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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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ihnen fern hielten. Sie wurden zu Spukwäldern, verwunschenen Bergen, von Geistern heimgesuchten Sümpfen, tödlichen Wüsten und verhexten Höhlen, zu Orten, die alle eines gemeinsam hatten: Sie verhießen allen Menschen Unheil, welche unsere Warnungen missachteten und in diese verbotenen Domänen eindrangen.
    Es gab auch welche von uns, die in weit entfernte Länder flohen – zum Westkontinent, zur Insel Rwn, zu Orten, die für Menschen nicht zugänglich oder attraktiv waren, obwohl man mittlerweile auch dort ihre Spuren finden kann.«
    Jinnarin verstummte kurz und drehte zitternd ihren Fingerhut hin und her. Schließlich fuhr sie mit bebender Stimme fort: »Und nun wollt Ihr, Aravan, der sich ›Freund‹ nennt, dass ich vor Eure Schiffsbesatzung trete und ein für alle Mal bestätige, dass die Fabeln und Legenden stimmen. Dass es das Feenvolk tatsächlich gibt, dass die Geschichten, die von Müttern und Vätern ihren Söhnen und Töchtern erzählt werden, tatsächlich wahr sind, dass es Wesen gibt, die Böses abwehren, magische Arbeiten ausführen, Gold und Schätze finden können, die… die…« Jinnarin ließ ihren Tränen freien Lauf und schluchzte hemmungslos.
    Bestürzung zeigte sich auf Aravans Miene, und er wandte den Blick Hilfe suchend zu Alamar, doch dem Alten standen ebenfalls die Tränen in den Augen, und er schüttelte den Kopf und murmelte: »Kann sie nicht mal in die Arme nehmen. Kann sie nicht mal trösten.« Dennoch hob Aravan die Pysk auf, hielt sie an seine Brust, setzte sie sanft in seine Ellenbeuge, eine Hand ganz leicht an sie gedrückt, und flüsterte, »Schsch, meine Kleine«, während sie sich an sein Hemd drückte und weinte.
     
    »Setzt mich wieder ab, Aravan«, sagte Jinnarin schließlich, während sie sich mit dem Ärmel die Tränen abwischte. »Auf den Boden, bitte. Rux muss beruhigt werden.«
    Der Fuchs war ganz eindeutig verstört, lief leise jaulend auf und ab, die Nase in die Luft gereckt und schnüffelnd, da er nach einem Grund für Jinnarins Tränen suchte. Aravan setzte die Pysk auf den Boden, und Rux war sofort bei ihr. Jinnarin streichelte das aufgeregte Tier und flüsterte ihm etwas ins Ohr, und Rux hörte ihr zu und warf ab und zu einen Blick auf Alamar, als wolle er ihm die Schuld geben.
    Der Magier wischte sich mit dem Handrücken die Nässe von den Wangen. »Mehr Wein, bitte«, bat er, und Aravan füllte sein Glas nach.
    Eine Weile herrschte Stille in der Kajüte – bis auf das Plätschern des Wassers draußen, das gegen den Rumpf der Eroean schwappte –, doch schließlich wandte Jinnarin sich an Aravan und sagte: »Würdet Ihr mich bitte wieder auf den Schreibtisch heben? Rux ist jetzt wieder ruhig, und ich möchte gern meinen Wein austrinken.«
    Der Elf hob Jinnarin vorsichtig hinauf, und die Pysk setzte sich mit untergeschlagenen Beinen nieder, nahm den Fingerhut aus Porzellan und trank einen Schluck.
    Schließlich räusperte sich Aravan. »Jinnarin, ich weiß nun, dass Euch meine Bedingung sehr bestürzt. Ihr versteckt Euch mittlerweile seit Millennien vor der Menschheit und auch vor allen anderen Wesen. Es liegt weder in Eurer Natur noch ist es Brauch, Euch jenen zu offenbaren, die nicht zu Eurer Art gehören… oder nicht als Freund gelten. Alles andere verstieße gegen die Lehren Eurer Art.
    Doch hört zu, warum ich Euch bitte, der Mannschaft der Eroean zu vertrauen. Erstens ist diese Mannschaft handverlesen… ich selbst wähle jedes einzelne Mitglied persönlich aus. Die meisten sind Söhne von Vätern, die früher schon mit mir gesegelt sind. Und so geht es nun seit fast dreitausend Sommern – die Söhne von Söhnen von Söhnen, durch eine lange Zeit zurück. Sie haben mir einen Eid geleistet und sind mir über alle Maßen treu ergeben.
    Sie kennen die Geheimnisse der Elfen, die Geheimnisse der Drimma und die Geheimnisse der Menschheit. Und sie haben auch manches heimliche Wort mit den Waerlinga ausgetauscht. Niemals haben sie ein Geheimnis verraten, und manche sind im Dienst an ihren Schiffskameraden gestorben.
    Seht Euch auf diesem wunderbaren Schiff um. Wer kennt seine Geheimnisse außer meiner Besatzung? Niemand, sage ich – nicht eine Seele, die nicht auf ihm gedient hat. Doch viele Kaufleute und Kapitäne würden ihren gesamten Besitz für ein Schiff wie dieses hergeben, doch eines wie dieses wird es nie wieder auf Mithgar geben, denn seine Geheimnisse sind bei mir und meinen Männern gut aufgehoben, und wir werden sie nie verraten. Und das ist

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