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Elfenliebe

Elfenliebe

Titel: Elfenliebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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Barnes wird warten – so lange, bis du aufhörst, vorsichtig zu sein. Dann – und erst dann! – wird er zuschlagen.«
    Laurel hatte einen Kloß im Hals. »Und was kann ich tun, um ihn aufzuhalten?«
    »Übe unermüdlich weiter, was Yeardley dir beigebracht hat«, erwiderte Jamison. »Das ist deine beste Verteidigung. Und sei nach Sonnenuntergang besonders vorsichtig …«
    »Aber Barnes kann auch am Tag kommen«, unterbrach ihn Laurel. »Das haben wir bereits erlebt.«
    »Es ist zwar keine echte Beruhigung«, sagte Jamison gleichmütig, obwohl sie ihn unterbrochen hatte, »aber
dennoch eine Tatsache: Barnes hat – wie jeder Ork – tagsüber seine schwächste Zeit, während du am wehrlosesten bist, sobald die Sonne untergegangen ist. Nach Sonnenuntergang vorsichtig zu sein, wird die Orks bestimmt nicht aufhalten, aber in jedem Fall ihren Vorteil schmälern.« Er richtete sich auf. »Und deinen Beschützern wird es nützen.«
    »Meinen Beschützern?«
    »Nach dem Vorfall im vergangenen Herbst haben wir in der Nähe deines neuen Hauses Wächter im Wald postiert. Shar wollte nicht, dass ich dir das sage – er meinte, das würde dich nur nervös machen –, aber ich finde, du hast das Recht, es zu wissen.«
    »Werde ich schon wieder ausspioniert?« Der alte Groll war nicht vergessen.
    »Nein«, versicherte Jamison. »Die Elfen wachen nur über dich. Niemand wird in dein Fenster gucken oder deine Privatsphäre verletzen. Aber euer Haus wird beobachtet. Außerdem haben wir einen Bann gegen Orks errichtet. Solange du dich darin aufhältst, kann nur der allerstärkste Ork an dich heran. Aber vergiss nicht, dass der Wald hinter eurem Haus nicht nur von Bäumen bewohnt wird. Die Wachtposten sind da, um alles Übel von dir fernzuhalten.«
    Laurel nickte mit zusammengebissenen Zähnen. Es ärgerte sie immer noch, dass Wächter sie die längste Zeit ihres Lebens bei den Menschen auf Schritt und Tritt beobachtet und manchmal sogar gewisse Erinnerungen gelöscht hatten. Selbst die angekündigte mildere Form der Bewachung empfand sie als unangenehm und einengend.
Aber was konnte sie sagen? Sie hatte Barnes’ Zorn aus nächster Nähe erlebt, gesehen, wie er Tamani angeschossen und sich nach dem Schuss von Laurel verletzt aus dem Fenster geworfen hatte. Sie musste darauf gefasst sein, dass er sie angriff, und auch wenn Yeardley so viel Vertrauen in ihre gerade erst flügge werdenden Fähigkeiten setzte, sie tat das nicht. Also brauchte sie Hilfe, daran führte kein Weg vorbei.
    Jamison hatte recht, wie immer. Er strahlte unendliche Weisheit aus. Selbst die klügsten Lehrer der Akademie waren blasse, flackernde Lichter im Vergleich zu der satten, sonnengleichen Illumination von Jamisons Aura. Sie konnte gar nicht verstehen, dass er hier saß, um sie gegen ihre Angst und ihren Selbstzweifel zu wappnen, während Avalon viel direkter von seinem Rat profitieren konnte.
    »Warum …« Laurel verkniff sich die Frage. Sie hatte sich schon öfter gefragt, warum Jamison nicht zum Herrscher über Avalon gewählt worden war – wo es doch nur so wenige Winterelfen gab. Aber das ging sie schließlich nichts an.
    »Frag nur.«
    »Laurel schüttelte den Kopf. »Ach, nichts.«
    »Du willst wissen…« Jamison beobachtete sie, dann lächelte er. Er sah ein wenig überrascht aus, aber keineswegs verärgert. »Du willst wissen, warum ich nicht König von Avalon bin?«
    Laurel sog hastig die Luft ein. »Woher wisst Ihr …?«
    »Manche Dinge im Leben haben wir dem Zufall zu verdanken – so auch hier. Die verstorbene Königin war
einige Jahre älter als ich, aber jung genug, um zu der Zeit, als die Thronfolge neu geregelt wurde, Königin zu werden. Und als sie in die Erde einging«, er lachte, »na ja, da war ich schon kein Schössling mehr, der noch in die Rolle hätte hineinwachsen können. Vielleicht, wenn sonst gar keine Winterelfen für die Thronfolge infrage gekommen wären … Aber, Gaia sei Dank, waren wir schon seit Generationen nicht mehr in so einer schlechten Lage.«
    »Oh.« Laurel wusste nicht, was sie sonst hätte sagen können. Eine Entschuldigung kam ihr ziemlich unpassend vor.
    »Mir macht es nichts aus«, schien Jamison erneut ihre Gedanken zu lesen. »Schließlich habe ich mehr als hundert Jahre lang einer der größten Königinnen in der beachtlichen Geschichte Avalons als Ratgeber dienen dürfen.« Der Glanz kehrte in seine Augen zurück. »So jedenfalls fühle ich mich.« Er stöhnte müde. »Diese neue Königin … nun ja,

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