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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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verabschieden. Viel zu tun, müsst Ihr wissen.«
    Aiko schüttelte ungläubig den Kopf, doch Arin sagte: »Nein, Alos, ich möchte, dass Ihr bleibt.«
    »Ich soll bleiben?«
    »So ist es. Ich will Euch eine Geschichte erzählen, aber erst, wenn Egil wach ist, denn er soll sie auch hören.«
    »Aber im Hirsch gibt es einen oder zwei Männer, die mir einen Krug Ale kaufen würden, da bin ich ganz sicher, und ich darf sie nicht warten lassen.«
    »Yopparai«, murmelte Aiko mit offenkundigem Abscheu.
    Arin holte tief Luft und setzte zu einer Antwort an.
    »Wenn Ihr bleibt, Alos, lasse ich Ale aufs Zimmer bringen.«
    Alos rieb sich lebhaft die Hände und zeigte erneut seine Zahnlücken, als er grinste. »Tja, so gesehen kann der Hirsch wohl noch warten.«
    Arin stand am Fenster und beobachtete Aiko, die sich im Hof aufhielt. Die ryodotische Kriegerin trug jetzt ihre Rüstung und arbeitete sich mit den Schwertern in den Händen langsam durch komplizierte Übungen. Auf der anderen Seite stand der Stallknecht und sah ihr mit offenem Mund zu. Koch und Herbergsjunge standen ebenfalls nicht weit entfernt und beobachteten Aiko gleichermaßen fasziniert.
    Am Fuß der steilen Hänge konnte Arin das tiefe Wasser des schmalen Fjords sehen. Mørkfjord war trefflich benannt, denn das Wasser war wahrhaftig dunkel, beinah schwarz.
    »Ich sage es noch einmal, meine Dame, mein Becher scheint leer zu sein«, jammerte Alos hinter ihr.
    »Ihr hattet bereits drei, Alos«, erwiderte Arin, ohne den Blick von Aikos Morgenübungen zu nehmen. »Ich lasse noch einen Krug kommen, sobald Egil aufwacht.«
    Verstimmt putzte Alos sich die Nase mit seinem neuen Taschentuch. Während er das Ergebnis betrachtete, sagte er: »Aber ich bin sicher, meine Freunde im Hirsch hätten mir mittlerweile sicher schon vier oder fünf bestellt.«
    Arin drehte sich um. »Alos, Ihr könnt gehen und es darauf ankommen lassen, dass Eure Freunde im Hirsch Euch alles Ale ausgeben, wonach Euch der Sinn steht, oder Ihr könnt hier bleiben und das Ale nehmen, das sicher kommen wird, wenn ich bereit bin, es zu bestellen.«
    Seufzend rollte Alos sein feuchtes Taschentuch zusammen und stopfte es in seine Hose. Dann lugte er noch einmal in seinen Becher auf der Suche nach ein, zwei übersehenen Tropfen, die jedoch nicht mehr da waren.
    Zeit verstrich…
    Aiko kehrte zurück, ging ins Badezimmer, entkleidete sich, wusch sich den Schweiß vom Körper und reinigte auch ihre Rüstung und ihre Waffen.
    Schließlich rührte sich Egil und öffnete sein Auge. Einen Moment lang schien er nicht zu wissen, wo er sich befand. Arin trat neben ihn. »Ah«, sagte Egil. »Mein Angil.«
    Beim Klang von Egils Stimme schaute Alos von seinem Becher auf. »Gut. Er ist wach. Jetzt können wir einen Krug bestellen, aye?«
    »Sogleich«, erwiderte Arin, während sie Egil die Hand auf die Stirn legte und seinen Puls fühlte. »Ihr werdet kräftiger, Egil.«
    »Ich könnte etwas zu trinken vertragen.«
    »Ich auch«, verkündete Alos lautstark.
    Arin löste die Verbände um Egils Kopf, um die Wunde zu untersuchen.
    »Ich würde es gern sehen, Dara Arin«, sagte Egil.
    »Alos, bringt mir bitte den Handspiegel, der auf der Kommode liegt.«
    Alos hörte auf, den leeren Becher auf dem Tisch hin und her zu schieben und holte den Spiegel, um dann mit dem Krug in der Hand stehen zu bleiben und von einem Fuß auf den anderen zu treten.
    Egil betrachtete die Schwertwunde. »Hässlich.«
    »Es wird verheilen und eine weiße Narbe zurücklassen.«
    Egil sah Arin an. »Eine Augenklappe. Ich brauche eine Augenklappe. Welche Farbe würdet Ihr empfehlen? Rot? Gelb? Auf jeden Fall etwas Farbiges. Etwas, das die Jüten nicht vergessen werden, wenn Egil Einauge zurückkehrt und an ihnen Rache übt.«
    »Vielleicht verschiebt Ihr Eure Vergeltung, wenn Ihr die Geschichte gehört habt, die ich Euch erzählen werde.«
    »Ha! Nicht sehr wahrscheinlich«, meinte Egil entschieden. »Wie die Zwerge sagen, verschobene Rache ist verwehrte Rache.«
    Arin antwortete nicht und umwickelte seinen Kopf mit frischen Verbänden.
    Kaum trat sie zurück, als Alos sagte: »Und jetzt das Ale, aye?«
    Egil sah den alten Mann an. »Ich hätte selbst nichts gegen einen Becher einzuwenden, Alos. Ich habe einen ziemlichen Durst, nachdem mich die Jüten beinahe entzweigeschlagen haben.« Er wandte sich an Arin. »Frau Angil?«
    Aiko erhob sich von ihrer Tatami und ging zu Egils Bett. »Ihr mögt verwundet sein und immer noch Fieber haben, aber Ihr

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