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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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erscheinen.
    »Nayla.« Ohne Arn noch einmal anzusehen, fiel er neben Nayla auf die Knie und legte ihr beide Hände auf die Wangen. Ihre Lider flatterten, und dann sah sie ihn tatsächlich an.
    »Avree …«
    »Sch …« Er strich ihr mit dem Daumen über die Lippen. »Es wird alles gut. Ich bringe dich nach Hause.«
    »Du gehst nirgendwo mehr hin.« Ein brennender Schmerzdurchzuckte seinen Arm, als die Metallsterne seines Sohnes ihn streiften und seinen Hemdsärmel zerfetzten. Avree blickte fluchend auf und erkannte, dass sich der Raum mit Rinieler Kriegern füllte. Die Ankunft der Verstärkung musste Arn abgelenkt haben, ansonsten wäre Avrees Hals wohl bereits von den Sternen durchbohrt worden. Er hatte zu viel Zeit vergeudet. Er war hier hineingekommen, jetzt musste er es auch wieder heil hinausschaffen.
    »Nimm die Hände von der Frau«, befahl einer der Rinieler Krieger und kam mit ausgestrecktem Schwert auf ihn zu. »Du bist besiegt, Pirat. Ergib dich und leg den hier um.« Ein anderer Krieger streckte ihm einen Schattenkristall entgegen. Großartig. Ein Magieunterdrücker. Zum Glück war es nur ein einziger kleiner Kristall, und wenn er sich wirklich anstrengte, wenn er sich ganz und gar auf die Magie einließe, könnte er dessen Macht womöglich besiegen. Solange der Stein nicht auf seiner Haut lag, konnte er Magie wirken. Er musste nur stark genug sein.
    Sein Blick fiel auf die beiden Elfen, die zuvor bei Nayla gewesen waren. Er bemerkte, wie der hellhaarige Elf seine Kameradin in Richtung Ausgang zerrte. Die beiden waren ihm im Moment aber einerlei. Genauso Arn. Jetzt musste er nur noch Nayla von hier wegbringen.
    »Lasst uns gehen oder ihr werdet allesamt brennen.« Sein glutroter Blick haftete auf dem Elfen, den er für den Anführer hielt, und zum Beweis seiner Macht und dass ein Kristall am anderen Ende des Raumes ihn nicht aufhalten konnte, hüllte er seine Hände in Flammen. »Verschwindet. Eure Zeit läuft ab.«
    »Erlisch das Feuer, Pirat. Sofort!«
    Avree lächelte. »Nein.« Er ließ seinen Blick noch einen Moment lang auf dem Rinieler Krieger ruhen, dann schob er seinen Arm unter Naylas Knie und ihren Nacken.
    »Avree …«, keuchte sie, und die Angst war ihr deutlich anzuhören. Sie wusste nicht, wie mächtig er war. Sie wusste nicht, wozu er imstande war, wenn es darum ging, ihr Leben zu retten.
    »Vertrau mir«, flüsterte er und gab dem Feuer nach. Es leckte über seine Arme, seinen Hals hinauf, den Rücken hinunter, den Bauch, seine Beine, und es übertrug sich auch auf Nayla. »Du bist ein Teil von mir«, sagte er und blickte ihr in die Augen. »Hab keine Angst. Du bist ein Teil von mir.«
    Nayla verzog die Lippen zu einem warmen Lächeln. »Ich weiß.«
    Sie schlang ihre brennenden Arme um seinen Hals, und als Avree sich mit ihr auf dem Arm erhob, bemerkte er, wie die Krieger zurückwichen.
    »Eure letzte Gelegenheit«, warnte er die Rinieler durch die Flammen hindurch. »Eins, zwei …« Ein paar von ihnen drehten um und suchten das Weite, aber nicht alle. Avree lachte. »Drei!«
    Die Barrieren zwischen ihm und seiner Macht brachen. Das Feuer explodierte und breitete sich mit einer Wucht aus, die ihn erschütterte und zugleich mit einem unvergleichlichen Gefühl der Freiheit erfüllte. Die ganze Zeit über spürte er Nayla an seiner Brust, nah an seinem Herzen, und sie half ihm, den Verstand zu bewahren. Sie schenkte ihm klare Gedanken, und so sprengte er jede Grenze der Macht und schlug den Weg in die Freiheit ein.

Valuar
    »Schneller, Marinel!« Valuar zerrte Marinel die steile Treppe des Turms hinauf und erwartete, jeden Moment von einer Flammenwelle ergriffen zu werden. Fast schon konnte er das Feuer auf seiner Haut spüren, doch noch war es nicht so weit. »Beeil dich!«
    »Wir müssen kämpfen!« Marinel versuchte sich erneut aus seinem Griff zu befreien, doch er gab nicht nach. Es war ihm egal, ob er ihr den Arm zerquetschte, ob er ihr weh tat und ihren Willen ignorierte. Das einzig Wichtige war im Moment, so weit wie möglich vom Feuerprinzen und seiner Liebsten wegzukommen. Er hatte den Wahnsinn in den roten Augen des Piraten gesehen, die wilde Entschlossenheit. Noch nicht einmal die vielen Rinieler Krieger könnten etwas gegen den Freiheitskampf des Feuerprinzen ausrichten. Es war zwecklos, es auch nur zu versuchen, und Valuar war nicht bereit, sein oder Marinels Leben wegzuwerfen, um einem Piraten im Weg zu stehen.
    »Valuar, lass mich los!« Marinel stolperte hinter ihm her,

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