zu finden, und zog sich jedes Mal wieder zurück. Obwohl Björn ihr überlegen war, feuerten seine Kameraden sie an.
    Kadlin versuchte sich an die üblen Tricks zu erinnern, die Silwyna ihr beigebracht hatte. Wenn sie Björn dazu bringen könnte, zu spät sein Standbein zu wechseln ... Die Jägerin schnellte vor. Mit einer raschen Folge von Finten zwang sie den Krieger, sich um seine eigene Achse zu drehen. Dann war der Augenblick gekommen: Sein rechtes Bein stand zu weit vor. Mit aller Kraft ließ sie den Absatz auf seine Zehen krachen. Björn prustete vor Schmerz. Im selben Augenblick durchbrach eine linke Gerade seine Deckung. Wie ein Blitzschlag schmetterte ihre Faust gegen sein Kinn. Kadlin hörte die Knochen ihrer Hand knirschen. Der Schmerz trieb ihr Tränen in die Augen.
    Björn kippte nach hinten. Er fing den Sturz mit den Armen auf, saß auf dem Hintern und schüttelte benommen den Kopf, während seine Kameraden verstummt waren.
    »Das war nicht sehr ritterlich!«, sagte der Königssohn trocken. Das freundliche Lächeln war aus seinem Antlitz verschwunden. Plötzlich wünschte sich Kadlin, sie hätte auf diesen schimpflichen Sieg verzichtet. Sie streckte Björn die Hand entgegen, um ihm aufzuhelfen.
    Der junge Krieger rieb sich das Kinn. »Ich

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