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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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sichergehen, dass es … ähm … sanft auf die Elfen dort niederbrach. Die Meerjungfrauen schnappten Euch dann, und schwupp wart Ihr schon auf meinem Schiff.«
    Liadan verkniff sich einen Seufzer und atmete stattdessen ruhig ein und aus. »Und das Schiff?« Sie sah zwischen dem Feuerprinzen und Nayla hin und her. »Ich hatte ein Schiff voller Bogenschützen, die zu Ehren der neuen Ritter Brandpfeile in den Himmel schießen sollten. Was ist aus ihnen geworden?«
    »Ach die.« Nayla lachte auf. »Koralles Besatzung seiner Ewigkeit hat sich um die gekümmert. Sie sind wohlauf. Einigermaßen zumindest. Ich kann es nicht so genau sagen, Ihrmüsst wissen, Avree und ich …«, sie wies auf den Feuerprinzen, »wir waren nicht wirklich zugegen, als all das passierte. Es war sicherer, Euch in einiger Entfernung zu Lurness zu empfangen, und da die Meerjungfrauen für ihre Schnelligkeit bekannt sind …« Sie zuckte mit den Schultern, doch noch ehe Liadan weitere Fragen stellen konnte, mischte sich der Feuerprinz ein.
    »Ihr werdet Antworten erhalten«, sagte er und griff erneut, fast schon ungeduldig, nach Nayla, doch die Menschenfrau riss sich los.
    »Jetzt warte doch mal, du brünstiger Hirsch«, fuhr sie ihn an, was er mit hochgezogenen Augenbrauen quittierte. »Die Königin hat Priorität. Und du … wirst dich noch einen Augenblick zusammenreißen können.«
    Der Feuerprinz schüttelte lachend den Kopf, machte einen Satz auf die Menschenfrau zu, packte sie mit einem Arm um die Taille und hob sie hoch, um sie über seine Schulter zu werfen. »Verzeiht ihr schamloses Gerede«, wandte er sich an Liadan und sah sie an Naylas prallem Hinterteil vorbei an. »Sie ist unter Piraten aufgewachsen.« Mit diesen Worten und einem kräftigen Klaps auf das Gesäß der schreienden und zeternden Menschenfrau ging er mit beschwingten Schritten hinaus.
    Liadan stand immer noch reglos da und versuchte sich zu vergegenwärtigen, dass es die Piraten waren, die verrückt waren – nicht sie selbst! Mit ihr war alles in Ordnung.

    *
    Liadan hatte nicht die Absicht, untätig in diesem dunklen Loch zu verharren, bis ihr der Korallenfürst vorgestellt wurde. Stattdessen nahm sie den Rat der Menschenfrau an, wuschsich mit dem kühlen Wasser Gesicht und Arme und spülte den modrigen Geschmack des Salzwassers aus ihrem Mund. Ihr Kleid war trocken. Es war aus jenem aufwendig hergestellten Tuch gemacht, das sowohl Wasser als auch Schmutz abwies, und so fuhr sie sich nur ein paarmal mit den Fingern durch das feuchte Haar, ehe sie die Kabine verließ.
    Sie musste sich durch schmale und nur schwach beleuchtete Gänge und eine gefährlich steile Treppe hochmühen, ehe sie das oberste Deck erreichte. Es fiel ihr schwer, auf dem ständig schwankenden Untergrund zu gehen und gleichzeitig eine stolze Haltung zu bewahren, doch sie bewegte sich langsam und vorsichtig, wodurch sie hoffentlich anmutig und nicht unsicher wirkte.
    Es war immer noch dunkel, stellte sie überrascht fest, als sie in die angenehm kühle Nachtluft trat. Einzig die vereinzelt an Deck schaukelnden Miranlampen erhellten das Schiff mit ihrem silbernen Schein. Sie hatte gedacht, es wäre viel mehr Zeit verstrichen, doch zu ihrer Rechten erschien erst jetzt ein blassrosa Streifen am Horizont, der den Sonnenaufgang ankündigte. Weit und breit war kein Land zu sehen, dabei müsste sie doch eigentlich den Drachenfelsen zu ihrer Linken erblicken. War es lediglich so dunkel, dass die Burg mit den Schatten verschmolz, oder war sie tatsächlich so weit fort? Noch nicht einmal die Dracheninsel war auszumachen. Wie war das möglich? Wo befand sie sich hier nur?
    Liadan sah sich um und bemerkte, dass ihr viele der an Deck herumschwirrenden Elfen und Menschen verstohlene Blicke zuwarfen. Der junge Mann namens Chip lehnte gemeinsam mit einem anderen neben dem Steuerrad und kicherte. Menschen waren so einfache Geschöpfe.
    Bedacht setzte sie ihren Weg fort und legte ihre Hand auf den Mast neben sich. Die Segel waren eingeholt, und erstjetzt, da sie nach oben blickte, bemerkte sie, wie gewaltig dieses Schiff war. Es besaß drei Masten, die sich als schwarze Silhouetten vom silbernen Lampenschein abhoben. Ein wahres Gitterwerk aus armdicken Tauen spannte sich von oben nach unten und knarrte leise vor sich hin. Soviel sie erkennen konnte, befand sie sich im hinteren Teil des Schiffes auf einer erhöhten Plattform und es war ihr kaum möglich, im diffusen Licht bis nach vorn zu sehen. Die wahren Ausmaße dieser

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