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Elfenschwestern

Elfenschwestern

Titel: Elfenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Schön ist das.“
    „Allerdings auch ein bisschen beängstigend“, fügte Rose hinzu.
    Lily ließ ein freundschaftliches Knurren aus ihrer Kehle.
    Roses Brauen flogen in die Höhe.
    Lily griff nach den Händen ihrer Geschwister. Roses Hand war kalt, Graysons warm. „Hört zu“, sagte Lily eindringlich. „Wir tun das, was Granny getan hat. Sie hat unser Cottage gegen Fey geschützt.“
    „Wie?“, flüsterte Rose.
    „Die schützenden Zauber der Liebe“, zitierte Lily die Worte Fleeting Jims. „Versteht ihr nicht: Granny hat die Gefühle, die wir alle füreinander haben, irgendwie gebündelt und in das Haus selbst gebannt. Ich habe es gespürt: Die Liebe steckt bei uns daheim förmlich in den Wänden.“
    Gwyneth hinter ihr lachte leise. „Schön“, sagte sie still. „Das ist schön.“
    „Na, ich weiß nicht. Die Lösung heißt Familienbande?“, fragte Rose skeptisch.
    Lily nickte. Sie war sich ganz sicher. „Es macht stark, geliebt zu werden. Granny hat so das Cottage geschützt. Wir machen jetzt dasselbe mit Grayson.“
    Lily drückte ihrem kleinen Bruder die Hand. „Hey, du Tatzentier“, sagte sie. „Bereit?“
    Er drückte zurück.
    „Okay.“ Lily ließ ihre Geschwister los. Sie griff nach der Lilie an ihrem Kleid, suchte die Nadel, fand sie und befreite sie vorsichtig aus dem zarten Gewebe. Die Blüte legte Lily vorsichtig in ihren Schoß, packte die Nadel und stach sich in den linken Zeigefinger.
    Grace sog hörbar die Luft ein.
    Erst passierte nichts, dann trat ein hellroter Tropfen Blut hervor.
    „Au“, sagte Rose trocken.
    Lily streckte die Hand aus und ließ den Blutstropfen in den Schnee zwischen sich und ihren Geschwistern fallen. Sie hielt Rose die Nadel hin. „Jetzt du.“
    Rose zog eine Grimasse, als sie sich in einen Finger pikte. Einmal. Zweimal. Bis Blut floss. „Kriege ich da eigentlich etwas für?“, murrte sie und beobachtete, wie ihr Tropfen neben Lilys fiel.
    „Ja“, piepte Grayson. „Mich.“
    Gwyneth hinter ihnen lachte wieder.
    Lily grinste. „Gut gebrüllt, Löwe“, teilte sie ihrem kleinen Bruder mit.
    Er strahlte. „Danke, Tiger.“
    Rose rollte mit den Augen. Lily nahm ihr die Nadel wieder ab. „Weißt du, Schwesterchen“, sagte sie leichthin, „du magst das albern finden, aber wenn Gray der Löwe ist und ich der Tiger bin, dann bist du auf jeden Fall der Panther.“
    „Ja“, hauchte Grayson. „Die schönste Katze von allen. Mit glänzend schwarzem Fell.“
    Rose lachte so, dass man im Kerzenschein ihr makelloses Gebiss samt den kleinen spitzen Eckzähnen sah.
    „Drei Raubtiere“, murmelte Gwyneth.
    „Drei von einem Blut“, echote Grace.
    Lily spürte, wie sich die Härchen in ihrem Nacken aufstellten. „Grayson“, sagte sie sanft. „Jetzt bist du dran, okay?“
    Gray streckte ihr bereitwillig seine Hand hin.
    Als sich ihre drei Blutstropfen im Schnee vermischten, veränderte sich die Beschaffenheit der Luft. Lilys Nasenflügel bebten. Sie konnte den Metallgeschmack des Fairchild-Blutes förmlich auf der Zunge schmecken.
    „Drei von einem Blut“, murmelte Lily. „Grayson. Rose. Lily. Der Löwe, der Panther und der Tiger. Liebe macht uns stark.“ Sie löste die Kette von ihrem Handgelenk und ließ die eiserne Lilie in den Schnee gleiten, direkt auf den herzblutroten Fleck. „Granny.“ Dann hob sie eine Hand, zog sich die gelben Saphire von den Ohrläppchen und platzierte sie neben den Anhänger. „Daddy.“ Sie pflückte die Lilienblüte von ihrem Schoß und legte sie dazu. „Grace und Gwyneth. Richtig?“
    „Richtig“, antwortete Gwyneth rau.
    „Was ist mit Mummy?“, flüsterte Grayson.
    Lily griff nach dem Tuch, das Porter ihr geholt hatte. Pinkfarbene Baumwolle mit Shetlandponys bedruckt. Kates Schal. Als Lily ihn losließ, senkte er sich langsam auf den kleinen Haufen Familienschätze. „Mum“, sagte Lily. „Ihre Liebe macht uns stark.“
    Sie sah ihre Geschwister an. „Nehmt jeder eine Kerze. Und tut, was ich tue.“ Sie kippte ihre eigene Kerze so, dass Wachs in den Schnee tropfte, und zog einen Kreis um die gesammelten Gegenstände. Rose und Grayson folgten ihrem Beispiel. Rose mit zitternden Fingern, aber zügig, Grayson mit ruhiger Hand, aber langsam.
    „Gut“, murmelte Lily. Und setzte den Schal in Brand.
    Die Baumwolle brannte lichterloh. Die Flammen leckten an der eisernen und der echten Lilie, verwandelten die Blüte in Sekunden zu Asche, ließen die gelben Saphire aufleuchten, schmolzen den Schnee, verbrannten ihr

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