Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
Bleib nah bei mir – so nah du kannst. Ihr anderen zieht Euch etwas zurück und wartet ab. Ich muss mich vollkommen darauf konzentrieren, was ich tue.«
    Während Alamar sich dem Spalt zuwandte und seine Energien sammelte und Aylis sich ganz dicht hinter ihn stellte, flüsterte Bokar Aravan etwas zu, und als der Elf nickte, verschwand der Waffenmeister mit Arka und Dett in dem schmalen Gang. »Er will einen Hinterhalt legen«, murmelte Aravan Jatu zu.
    Der Erste Offizier brummte seine Zustimmung und flüsterte dann: »Ich hole die Menschen und helfe ihm.« Ohne die Erlaubnis abzuwarten, glitt Jatu in den Gang, den Bokar genommen hatte.
    Jinnarin und Farrix machten Anstalten, aus dem Spalt nach unten zu klettern, doch Alamar zischte: »Nein, bleibt zusammen, einer hinter dem anderen. Auf diese Entfernung wird Durlok nur eine Person sehen.«
    Farrix wollte vor Jinnarin treten, um sie abzuschirmen, doch sie zog ihn am Ärmel seines Gewandes zurück. »Nein, Farrix«, rief sie. »Du bist größer als ich, und ich will auch etwas sehen.« Seufzend gab er nach, und Jinnarin stellte sich stattdessen vor ihn.
    Alamar hob eine Hand und zeigte durch den Spalt nach draußen auf eine Stelle im Meer einige hundert Schritte entfernt. »Imago mei igens in eo loco.«
    Jinnarin keuchte, denn plötzlich erschien an der Stelle im Meer, auf die Alamar gezeigt hatte, eine riesige, in die Richtung der sich nähernden Galeere schauende Gestalt. Jinnarin konnte zwar ihre Gesichtszüge nicht sehen, wusste aber, dass es das Abbild des Magiers war, denn er war wie Alamar gekleidet. Vielleicht hundert Fuß, wenn nicht höher ragte die Gestalt, und sie nahm an, dass sie die Züge eines jüngeren Alamars trug, denn sein Haar war braun und nicht weiß, und die Gestalt selbst sah stark und kräftig aus und ließ keine Spuren der Gebrechlichkeit des Alten erkennen.
    »Cande«, zischte Alamar mit Mühe, und in dem Dämmerlicht zeichnete ein geisterhaftes Licht die Umrisse der Gestalt nach, die dann einen Moment später vollständig aufflammte – ein brennender Riese auf dem malachitfarbenen Meer.
    Jinnarin warf einen Blick auf Alamar und sah, dass seine Stirn schweißnass war. »Imita me«, flüsterte er, wobei seine Stimme vor Anstrengung zitterte. Hinter ihm wurde Aylis blass. Ihre Augen verrieten ihre Sorge.
    »Vox valida«, stieß er hervor, die Worte nur noch ein Ächzen. Seine Lippen waren vor Anstrengung weiß, Schweiß lief ihm über das Gesicht, und er schien vor Jinnarins Augen zu altern. Sie wollte etwas tun, ihm auf irgendeine Weise helfen, aber sie wusste nicht, wie, und sie war sicher, dass sie wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen verursachen würde, falls sie es versuchte.
    Voller innerer Qual sah sie, wie Alamar sich mit großer Mühe aufrichtete, eine Hand hob und in die Ferne zeigte. Sein Mund bewegte sich, als rede er, doch Jinnarin hörte nichts. Doch hinter ihr, draußen, dröhnte plötzlich eine mächtige Stimme über das sich langsam verdunkelnde Meer: »DURLOK!«
    Jinnarin fuhr herum und schaute nach draußen. Die riesige leuchtende Gestalt stand mit ausgestrecktem Arm da, und ein Finger zeigte auf die noch entfernte schwarze Galeere. Lange Augenblicke änderte sich nichts, da die Ruder immer noch in gleichmäßigem Rhythmus ins Wasser tauchten und die Segel den Wind einfingen. Wieder rief das feurige Bildnis, »DURLOK!«, und hob auffordernd die Hände. »KOMM ZU MIR, MEIN ALTER WIDERSACHER, ES WIRD ZEIT FÜR EINE NEUE SCHLACHT.«
    Jetzt hörten die Ruder auf zu schlagen, und das schwarze Schiff wurde langsamer, da es nur noch der Wind vorwärts trug.
    Wieder verstrichen lange Augenblicke. Doch plötzlich erschien etwas weiter entfernt noch eine riesige Gestalt auf dem Meer, die in dunkle Gewänder gehüllt war und in einem schwarzen Feuer leuchtete, und Farrix zischte: »Er hat ein Opfer getötet.«
    Jinnarin warf einen Blick auf ihren Gefährten. Sein Gesicht war von Zorn erfüllt, und seine Hand tastete zu seinen Pfeilen, als wolle er jemanden erschießen. Hinter ihm stand Alamar, zitternd und am Rande des Zusammenbruchs, seine Züge noch mehr gealtert als zuvor. Und Aylis legte die Arme um ihn und hielt ihn aufrecht, während ihr die Tränen über das Gesicht liefen.
    »ICH SEHE, IHR SEID VOM FEUER ERNEUERTER JUGEND ERFÜLLT«, donnerte eine Stimme über das Wasser.
    Jinnarin fuhr herum und schaute wieder nach draußen. Auf diese Entfernung konnte sie sich dessen nicht sicher sein, aber die langen, eckigen Züge des

Weitere Kostenlose Bücher