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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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dem verzweifelten Versuch, diese Worte hinter sich zu lassen, drehte Laurel sich um und ging weiter. Sie erklomm einen Hügel und sah sich um. Anstelle einer Siedlung mit Elfenhäusern bot der Ausblick einen makellosen weißen Strand mit saphirblauen Wellen, die träge an Land schwappten. Irgendwas stimmte mit dieser Landschaft nicht – es roch nicht nach Meer –, aber sie konnte auch nicht umkehren. Hinter ihr war Tamani. Also ging sie einfach weiter und stapfte langsam durch den glitzernden kristallenen Sand.

    Dann blieb sie doch stehen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war am Wasser angekommen, es ging nicht weiter. Der Wind blies ihr die Haare aus dem Gesicht. »Es gefällt mir einfach nicht, wenn du so weit weg bist«, sagte Tamani nach langem Schweigen. Er klang wieder normal, nicht mehr so verbittert. »Ich mache mir Sorgen. Ich weiß, du hast die Wachen, aber … es war schöner, als du noch auf dem Grundstück gewohnt hast. Ich vertraue anderen Elfen nur ungern dein Leben an. Ich … ich wünschte, ich könnte es selbst tun.«
    Laurel schüttelte bereits heftig den Kopf. »Das würde nicht funktionieren«, sagte sie entschieden.
    »Glaubst du, ich würde es nicht gut genug machen?«, fragte Tamani und sah sie ernst an. Das gefiel Laurel gar nicht.
    »Es würde eben nicht funktionieren«, wiederholte sie. Ihr war klar, dass sie anderen Argumenten folgte als Tamani.
    »Du willst mich in deiner Menschenwelt nur nicht haben. « Die leichte Brise übertrug den Schall seiner Worte.
    Es tat weh, dass sein geflüsterter Vorwurf der Wahrheit entsprach, und Laurel wandte sich wieder ab.
    »Du hast Angst, dass du dich endlich entscheiden müsstest, wenn ich Teil deines Menschenlebens wäre. Jetzt hast du ja das Beste aus beiden Welten. Du bekommst deinen David.« Er betonte den Namen mit großem Zorn. Immerhin besser als der Schmerz, den sie vorher in seiner Stimme gehört hatte. Fast wünschte Laurel, er würde sie anschreien. Sie konnte seine Wut
so viel besser ertragen als seine Traurigkeit, seine Betroffenheit. »Und wenn du nach Avalon zurückkehrst, bekommst du mich, sobald du mich haben willst. Ich stehe dir automatisch zur Verfügung und das weißt du. Hast du schon mal darüber nachgedacht, wie ich mich dabei fühle? Jedes Mal wenn du gehst – zurück zu ihm –, bin ich vollkommen aufgewühlt. Manchmal…« Er seufzte. »Manchmal wünschte ich, du kämest nie wieder.« Er stöhnte entnervt. »Nein, das will ich natürlich nicht, aber ich möchte einfach … es ist so schrecklich, wenn du gehst, Laurel. Es wäre schön, wenn du das verstehen könntest.«
    Eine Träne rann Laurel über die Wange, aber sie wischte sie weg und zwang sich zur Ruhe. »Ich kann nicht hierbleiben«, sagte sie, froh, dass ihre Stimme nicht brach. »Immer wenn ich komme … jedes Mal wenn ich herkomme … muss ich irgendwann wieder gehen. Vielleicht wäre es tatsächlich besser für dich, wenn ich nicht mehr käme – einfacher.«
    »Du musst zurückkehren«, sagte Tamani voller Sorge. »Du musst lernen, eine Herbstelfe zu sein. Das ist dein Recht von Geburt an. Dein Schicksal.«
    »Ich habe schon genug gelernt, um mich eine Weile durchzuschlagen«, widersprach Laurel. »Ich muss jetzt viel üben, aber das kann ich auch zu Hause.« Ihre Hände zitterten, aber sie versuchte, es zu verbergen, indem sie die Arme wieder verschränkte.
    »Das ist so nicht vorgesehen.« Tamani klang beinahe vorwurfsvoll. »Du musst regelmäßig hierher zurückkommen.«

    Laurel gab sich Mühe, ruhig und entschlossen zu wirken. »Nein, Tamani, muss ich nicht.«
    Als sich ihre Blicke trafen, konnte keiner von beiden wegsehen.
    Laurel gab zuerst auf. »Ich muss los. Es ist besser, wenn ich vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause komme. Bitte bring mich zum Tor.«
    »Laurel …«
    »Zum Tor!«, befahl Laurel, die wusste, dass sie es nicht ertragen konnte, was er als Nächstes sagen würde. Irgendwie hatte sie es geschafft, den ganzen Tag zu verderben, und jetzt wollte sie nur, dass es endlich vorbei war.
    Tamani erstarrte, aber sie konnte die Niederlage an seinem Gesicht ablesen. Sie wandte den Blick ab, konnte ihn einfach nicht mehr ansehen. Er legte ihr die Hand auf den Rücken und schob sie vorwärts, führte sie mit den Fingern an ihrer Hüfte, während er nach wie vor einen Schritt hinter ihr ging.
    Als sie die Steinmauern erreichten, diesen Schutzwall um die Tore, machte Tamani die Wachtposten mit einer Geste auf sich aufmerksam, und einer

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