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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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dass ich dir alles … alles erkläre, wenn ich zurückkomme, doch jetzt brauche ich vor allem eins, dein Vertrauen.«
    »Aber wo willst …«
    »Mom!« Laurel packte ihre Mutter an den Handgelenken. »Bitte hör zu. Hör richtig zu. Eine Elfe zu sein, bedeutet mehr, als nur eine Blume auf dem Rücken zu tragen. Elfen haben Feinde, mächtige Feinde, und wenn ich diese Zutaten nicht gleich von dir bekomme und mich auf der Stelle darum kümmere, wird jemand sterben. Hilf mir. Ich brauche deine Hilfe!«, flehte sie.
    Ihre Mutter stand einen Augenblick verwirrt da. Dann nickte sie verhalten. »Ich nehme an, das ist kein Fall für die gute alte Polizei?«
    Laurel kamen die Tränen, ihr fiel nichts ein, was sie darauf hätte erwidern können. Und zum Streiten hatte sie keine Zeit.
    »Okay«, sagte ihre Mutter entschlossen, ging an ein Regal und musterte die Fläschchen, die auf beiden Seiten aufgereiht waren. In Windeseile nahm sie die Ingredienzien heraus und reichte sie Laurel.
    »Danke.« Laurel wollte gehen, aber ihre Mutter legte ihr fest die Hand auf die Schulter. Als Laurel sich umdrehte, nahm ihre Mutter sie in die Arme und drückte
sie an sich. »Ich liebe dich«, flüsterte sie. »Sei bitte vorsichtig.«
    Laurel nickte an ihrer Schulter. »Ich liebe dich auch.« Dann fügte sie noch hinzu: »Und falls doch etwas passiert, verkauft auf keinen Fall das Grundstück, versprochen? «
    Ihre Mutter riss vor Schreck die Augen auf. »Was willst du damit sagen?«
    Aber Laurel war schon halb aus der Tür und versuchte, die Verzweiflung in der Stimme ihrer Mutter zu überhören. »Laurel?«
    Laurel sprang bereits in Davids Auto. »Fahr!«, kommandierte sie, um dem letzten Schrei ihrer Mutter zu entgehen. »Laurel!«
    Laurel schaute sich um und behielt das bleiche Gesicht ihrer Mutter im Auge, bis ihr Vater erschrocken aus der benachbarten Buchhandlung kam. Fassungslos sahen ihre Eltern dem davonfahrenden Auto nach.

Fünfundzwanzig
    H ast du das Richtige bekommen?«, fragte David, als sie zum Battery-Point-Leuchtturm rasten.
    »Ja.« Laurel holte bereits Mörser und Stößel aus dem Rucksack.
    »Was machst du da?«
    »Fahr einfach weiter und sieh zu, dass der Wagen diesmal auf der Straße bleibt, ja?«
    »Oookay«, sagte David nicht sonderlich zuversichtlich. Sie fuhren schweigend weiter und das Knirschen von Laurels Stößel ergab mit dem Summen der Reifen ein finsteres Duett. Während sie auf die Südseite von Crescent City fuhren, tickte die Uhr am Armaturenbrett erbarmungslos weiter.
    20.43
    20.44
    20.45
    Als sie am Leuchtturm auf den verlassenen Parkplatz einbogen, fiel Laurel wieder ein, dass sie vor über einem Jahr mit Chelsea hier gewesen war. Sie erinnerte sich an Chelseas strahlendes Lächeln, als sie ihr alles über das Denkmal erzählte, das ihr so ans Herz gewachsen war. Sie parkten dort, wo sie der Insel am nächsten waren. Bei der Vorstellung, dass sie Chelsea vielleicht
nicht wiedersehen würde, bekam Laurel einen Kloß im Hals.
    Oder möglicherweise nicht lebend.
    Laurel schüttelte den Gedanken ab und bemühte sich um diese eher unkonzentrierte Ruhe, die sie neulich an den Tag gelegt hatte, als ihr die ersten Zuckerglasfläschchen gelungen waren. Sie schüttete einige Hibiskussamen in die Mischung und zerkleinerte sie entschlossen, während sie sich auf die schönen Dinge konzentrierte, die sie mit Chelsea erlebt hatte. Auf diese Weise bekam sie ihre Ängste besser in den Griff.
    Als David ihr die Hand auf den Arm legte, zuckte sie überrascht zusammen. »Sollen wir die Polizei rufen?«, fragte er.
    Laurel schüttelte den Kopf. »Wenn die Polizei kommt, ist Chelsea so gut wie tot. Die Cops wahrscheinlich auch.«
    »Du hast recht. Und was ist mit Klea?«, fragte David nach kurzem Nachdenken.
    Laurel verzog das Gesicht. »Ich traue ihr einfach nicht. Irgendwas … stimmt mit ihr nicht.«
    »Aber Chelsea …« Er konnte nicht weitersprechen. »Ich wünschte nur … wir hätten noch etwas anderes … noch jemanden bei uns«, flüsterte er schließlich. Er packte sie schmerzlich fest am Arm. »Bitte lass nicht zu, dass sie Chelsea töten! Laurel!«
    Laurel schüttete pulverisierte Nadeln des Saguaro-Kaktus in den Mörser und hielt die Mischung ins trübe Licht der Straßenlaterne. Sie spiegelte die gelblichen Strahlen genauso wider, wie es vorgesehen war. »Ich tue, was ich kann«, sagte sie leise.

    Nachdem sie die Mischung in ein Zuckerglasfläschchen gefüllt hatte, träufelte Laurel mehrere Tropfen Öl in

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