Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
Vom Netzwerk:
bin.«
    Tamani blieb wie angewurzelt stehen und sah sie an. »Du hast ihn angelogen?« Seine Miene war ausdruckslos.
    »Ich …«
    »Du hast ihn angelogen, weil du herkommen und mich treffen wolltest?« Tamani lachte. »Du hast für mich gelogen. Ich fühle mich geehrt.« Seine Stimme war barsch, aber es lag noch etwas darin. Triumph. Freude.

    Laurel lachte spöttisch und ging weiter. »Mach dir bloß keine Hoffnungen, das hatte nichts mit dir zu tun.«
    Tamani packte sie am Arm und wirbelte sie so heftig herum, dass sie taumelnd an seine Brust fiel. Er versuchte nicht, sie zu umarmen, sondern hielt sie nur an den Armen fest. »Ach nein? Sag mir ins Gesicht, dass du mich nicht liebst.«
    Laurel bewegte den Mund, aber es kam kein Laut über ihre Lippen.
    »Na los«, sagte er kühl und fordernd. »Sag mir, dass David alles ist, was du im Leben brauchst.« Sein Gesicht war ganz nah an ihrem, sein Atem strich zärtlich über ihre Haut. »Sag schon, dass du nie an mich denkst, wenn du ihn küsst. Dass du nicht so von mir träumst wie ich von dir. Sag mir, dass du mich nicht liebst.«
    Verzweifelt blickte sie zu ihm auf. Ihr Mund war wie ausgetrocknet, und die Worte, die sie herauswürgen wollte, blieben stecken.
    »Du kannst es nicht einmal sagen«, erklärte Tamani und drückte sie an sich, statt sie nur festzuhalten. »Dann liebe mich, Laurel. Liebe mich einfach!«
    Sein Gesicht spiegelte eine Sehnsucht, ein solches Verlangen, dass sie es kaum ertragen konnte. Sie konnte ihn nicht schon wieder verlassen. Nicht so – jetzt da er Bescheid wusste. Warum konnte sie es bloß nicht besser verbergen? Warum kam sie immer wieder zurück, obwohl sie wusste, dass sie nicht bleiben konnte? Es verletzte ihn mehr als sie. Was hatte das mit Liebe zu tun? Liebe sollte nicht so selbstsüchtig sein.
    Er strich ihr mit den Lippen über das Gesicht, liebkoste
ihre Haare, als brächen sich all die Gefühle, die er unterdrückt, alle Versuchungen, denen er widerstanden hatte, Bahn wie ein reißender Fluss. Und sie lief Gefahr, von der Strömung fortgerissen zu werden.
    Laurel zwang sich, die Augen zu öffnen. Was sie empfand, war nicht ausschlaggebend – sie konnte nicht mit ihm zusammen sein. Nicht jetzt jedenfalls. Solange sie noch in der Welt der Menschen lebte, wäre jede Beziehung mit Tamani nur eine halbe Sache. Es würde ihr nicht gefallen, und auch wenn er es abstreiten würde, würde Tamani ihr das letztendlich vorwerfen. Zurzeit war sie noch nicht bereit, ihr Menschenleben hinter sich zu lassen. Sie wollte an der Highschool ihren Abschluss machen und selbst entscheiden, wie es danach weiterging. Laurel hatte eine Familie und Freunde, und das Leben lag vor ihr – ein Leben, das sie nicht mit Tamani verbringen konnte. Sie schloss die Augen wieder und vertrieb ihren Traum, den Traum von einem Leben mit ihm. Es wäre nicht traumhaft, es hätte kein Happy End. Sie musste ihn fortschicken.
    Jetzt oder nie.
    »Ich liebe dich nicht«, flüsterte sie und verlor beinahe den Mut dazu, als er sie auf den Hals küsste.
    »Doch, Laurel, das tust du«, flüsterte er und strich mit den Lippen zärtlich über ihr Ohr.
    »Nein, tue ich nicht«, sagte sie mit festerer Stimme, weil sie akzeptiert hatte, was zu tun war. Mit beiden Händen schob sie ihn von sich. »Ich liebe dich nicht. Ich muss zurückgehen. Und du wirst nicht mitkommen.«
    Sie drehte sich um, ehe sie es sich anders überlegte.

    »Laurel …«
    »Nein! Ich habe gesagt, dass ich dich nicht liebe. Ich … ich kenne dich kaum, Tamani. Die paar Nachmittage, ein Ausflug zu einem Fest – was hat das mit Liebe zu tun?« Was hätte sie sonst tun sollen? Er hatte ja recht. Wenn sie ihm jedes Mal, wenn sie ging, Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft machte, war das grausam. Unsäglich grausam. Sie musste ihn davon überzeugen, dass daraus nichts wurde. Auf Dauer würde ihn das weniger verletzen. »Ich gehe jetzt zu David.« Damit verschoss sie ihr letztes Pulver und lief los, ohne abzuwarten, wie er reagierte. Sie war sicher, dass sie damit nicht umgehen konnte.
    Auf dem Weg zum Blockhaus erwartete sie jeden Moment, dass Tamani zurückbleiben würde. Doch selbst am Waldrand war er ihr noch immer auf den Fersen. »Hör auf, mich zu verfolgen«, fauchte sie.
    »Ich glaube kaum, dass du mich herumkommandieren kannst«, sagte er knapp.
    Gemeinsam traten sie aus dem Wald, Tamani direkt hinter Laurel. Sie sah David sofort, und er sah sie … eine Sekunde, ehe er Tamani erkannte. Verletzt und

Weitere Kostenlose Bücher