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Elfenwinter

Elfenwinter

Titel: Elfenwinter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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einfaches, fast rundes Fischerboot mit einem Rumpf aus Tierhäuten.
    Nur ein alter Mann war an Bord. Er winkte ihm und rief etwas, doch der böige Wind verschluckte einen Teil seiner Botschaft. »Alfadas… Dorf.. Krieger!«

DIE CHRONIK VON FIRNSTAYN

    Im fünften Jahr, in welchem Alfadas .Mandredson Jarl von Firnstayn war, kehrten die Elfen zurück. Sie suchten Zuflucht in seiner Halle, dort wo heute die Halle der Könige steht. Und niemand Geringeres als eine Kö nigin begab sich in seinen Schutz. Die Herrin der Alben lande, schwer verwundet und von ihren Feinden vertrie ben, besann sich auf ihren Ziehsohn. Doch als sie das Land der Fjorde erreichte, versank sie in einen tiefen Schlaf. Kein Rufen oder Schütteln, ja nicht einmal die .Macht der .Magie vermochte sie aufzuwecken.
    Ihre letzten 'Worte aber richtete sie an Alfadas Man dredson, den kühnen Herzog des Königs. Und sie bat ihn um Hilfe im Krieg gegen die Thronräuber.
    Nun waren die letzten Getreuen Emerelles gestrandet, und sie blieben viele Tage in Firnstayn und sannen in ihrer Verzweiflung, was zu tun sei. Die Kunde von diesen seltsamen Gästen verbreitete sich wie der 'Wind. Und es dauerte nicht lange, bis König Horsa Starkschild erfuhr, wer da vom Hartungskliff herabgestiegen war. Da be schloss der alte Recke, noch einmal sein Schlachtross Mjölnak zu satteln, und er ritt den weiten 'Weg bis Firn stayn. In seinem Gefolge brachte er die berühmtesten aller Heilkundigen mit. Horsa wusste, dass der König die Seele des Landes ist. Und ist der König krank, so muss es auch seinem Land übel ergehen. .Mit seinem großen Herzen hatte er entschieden, Emerelle zu helfen, wo er nur konnte. Doch Edelmut erzeugt stets auch Neid und .Missgunst. Und wohl niemand ahnte in jenem Herbst, was für ein Unglück sich aus der Tat des Königs noch in selbigem 'Winter ergeben sollte.
    NIEDERGESCHRIEBEN VON HADDU HJEMWAL
BAND II DER TEMPELBIBLIOTHEK ZU FIRNSTAYN, S. 15

KÖNIGLICHE PLANE

    »Du wirst morgen wieder zurück sein?«, fragte Asla.
    Alfadas hatte mit einem Streit gerechnet, doch Asla war erstaunlich umgänglich geblieben. Welche Wahl hatte er auch, wenn der König ihn zu sich befahl?
    »Ja, wenn alles gut geht, kann ich schon morgen Abend zurück sein.«
    »Hoffentlich. Gäste, die über Tische und Bänke kotzen, wenn sie sich betrunken haben, bin ich ja gewohnt, aber dass man mir neben die Feuerstelle scheißt…« Sie warf dem Kentauren einen bösen Blick zu. Orimedes machte sich gerade nützlich und spaltete Holz. Ihre übrigen Gäste hatten sich in den Schutz des Hauses zurückgezogen. »Was will der König von dir?«
    Alfadas seufzte. Schon drei Mal hatte sie ihn das gefragt. »Ich weiß es wirklich nicht. Er hat mich zu sich nach Honnigsvald befohlen. Mehr hat der Bote nicht gesagt. Ich schätze, ihm sind Gerüchte über unsere Gäste zu Ohren gekommen, und er möchte wissen, was es damit auf sich hat.«
    »Zieh nicht schon wieder für ihn in den Krieg. Bitte. Ich brauch dich hier.« Sie strich ihm sanft über die Wange. »Alle Zeichen deuten auf einen besonders harten Winter hin. Lass mich nicht allein, wenn die Zeit der Stürme und der Finsternis beginnt.«
    Welch eine dumme Furcht! Er nahm sie in den Arm und drückte sie fest an sich. »Keine Sorge. Niemand ist so töricht und führt im Winter Krieg. Horsa wird meine Dienste als sein Heerführer nicht vor dem nächsten Frühjahr einfordern.« Er küsste sie und hoffte, all ihre Sorgen zerstreut zu haben. Dann schwang er sich in den Sattel und ritt den Hügel hinab. Unten grinsten ihn einige Männer an, die die Abschiedsszene beobachtet hatten. Hoffentlich wurde das Wetter bald schlechter. Dann würde die Belagerung seines Langhauses durch diese Gaffer endlich aufhören.
    Am Fuß des Hügels drehte er sich noch einmal um. Asla stand in der Tür. Sie trug ihr grünes Festkleid und den feinen roten Umhang, den er ihr im letzten Sommer mitgebracht hatte. Ihr Haar war offen. Der Wind blies ihr eine lange Strähne quer über das Gesicht. Es war golden wie reifes Korn.
    Alfadas machte sich Sorgen. Noch nie hatte sie ihn so zärtlich verabschiedet, wenn er zum Königshof ritt. Aber diesmal war es ja auch nur eine Reise von zwei Tagen. Ob sie vielleicht schwanger war? Er sollte mit Lyndwyn reden, wenn er wieder zurück war. Als Heilerin und Magierin konnte sie bestimmt spüren, wenn ein neues Leben in Asla wuchs.
    Zufrieden lenkte der Jarl seinen grauen Hengst auf den Weg, der am Ufer des Fjords entlang nach

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