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Elfenstern

Titel: Elfenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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heiter. »Meine Familie kennt mich. Ihr braucht Euch keine
Sorgen wegen meines
guten Rufs zu machen. Wir könnten uns auf die Veranda vor dem
Haus setzen, aber
die Leute stehen immer noch draußen und bestaunen Euer
›geflügeltes
Teufelsding‹. Am besten gehen wir ins Wohnzimmer. Dort ist
es kühl.«
    Aleatha ging voran, ihre Bewegungen waren ebenso
beschwingt wie ihr Lachen. Haplo war vor weiblichem Zauber
geschützt – nicht
durch Magie, denn auch die stärksten, je auf einen
Körper tätowierten Runen
halfen nicht gegen das schleichende Gift der Liebe –, ihn
schützte Erfahrung.
Im Labyrinth ist es gefährlich zu lieben. Doch der Patryn
besaß die Freiheit,
weibliche Schönheit zu bewundern, wie er oft den
kaleidoskopischen Himmel im
Nexus bewundert hatte.
    »Bitte tretet ein«, sagte Aleatha und
streckte
einladend die Hand aus. Haplo ging ins Wohnzimmer. Aleatha folgte ihm,
schloß
die Tür, lehnte sich mit dem Rücken dagegen und sah
ihn an.
    In der Mitte des Hauses gelegen, war der
fensterlose Raum ein stiller, abgeschiedener Zufluchtsort. Der
Ventilator an
der Decke drehte sich leise raschelnd – das einzige
Geräusch. Haplo wandte sich
seiner Gastgeberin zu, die ihn mit einem heiteren Lächeln
bedachte.
    »Als Elf wäre es für Euch
gefährlich, mit mir
allein zu sein.«
    »Vergebung, aber Ihr seht nicht gefährlich
aus.«
    »Oh, aber ich bin es. Ich langweile mich. Ich
bin verlobt. Das eine bedingt das andere, versteht Ihr? Ihr seid
für einen
Menschen außergewöhnlich gut gebaut. Die meisten
Menschenmänner, die ich bis
jetzt gesehen habe, sind so groß und ungeschlacht. Ihr seid
schlanker und
geschmeidiger.« Aleatha streichelte ihm mit der Hand
über den Arm. »Eure
Muskeln sind hart, wie ein Zweig an
    einem Baum. Schmerzt Euch die Berührung?«
»Nein«, antwortete Haplo mit seinem stillen
Lächeln. »Warum sollte sie?«
    »Nun – die Hautkrankheit, von der Ihr
gesprochen
habt.«
    Der Patryn erinnerte sich an seine
Lügengeschichte. »Nein, das beschränkt sich
auf die Hände.« Er streckte sie
aus.
    Aleatha streifte die Verbände mit einem leicht
angewiderten Blick.
    »Zu schade. Ich langweile mich
entsetzlich.« Sie
lehnte sich wieder gegen die Tür und musterte ihn
träge. »Der Mann mit den
verbundenen Händen. Genau wie es dieser alte Spinner
vorhergesagt hat. Ich
frage mich, ob er mit seinen übrigen Prophezeiungen auch noch
recht behält.«
Zwei nachdenkliche Falten zeigten sich auf ihrer glatten,
weißen Stirn.
    »Hat er das wirklich gesagt?« fragte
Haplo. »Was
gesagt?«
    »Das über meine Hände. Und er hat
mein Kommen
vorhergesagt?«
    Aleatha zuckte die Schultern. »Ja, hat er.
Zusammen mit einer Menge anderem Unsinn – daß ich
nicht heiraten werde, daß Tod
und Verderben über uns kommen, daß wir mit einem
Schiff zu den Sternen fliegen.
Aber ich werde heiraten!« Sie preßte die Lippen
zusammen. »Ich habe zu hart
gearbeitet und zuviel durchgemacht. Und ich bleibe nicht
länger in diesem Haus,
als es unbedingt sein muß.«
    »Aus welchem Grund will Euer Vater denn
unbedingt zu den Sternen fliegen?« Haplo erinnerte sich an
den Lichtpunkt, den
er vom Schiff aus entdeckt hatte, den glitzernden Funken am
sonnengesättigten
Himmel. Er hatte nur einen gesehen. Offenbar gab es mehrere.
»Was weiß er über
sie?«
    »… Spezialfahrzeug für die
Forschungsarbeiten
auf dem Mond. Sah aus wie ein Käfer.« Die Stimme des
alten Mannes hatte einen
schrillen, verdrossenen Beiklang angenommen. »Kroch herum und
sammelte Steine.«
    »Über sie wissen!« Aleatha lachte
wieder. Ihre
Augen schimmerten warm und dunkel und geheimnisvoll. »Er
weiß gar nichts über
sie. Niemand weiß etwas. Möchtet Ihr mich
küssen?«
    Eigentlich nicht. Es war Haplo wichtiger, daß
sie weitersprach.
    »Aber es muß bei euch doch irgendwelche
Sagen
oder Legenden über die Sterne geben, wie bei uns
auch.«
    »Nun, das schon.« Aleatha
verließ ihren Platz an
der Tür und kam näher. »Es hängt
davon ab, von wem die Geschichte stammt. Ihr
Menschen zum Beispiel huldigt der albernen Vorstellung, es
wären Städte. Aus
diesem Grund hat der alte Mann …«
    »Städte!«
    »Liebe Güte! Ihr wollt mich doch nicht etwa
fressen? Weshalb macht Ihr so ein Gesicht?«
    »Verzeiht! Ich wollte Euch nicht erschrecken.
Mein Volk glaubt jedenfalls nicht an diese Städte.«
    »Nein?«
    »Nein. Ich meine, es ist wirklich albern.«
Er

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