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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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dem Blick aus seinen funkelnden Mandelaugenstand. Das Wasser hatte ihr etwas Kraft zurückgegeben. »Du hast recht, Arn. Ich weiß nichts über dich. Ich verstehe nicht, warum du mich beim Angriff auf die Handelsschiffe gerettet hast, nur um mich dann in den Tod zu führen. Du hattest schon damals die Gelegenheit, mich sterben zu sehen.«
    Einen Moment lang huschten Gefühle über seine ansonsten unbewegte Miene. Nayla konnte nicht einmal festmachen, woran sie das erkannte. Eigentlich blieb er unverändert, und doch meinte sie, Schmerz in seinen Augen aufflackern zu sehen.
    »Und mir die Gelegenheit entgehen lassen, die Karte zum Palast zu bekommen?«, fragte er nach außen hin gleichmütig und richtete sich auf. Er drehte ihr den Rücken zu und strich sich mit beiden Händen über das Gesicht. »Wärst du damals gestorben, so wären die Piraten um zwei Kapitäne ärmer gewesen, aber wir hätten noch immer nicht gewusst, wie wir den Palast finden können. Es ist leichter, dich gefangen zu nehmen als Koralle oder Flosse.«
    »Deshalb hast du mir geholfen?« Sie starrte auf seinen Rücken, wollte, dass er ihren Blick spürte und begriff, dass sie ihm kein Wort glaubte. »Mit meinem und Avrees Tod hättet ihr den Palast nicht mehr gebraucht. Ihr hättet Koralle ausreichend geschwächt, um die Königin zurückzuverlangen.«
    Arn zuckte mit den breiten Schultern, drehte sich aber nicht zu ihr um. »Vielleicht dachte ich damals noch, einen anderen Weg finden zu können. Womöglich glaubte ich in jenem Moment, dass der Tod meines Vaters nicht notwendig wäre. Vielleicht verstand ich einst, was es bedeutet, zu lieben und dafür den Tod willkommen zu heißen.«
    »Was hat sich seither geändert?«
    »Ihr habt sie umgebracht.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen ihnen,dann riss Nayla die Augen auf. »Ein Mädchen? Darum dreht sich alles?« Deshalb war er sofort in die Stadt gelaufen, anstatt seinen Triumph über Nayla zu genießen. »Irgendein Rinieler Mädchen ist der Grund für deine Tat?«
    Unvermittelt fuhr er zu ihr herum. » Sie war es, der du dein Leben verdankst. Sie war es, die mich glauben ließ, dass Hass nicht …« Er schüttelte den Kopf. »Es spielt keine Rolle mehr, denn sie ist tot.«
    Nayla sah ihn ungläubig an. Sollte das tatsächlich die Wahrheit sein? War Arn über seinen eigenen Schatten gesprungen und hatte ihr im Angesicht des Feindes geholfen, nur weil irgendein dahergelaufenes Mädchen ihm das gesagt hatte? Und jetzt, da es fort war, kehrte er zurück zum Hass? »Du warst doch ständig auf dem Schiff«, sagte sie, einerseits, um mehr über Arn und dieses Mädchen zu erfahren, das anscheinend sein Herz hatte erreichen können, andererseits, um Zeit zu gewinnen. Wofür, wusste sie selbst nicht. Sie war einfach noch nicht bereit für die Folter. »Du warst so gut wie nie in Riniel. Wann hättest du dort ein Mädchen kennenlernen können?«
    »Das braucht dich nicht zu interessieren. Du verstehst nichts davon.«
    »Ach nein? Denkst du etwa, ich weiß nicht, was Liebe ist? Ich war an Avrees Seite, seit ich ein kleines Kind war. Ich bin auf seinem Schiff aufgewachsen, ich kenne ihn besser als mich selbst. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr ich ihn liebe? Denkst du, ich verstünde nicht, was in dir vorgeht? Wenn du jemanden verloren hast, der dir wichtig war, tut es mir leid, aber das ist kein Grund, die Deinigen zu verraten!«
    »Ich habe niemanden verraten. Ihr seid die Verräter. Verräter an der Königin, und Marinel war es nicht, die mich in diese Richtung wies. Das wart ihr ganz allein. Ihr habt sie mir genommen, die Einzige, die ich je geliebt habe.«
    Nayla lachte auf. Das wurde ja immer besser. Er wagte es, sich selbst als Opfer darzustellen. Er, der seinen Fürsten, seinen Vater und alle anderen Kameraden verriet. »Wie kannst du von Liebe sprechen, nur weil du ein paar nette Momente mit einer Rinieler Straßendirne verbracht hast?«
    Arn riss die Augen auf, und seine Hand zuckte zu seinem Gürtel. Nayla wusste, wie unklug ihre Worte waren, aber sie konnte sich nicht mehr zusammennehmen. Hatte sie einst Mitleid mit ihm empfunden, so war da jetzt nur noch Verachtung. Er hatte sie von Beginn an verurteilt, und jetzt war er drauf und dran, alles zu zerstören. Wenn sie schon sterben musste, dann wollte sie ihm zumindest noch sagen, was sie über ihn dachte.
    »Du weißt gar nichts«, knurrte er und nahm einen seiner messerscharfen Sterne vom Gürtel. »Sie kämpfte für das Gute,

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