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Elfenmeer: Roman (German Edition)

Elfenmeer: Roman (German Edition)

Titel: Elfenmeer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabrina Qunaj
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hielt es ins Licht. »Auch Schattenkristalle befinden sich darunter, und die bohren sich ins Schiff und vermindern die Kraft der Piraten. Es sind nicht viele, aber wenn ein solcher Splitter den richtigen Elfen erwischt, kann er ihn magisch außer Gefecht setzen. Er steckt entweder im Holz in der Nähe, ohne dass der Magier etwas davon bemerkt, oder dringt direkt in den Körper ein und nimmt ihm – vielleicht sogar für immer – die Magie.«
    »Wieso schlagt Ihr Schattenkristalle einfach so in kleine Stücke und benutzt sie als Kanonenfutter, wo sie doch so selten sind?« Marinel ging näher heran und begutachtete den Splitter in Esteraz’ Hand. Dieser wollte ihr den Schattenkristall reichen, doch Marinel wich sofort zurück.
    »Ihr haltet ihn so ruhig in Euren Händen – fürchtet Ihr nicht, dass er Eure magischen Kräfte dauerhaft beeinträchtigt?«
    »Nein.« Esteraz blickte ihr prüfend in die Augen, so, als könne er irgendein Geheimnis darin entdecken, was in Valuars Bauch ein nervöses Flattern auslöste. Es gefiel ihm nicht, wie dieser Kerl Marinel ansah, doch noch ehe er den Mann von seiner Kameradin ablenken konnte, fuhr dieser schon fort: »Zum einen verblasst die Wirkung, sobald ich den Kristall weglege – er hinterlässt keine bleibenden Schäden. Und zum anderen …«, er drehte den Kopf und blickte nun in Valuars Gesicht, »könnte ich auf meine Magie gut verzichten.«
    Marinel sog scharf den Atem ein, und auch Valuar verschlug es einen Moment lang die Sprache. Wovon redete dieser Mann? Die Magie gehörte zu einem Elfen, so wie seine Seele, sein Innerstes. Ohne Magie war ein Elf kein Elf. Wer würde freiwilligauf das Band der Elemente verzichten, das einen Elfen mit der Natur vereinte?
    »Die Schattenkristalle …« Valuars Stimme klang rau. Er hatte das Gefühl, dass sich etwas Großes vor ihm auftat, und doch war es so verschwommen, dass er es nicht deutlich erkennen konnte. »Woher kommen sie?«
    Esteraz’ Ausdruck nahm sonderbare Züge an. Seine Lippen formten sich zu einem Lächeln, doch seine Augen blitzten herausfordernd, fast schon drohend. Als wollte er bei jedem Widerwort sein Schwert ziehen. »Sie kommen von der Königin.« Mit dieser Antwort hielt er das Thema wohl für ausreichend besprochen, denn er wandte sich ab und marschierte entlang der Reihen dieser sonderbaren Kanonen . Valuar konnte sich nicht vorstellen, dass diese imstande waren, allzu großen Schaden anzurichten, und inwieweit seine Ritter etwas gegen die Piraten ausrichten sollten, wusste er auch noch nicht. Doch er war sich sicher, dass er die Königin befreien würde, denn die Silberritter waren die besten Kämpfer Elvions. Mit Hilfe der Schattenkristalle konnten sie sich vor der Magie der Piraten schützen, und im gerechten Kampf würde niemand gegen einen wahren Ritter bestehen, schon gar kein Pirat. Trotzdem behielt er das flaue Gefühl in seinem Magen, als er den weiteren Erklärungen Esteraz’ lauschte und an die Schattenkristalle dachte. Wie kam die Königin zu solch einem seltenen Gut, und wieso verschleuderte sie es? Sein Blick glitt hinüber zu Marinel, die an Esteraz’ Lippen hing und jedes seiner Worte in sich aufsog. Mit strahlenden Augen humpelte sie neben ihm her und betrachtete die Geschütze. Ihre Leidenschaft war bewundernswert, doch Valuar war sich immer noch nicht sicher, ob seine Entscheidung, sie mitzunehmen, klug gewesen war.

Marinel
    »Ich danke Euch, dass Ihr mich mitnehmt.« Marinel hielt sich an Esteraz’ Seite und biss die Zähne zusammen, um mit seinem eiligen Schritt mitzuhalten. »Ich bin neugierig zu sehen, von welcher Informationsquelle Ihr sprecht.«
    »Oh, Ihr werdet staunen. Habt Ihr schon einmal einen echten Piraten getroffen? Von Angesicht zu Angesicht?«
    Marinel blieb stehen und hob die Augenbrauen. »Einen Piraten? Euer Informant ist tatsächlich ein Pirat?«
    »In der Tat.« Esteraz drehte sich zu ihr um und breitete die Hände aus. »Was seht Ihr mich so erstaunt an, Marinel? Irgendwie müssen wir doch in Erfahrung bringen, wie es der Königin ergeht, und ohne diesen Informanten wüssten wir auch nicht, welche Handelsrouten sicher sind. Ihr werdet sehen – wir sind nahe dran, den genauen Standort des geheimen Unterwasserpalasts des Korallenfürsten herauszufinden.«
    »Dann sind die Geschichten also wahr.« Marinel setzte sich wieder in Bewegung und schloss zu Esteraz auf. Gemeinsam hielten sie sich in den Schatten der hohen und eng aneinandergebauten Häuser, die den Hafen

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