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Elfenlicht

Elfenlicht

Titel: Elfenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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der war besiegt. Der Falrach-Tisch war rechteckig. Die quadratischen Spielfelder auf Galawayns Tisch waren aus eingelegtem Marmor und Onyx. Immer abwechselnd folgte Schwarz auf Weiß: zwanzig Steine je Querreihe, sechzehn Querreihen oder auch Schlachtfelder, wie man sie in diesem Spiel nannte, je Seite. Sechshundertvierzig Felder, auf denen zurzeit fast dreihundert Spielfiguren standen. Es gab einfache Krieger, Reiter oder Streitwagen, Helden, Katapulte und viele Sonderfiguren. Jede Figur hatte einen festen Zahlenwert, mit dem sie angriff und sich verteidigte. Zu diesem Wert wurde das Ergebnis eines Würfelwurfs hinzugezählt, wenn sie eine der Figuren auf den Feldern vor sich attackierte. War das Ergebnis höher als der Wert des Verteidigers, der ebenfalls würfelte und das Ergebnis zu seinem Verteidigungswert addierte, dann wurde der Verteidiger vom Feld genommen.
    Galawayn hatte seine großen drei in der dritten Schlachtlinie stehen. Sie stellten König Branbart, die Schamanin Skanga und den Feldherrn Ogrim dar. Ollowain hingegen hatte nur seinen Feldherrn vorne im Spiel – jene Figur, die ihn verkörperte. Emerelle, die Königin, wartete in der letzten Linie, wie auch Lyndwyn, die Magierin. Beide hatten keinen aktiven Anteil am Kampf um die Festung.
    Der größte Teil der Spielfiguren stand in dichten Reihen im mittleren Teil des Spieltischs. Ollowain hatte sehr viel weniger Figuren als sein Gegner, dafür hatten sie die besseren Spielwerte. Auf der linken Seite des Spieltischs gab es für jede der Querreihen eine Schublade. Insgesamt waren es zweiunddreißig. Jeder der Spieler legte in den sechzehn Schubladen, die zu seiner Spielhälfte gehörten, einen Spielstein ab, der für eine besondere Eigenschaft jedes Schlachtfelds stand. Diese Entscheidung musste vor Beginn der Partie getroffen werden und konnte dann nicht mehr geändert werden. Dadurch, dass die Spielsteine in kleinen Schubladen verborgen lagen, wusste der Gegenspieler nicht, welche Schlachten ihn erwarteten.
    Ollowain zog den Spielstein Festung aus seiner Schublade und stellte ihn auf ein gesondertes Feld neben seinem ersten Schlachtfeld.
    Der Hüter des Wissens nickte zufrieden. »Ja, so soll es sein.« Er begann mit seinem Angriff, doch durch den hohen Bonus der Verteidiger geriet der erste Spielzug zur Katastrophe. Bei zwanzig Angriffen konnte er nur zwei gegnerische Spielsteine entfernen. Einer davon ging auf Kosten der Spielfigur, die sie für den geheimnisvollen Mörder entworfen hatten. Galawayn hatte Weiß als seine Spielfarbe gewählt, und die neue Figur war ein großer, weißer Hund. Es war ein mächtiger Spielstein, der als besondere Eigenschaft die Vergünstigungen, die sein Gegner durch das von ihm gewählte Schlachtfeld genoss, ignorieren durfte. Der Hund besiegte einen Spielstein, der einen Koboldarmbrustschützen darstellte.
    Galawayn hatte als besonderes Ereignis vor seinem Spielzug das Ergebnis Albenpfad erwürfelt. Das erlaubte ihm, sechs Figuren seiner Seite vom Tisch zu nehmen und in seinem nächsten Spielzug hinter Ollowains Linien zu stellen.
    Der Schwertmeister strich sich nachdenklich über das Kinn und betrachtete eindringlich den Spieltisch. Obwohl Würfelglück ein bedeutender Faktor des Spiels war, verlief bisher alles wie in der Belagerung, die keine drei Monde zurücklag.
    Ollowain nahm drei Würfel, um sein besonderes Ereignis für den Eröffnungszug zu bestimmen. Zwölf! Seine Katapulte und Bogenschützen verschossen Brandgeschosse, die zusätzlichen Schaden unter seinem Gegner anrichteten. Dem Schwertmeister lief ein eisiger Schauer über den Rücken. Auch dies spiegelte den Verlauf der Schlacht. Am Ende seines ersten Spielzugs hatte der Gegner dreizehn Spielsteine verloren. Die Schlachtreihe, die gegen seine Festung anrannte, war fast vernichtet.
    Galawayn massierte sich mit beiden Händen die Schläfen. »Es war also Herzog Orgrim persönlich, der die Krieger anführte, die durch den Albenstein in deine Festung eingedrungen sind.« Der Hüter des Wissens nahm die Figur seines Feldherrn vom Spieltisch und drehte sie nachdenklich zwischen den Fingern.
    »Das ist sehr leichtfertig gewesen. Als Spieler würde ich so einen Zug nicht machen. Sicher, der Feldherr ist ein starker Spielstein. Wenn er jedoch verloren geht, ist das ein schwerer Rückschlag. Aber wir wollen ja die tatsächlichen Ereignisse nachstellen.« Er nahm drei Würfel und schaffte eine Zehn.
    »Schlachtenglück!«, rief er triumphierend. »In dieser

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