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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Geschichte:
    »Vor langer, langer Zeit, ehe Menschen, Elfen und andere in diese Welt Mithgar kamen, waren wir noch nicht die Verborgenen. Vielmehr nannten wir uns in diesen Zeiten ›Feenvolk‹ und lebten ohne Furcht und frei und offen. Felder, Wiesen, Wälder, Prärien, Ebenen, Wüsten, Berge, Meere, das Wo spielte keine Rolle, denn wir waren das einzige Volk hier, obwohl Elwydds Werk noch nicht vollendet war. Wir wussten, dass Sie Ihre Pläne für diese Welt bereits in Gang gesetzt hatte, und zwar schon lange vor unserer Ankunft auf Mithgar. Wisst Ihr, bevor wir zur Mittelwelt kamen, lebten wir an einem anderen Ort – so will es jedenfalls die Legende…«
    Jinnarin brach plötzlich ab und wandte sich dann an den Magier. »Ach, Alamar, ich weiß nicht, warum ich nicht schon eher daran gedacht habe, aber mir kam gerade der Gedanke, dass mein Volk ursprünglich von einer anderen Ebene stammen könnte, so wie die Magier. Vielleicht stimmt die Legende, die Sage über unsere Flucht von Feyer.«
    Alamar hob sein Glas und prostete der Pysk zu, dann stürzte er den Inhalt herunter und hielt Aravan mit einem auffordernden Lächeln sein Glas zum Nachfüllen hin.
    Während der Elf dem Magier nachschenkte, nahm Jinnarin ihre Geschichte wieder auf.
    »Vor vielen Millennien haben wir hier auf Mithgar unbehelligt und zufrieden gelebt. Doch dann kam die Menschheit, Elwydds letzte Schöpfung, und danach wurde alles ganz anders.
    Sie nahmen das Land in Besitz, verwüsteten es und brachten uns Krankheiten. Selbst ich kann mich noch an eine Zeit erinnern, als es fast nur Wälder auf Mithgar gab. Aber betrachtet die Welt jetzt: Ganze Wälder sind abgeholzt, und nur noch ödes Karstland ist dort, wo sie einmal gestanden haben.«
    Aravan hob die Hand. »Stellenweise, aye. Doch anderswo, nein. Vielmehr wurde dort fruchtbares Ackerland angelegt. Aber Ihr habt nicht ganz Unrecht, denn der Mensch ist in der Tat ein Zerstörer. Dennoch besteht Hoffnung, dass er mit der Zeit zur Besinnung kommt.« Aravan hielt inne, dann drehte er entschuldigend eine Hand in die Höhe. »Jinnarin, es tut mir Leid. Ich wollte Euch nicht unterbrechen, um über die Menschen zu diskutieren. Bitte fahrt fort.«
    Jinnarin neigte den Kopf und akzeptierte Aravans Entschuldigung. »Ich will damit nicht sagen, dass die Absichten der Menschen böse sind« – Jinnarin warf einen Seitenblick auf Alamar, doch der Magier starrte in sein Glas – »nun, da ich besser verstehe, was das Böse eigentlich ist. Aber ob böse oder unschuldig, gedankenlos oder vorsätzlich, die Wirkung der Menschen auf das Feenvolk war schrecklich. Mit der Eroberung des Landes wurde das Feenvolk immer weiter zurückgedrängt, und Orte, wo wir seit Millennien gelebt hatten, wurden von den Menschen in Besitz genommen.
    Die Menschen hatten wenig Respekt vor den Kreaturen der Welt, vor dem Land, vor dem Wasser. Alles wurde verwüstet und vergiftet. Oft zog der Mensch weiter, nachdem er den Schaden angerichtet hatte. Und dann kam er dorthin, wo wir uns erneut niedergelassen hatten, und begann von neuem.
    Und es gab welche unter den Menschen, die Mitglieder meines Volkes und unseresgleichen einfingen und uns als eine Art Haustier hielten, als Sklaven, als Glücksbringer.
    Natürlich konnten sie nicht alle einfangen, denn viele Angehörige des Feenvolks waren zu mächtig – und sind es noch. Als Folge davon kamen die Menschen – oder richtigerweise sollte ich sagen, einige Menschen – zu dem Schluss, dass diese Angehörigen meines Volks böse wären, da sie sich nicht dem Willen der Menschen beugten, und so machten sie sich daran, diejenigen aus unserem Volk auszurotten, die sich ihnen widersetzten.« An dieser Stelle zitterte Jinnarins Stimme, und ihr Blick verlor an Schärfe, da sie durch den Abgrund der Zeit grausame, entfernte Erinnerungen betrachtete und das Donnern von Hufen, wilde Rufe und furchtbaren Hörnerschall hörte. »Und sie töteten uns, mähten uns nieder wie Wild, das man jagen und abschlachten konnte.« Jinnarin hielt inne und wischte sich verstohlen einige Tränen von den Wangen, während sie um ihre Fassung rang. »Oft wurden diese bösen Menschen, wenn sie Erfolg hatten, als Helden gepriesen und nicht als die Schurken verurteilt, die sie eigentlich waren.
    So zog sich das Feenvolk völlig zurück, versteckte sich und wurde zu den Verborgenen. Wir sperrten die Gegenden, wohin wir uns zurückgezogen hatten, sorgten dafür, dass sie in Verruf gerieten, dass die Menschen sich von

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