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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Alamar«, antwortete Jinnarin, die ihm nachsah, bis er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Sie wandte sich an Aravan, der auf dem Achterdeck am Ende der Treppe stand. »Ich bin wirklich überhaupt nicht schläfrig.«
    Aravan ging zum Hauptdeck herunter und hockte sich neben die Pysk. »Jinnarin, es gibt keinen Grund für Euch, Wache zu halten, solange das Nordlicht nicht zu sehen ist. Wann das der Fall sein wird, kann ich nicht sagen, denn ich kenne niemanden, der dem Nordlicht gebieten kann, und sie kommen, wie es ihnen gefällt. Dann und nur dann müsst Ihr wach sein. Ich an Eurer Stelle würde ganz normal schlafen und nur bei Bedarf wachen – nur wenn die Lichter am Himmel zu sehen sind. Und meine Mannschaft wird Euch wecken, wenn das der Fall ist. Sollten die Lichter in mehreren Nächten hintereinander zu sehen sein, werdet Ihr Euch von allein rasch auf diesen neuen Tagesablauf einstellen.«
    Jinnarin warf einen Blick auf die Tür, durch die Alamar verschwunden war, dann grinste sie den Elf an. »Wir sagen es Alamar bald, neh?«
    Pysk und Fuchs gingen zu Jatu, und als sie weg waren, sagte Aylis zu Aravan: »Ihr habt gesagt, niemand, den Ihr kennt, könnte über das Nordlicht gebieten, und das ist wahr. Doch wenn wir den Worten von Jinnarins Farrix Glauben schenken wollen, dann gebietet vielleicht tatsächlich jemand darüber… oder wenigstens über einen Teil davon. Doch warum das so sein sollte, kann ich nicht sagen.«
    Am späten Nachmittag kam Alamar wieder an Deck. Aylis stand im Bug, die Arme auf die Hauptreling gestützt. Der Alte gesellte sich zu ihr. »Ich konnte nicht schlafen«, meinte er mürrisch, als sie den Kopf in seine Richtung drehte.
    Aylis richtete den Blick wieder auf die Insel, und die beiden standen und schauten auf die Wellen, die ans Ufer brandeten. Schließlich sagte der Alte: »Ein Kupferstück für deine Gedanken.«
    Aylis seufzte und sagte dann. »Vater, hier stehen wir nun, vor der Küste von Rwn, weniger als eine Tagesreise von Kairn und weniger als eine Tagesreise von deiner Kate entfernt. Aber was noch wichtiger ist, weniger als eine Tagesreise von Vadaria.«
    »Hm?« Alamar sah Aylis an. »Was hat Vadaria damit zu tun?«
    Jetzt drehte Aylis sich mit Tränen in den Augen zu ihrem Vater um. »Vater, ich sehe dich an und erkenne, dass dein astrales Feuer beinah erloschen ist. Dir bleiben nicht mehr viele Zauber, und solltest du dich an etwas Größerem versuchen, könnte es dich das Leben kosten. Du hast deine Lebensenergie beinahe verbraucht, und du weißt ganz genau, dass es Zeit für dich wird, heimzukehren und dir deine Jugend und deine Macht zurückzuholen.«
    Alamar fuhr auf. »Ach was! Ich bin so gut wie…«
    »Nein, Vater, das bist du nicht!«, entfuhr es Aylis wütend, während sie die Hand ausstreckte, und ihm zu schweigen bedeutete. »Vater, du betrachtest dieses Unternehmen als Spiel, als letztes kleines Abenteuer. Aber es ist alles andere als das!«
    »Pah!«, schnaubte der Alte mit trotziger Miene.
    »Vater, du weißt, dass es stimmt, was ich sage, und du solltest dich nicht dümmer stellen als du bist. Einer ist bei diesem Unternehmen bereits gestorben, und ich will nicht, dass du der Nächste bist.«
    Mit den Zähnen knirschend, wandte Alamar sich seiner Tochter zu.
    »Bitte, Vater, hör mir zu. Wärst du von der Energie deiner wiederhergestellten Jugend erfüllt, könnte man sich keinen Besseren vorstellen, um das Unternehmen zu einem guten Ende zu führen. Aber das bist du nicht, und wir haben es mit jemandem von großer Macht zu tun, und ich fürchte um dein Leben. Denn in diesem Augenblick bist du alt und beinah verbraucht und einem jüngeren Magier nicht gewachsen.«
    Alamar fuhr herum, die Hand erhoben, als wolle er Aylis schlagen. Sie stand weinend da, ohne darauf zu reagieren, die Hände an den Seiten. Plötzlich starrte er voller Verwunderung auf seine erhobene Hand, und die Wut verließ ihn. Er zog sie an sich und drückte sie so fest, wie sein gebrechlicher Körper es zuließ. Und sie umarmte ihn und weinte. Schließlich hielt er sie auf Armeslänge vor sich und sagte: »Aylis. Was du sagst, stimmt. Ich bin alt. Da, jetzt habe ich es ausgesprochen: Ich bin alt. Niemand gibt gerne zu, dass er alt ist. Niemand. Aber ich bin es. Alt.
    Ich sollte… ich muss nach Vadaria reisen, und zwar bald, denn ich habe nicht mehr viel Feuer in mir. Trotzdem werde ich diese Expedition erst verlassen, wenn wir Farrix’ Schicksal geklärt haben« – Alamar hob eine

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