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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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hin, dann warf er einen Blick nach oben auf die hellblaue Elfenseide vor dem grauen Himmel. Der Zwerg wandte sich an den Schiffsjungen. »Tivir, sag den Châkka, sie sollen an Deck kommen. In einem halben Glas werden wir wissen, ob dieser Pirat klug oder dumm ist.«
    Wieder lief der Junge los, und Augenblicke später strömten gut gerüstete und bewaffnete Zwerge auf das Deck, die Stellung an den Ballisten bezogen und diese schussbereit machten.
    Das kistanische Schiff fuhr weiterhin schnurgerade mit dem Wind nach Westsüdwesten, und die Eroean hielt ebenso schnurgerade nach Südosten, weg von dem Seeräuber. Die Zeit kroch dahin, und der Pirat folgte seinem Kurs weiter ebenso unbeirrt wie das Elfenschiff.
    »Jetzt langsam wieder zurück auf unseren alten Kurs, Reydeau.«
    »Aye, Herr Käpt’n.«
    »Hegen?«
    »Aye, Herr Käpt’n. Ich bin auch bereit.«
    Allmählich schwenkte die Eroean wieder in den steifen Wind und auf ihren alten Ostkurs. Das kastanienfarbene Segel hielt unbeirrt weiter nach Südwesten und passierte das Elfenschiff achtern.
    Schließlich ließ Aravan wieder den Kurs nach Arbalin einschlagen.
    »Ha!«, blaffte Bokar. »Alles Feiglinge. Sie hatten Angst vor uns.«
    Aravan schüttelte den Kopf. »Nein, Waffenmeister. Ich glaube vielmehr, dass sie uns gar nicht gesehen haben.«
    Bokar warf wieder einen Blick auf die hellblauen Segel vor dem dunkelgrauen Himmel und dann auf den dunkelblauen Rumpf. Schließlich fiel sein Blick auf seinen zwergischen Kriegstrupp. »Vielleicht habt Ihr Recht, Kapitän, aber vielleicht auch nicht.«
    Neun Tage später lief die Eroean mitten in der Nacht in den geschützten Hafen der Insel Arbalin ein, und die Einwohner der Stadt wurden von ihren eigenen Ausrufern geweckt, welche die gute Nachricht verkündeten, dass das Elfenschiff sicher und wohlbehalten zurückgekehrt war.
    Am nächsten und übernächsten Tag wurde die Fracht ausgeladen und neuer Ballast an Bord genommen, um das fehlende Gewicht des Porzellans auszugleichen, damit die Eroean nicht von einem starken Windstoß oder einer höheren Welle zum Kentern gebracht werden konnte. Als das Schiff entladen und der Ballast an Bord war, ließ Aravan es von den Docks zurück in die Bucht schleppen.
    Er gab der Besatzung Landurlaub, und da er die Crew gut kannte, wusste er, dass die meisten von ihnen die Zeit an Land ausgiebig nutzen würden.
    In der folgenden Nacht klopfte es an Aravans Kabinentür, und als er sie öffnete, stand ein betagter Mensch, nein Elf – nein, Magier! – am Ende einer Reihe nasser Fußabdrücke vor ihm.
    Erstaunt trat Aravan einen Schritt zurück.
    »Seid Ihr Aravan, der Kapitän?«, blaffte der Alte.
    Aravan nickte. »Aye, das bin ich.«
    »Steht nicht einfach nur so da, Elf, und haltet Maulaffen feil. Fordert mich auf, einzutreten. Wir haben einiges zu bereden.«
     
    »Eine Verborgene, eine Fuchsreiterin, sagt Ihr?« Aravans Gedanken kehrten in eine frühere Zeit zurück, während seine Hand ein Amulett an seinem Hals berührte, das aus einem blauen Stein gefertigt war.
    Alamar nickte und legte die Finger seiner Hände zusammen.
    Aravan gab ihm Jinnarins winzige Zeichnung von dem schwarzen Schiff zurück und hob sein Glas mit Branntwein. »Ich kenne keine Kristallschlösser und weiß auch nichts von schwarzen Galeonen auf den Ozeanen dieser Welt, in die der Blitz einschlägt. Aber für ein hellgrünes Meer gibt es mehrere Kandidaten, da die See an vielen Stellen grün aussieht.«
    Der Magier schüttelte den Kopf und schaute dann bedeutungsvoll auf den leeren Kelch vor sich.
    Rasch und zum dritten Mal schenkte Aravan etwas ein.
    Alamar nahm das mit Branntwein gefüllte Kristallglas, hielt es ins Lampenlicht und starrte tief in die goldbraune Flüssigkeit. »Dennoch werdet Ihr uns helfen, oder nicht?«
    »Ich würde es mir um nichts auf der Welt entgehen lassen«, antwortete Aravan mit einem breiten, erfreuten Lächeln.
    »Gut!«, tönte Alamar und stürzte die Flüssigkeit herunter. »Wann?«
    »Die Mannschaft kommt in einer Woche zurück. Ist das früh genug?«
    »Das wird wohl reichen müssen«, knurrte Alamar.
    Aravan hob einen Finger. »Aber es gibt eine Bedingung…«
    Der Magier zog eine Augenbraue hoch und begegnete mit seinen grünen Augen dem Blick von Aravans blauen. »Und die wäre?«
    Aravan schaute nicht weg. »Nur dies, Alamar: Wenn ich etwas von meiner Mannschaft verlange, erfährt sie immer genau, worum es geht und was ich vorhabe. Auf der Eroean glauben wir an die

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