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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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funkelnden Juwelen besetzte Tiara krönte ihr Haupt. Um das linke Handgelenk spannte sich ein Armband, an dem eine lange Silberkette befestigt war, die an einem silbernen Kragen endete, den ihr Mann um den Hals trug, der ihr auf der linken Seite in einem Abstand von einem Schritt folgte.
    Er war kaum größer als sie, vielleicht fünf Fuß acht. Er hatte helle Haut und hellblonde Haare und war vielleicht dreißig Jahre alt. Seine Kleidung war von dunkelvioletter Farbe mit lavendelfarbenen Einsätzen in den bauschigen Schultern und Ärmeln und gleichfarbigen Rüschen an Hals und Manschetten. Seine violetten Schuhe und ein Gürtel mit lavendelfarbener Schnalle passten zum Rest seiner Gewandung. Dazu trug er einen breitrandigen lavendelfarbenen Hut, den drei riesige violette Federn schmückten.
    Die Königin blieb stehen, um allen zu gestatten, sie zu bewundern. Dann reichte Delon ihr die Hand, und sie schritten die Stufen zum Boden des Amphitheaters herunter. Gemeinsam liefen sie durch das Spalier, er wieder einen Schritt hinter ihr, und sie lächelten und nickten den sich verbeugenden und knicksenden Gästen zu. Als sie zu Arin und Aiko kamen, blieb die Königin stehen und betrachtete sie beide mit funkelndem Blick. Noch so viel Puder und Schminke konnten die Auswirkungen der Zeit nicht verbergen. Dreißig Jahre waren verstrichen, seitdem die Statue in der Mitte des Labyrinths angefertigt worden war. Die Herrscherin lächelte Arin an, und ihr Gemahl schwang seinen gefiederten Hut, verbeugte sich tief und lächelte Arin ebenfalls an, obwohl das Lächeln seine Augen nicht erreichte. Dann gingen beide weiter, ohne ein Wort zu sagen.
    Gudrun und ihr Gemahl schritten die Stufen zum Thron hinauf, die Königin, um auf dem Herrschersitz Platz zu nehmen, er, um sich links von ihr auf die oberste Stufe zu setzen. Ihr Blick schweifte über die Menge, und sie hob eine Hand und sagte: »Wir sind höchst erfreut, dass Ihr Uns bei der Feier Unserer neuen Liebe Gesellschaft leistet.« Sie strahlte ihren Gemahl an, einen Mann, der zwanzig Jahre jünger war als sie, und er neigte gehorsam den Kopf. Sie klapperte mit den Wimpern und spielte mit der Kette, deren silberne Glieder leise klirrten.
    Egil beugte sich vor und flüsterte Arin zu: »Adon! Sie behandelt ihn wie einen Schoßhund.«
    Aiko, die mitgehört hatte, schüttelte den Kopf. »Schlimmer, denn er ist so entwürdigt, wie es kein Tier je sein könnte.«
    Kichernd erhob sich die Königin, zeigte nach links und rechts und befahl: »Lasst die Festivitäten beginnen.«
    Bei diesen Worten begaben sich die Leute zu ihren Tischen. Egil, Arin, Aiko und Alos nahmen ihre Plätze unter der grünen Flagge mit dem weißen Eber ein. Als sie sich setzten, starrten die anderen Gäste die schöne Dylvana und die gut gerüstete Ryodoterin an. Egil stellte sich und die anderen vor und bekam dafür die Namen der übrigen Tischgäste genannt, obwohl eine der sitzenden Damen – die Baronin Stolz – eilig hervorstieß: »Oh, ich habe von Euch gehört, Dame Arin. Ihr seid die elfische Minnesängerin.« Sie wandte sich an Aiko. »Und das muss die Schwerttänzerin sein.«
    Aiko murmelte etwas, fiel aber nicht aus der Rolle.
    Der Mann neben der Baronin – Baron Stolz – beugte sich mit griesgrämiger Miene zu ihr herüber und flüsterte so laut, dass alle es hören konnten: »Still, meine Liebe. Wäre sie keine Elfe, wären sie alle keine Gäste der Königin. Diese Künstler sind nur gewöhnliche Bürgerliche.«
    Wieder murmelte Aiko etwas, aber Egil deutete eine Verbeugung vor dem Baron an und sagte: »Ich wage zu behaupten, mein lieber Baron, dass wir in keiner Weise ›gewöhnlich‹ sind, wie Ihr in den nächsten Tagen zweifellos noch feststellen werdet.«
    Die Antwort ärgerte den Baron ganz offensichtlich, aber er enthielt sich einer Antwort.
    Unter großem Applaus marschierten jetzt die Künstler herein: starke Männer, Jongleure, Taschenspieler und Gaukler, Akrobaten, Ringer, Tänzer und Possenreißer. Sie umkreisten die Gesellschaft einmal, um sich vorzustellen, und marschierten dann wieder zur Tür hinaus.
    Nun kamen Leibeigene, die riesige Tabletts mit Speisen brachten: frisch gebackene Brotlaibe, gebratene Spanferkel, Lammkoteletts, gegrilltes Geflügel und gekochten Fisch in Kräutersoße sowie gedünstetes Gemüse wie Bohnen, Karotten, Erbsen und Pastinaken. Dazu wurden große Schüsseln mit Trauben, Birnen und Pfirsichen gereicht. Noch mehr Leibeigene brachten Krüge mit schäumendem

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