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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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werdet der Dara den Respekt entgegenbringen, der ihr gebührt, und sie entsprechend anreden.«
    Egil fixierte sie mit seinem blauen Auge. Sie starrten sich einen Moment an, dann lachte er. »Also gut, edle Kriegerin, ich werde höflich sein und aufhören, sie meinen Angil zu nennen.«
    Nur Alos hätte den Schatten der Enttäuschung sehen können, der über Arins Gesicht huschte, aber der alte Mann war zu beschäftigt damit, in seinen leeren Becher zu starren, um es zu bemerken.
    Arin ging zum Badezimmer, um das Blut aus den benutzten Verbänden zu waschen. »Alos, ruft den Herbergsjungen. Bestellt einen großen Krug Ale und einen zusätzlichen Becher für Egil.«
    Alos war zur Tür hinaus und rief nach der Bedienung, bevor Arin zwei weitere Schritte machen konnte.
     
    Während Aiko sehr zu Alos’ Bestürzung das Ale ein- und zuteilte, setzte Arin sich auf einen Stuhl und neben das Bett und bedeutete Alos, sich in die Nähe zu setzen. »Ich habe eine Geschichte zu erzählen, die Ihr beide hören sollt, denn darin geht es um nicht weniger als um das Schicksal Mithgars.«
    Mit einem Seufzer rückte der alte Mann seinen Stuhl näher.
    »Aiko und ich sind weit gereist, um nach Mørkfjord zu gelangen und nach einem einäugigen Mann…«
    »Oder einer einäugigen Frau«, warf Aiko ein.
    »Oder nach einer Frau zu suchen«, fügte Arin hinzu.
    Sowohl Egil als auch Alos hoben unbewusst eine Hand zum Gesicht, Alos an sein blindes weißes Auge, das rechte, und Egil an sein verbundenes linkes.
    »Ihr habt nach uns gesucht?«, fragte Egil mit einem Blick auf Alos.
    »Nach einem von Euch beiden, so scheint es.«
    »Nach welchem?«
    Arin zuckte die Achseln. »Das weiß ich nicht… noch nicht.« Sie schaute ins Feuer. »Aber vielleicht erfahre ich es in den nächsten Tagen.«
    Zögernd schüttelte Egil den Kopf. »Aber warum, Dara? Warum solltet Ihr hierher kommen und nach einem verwundeten Kaperfahrer suchen oder einem… einem…« Egil zeigte auf den alten Mann.
    »Fuketsuna yopparai«, schlug Aiko mit einem angewiderten Blick auf Alos vor.
    Arin bedachte Aiko mit einem missbilligenden Blick, aber die Kriegerin starrte ungerührt zurück.
    Alos schaute von seinem Krug auf. »Worum geht es denn, edle Dame? Was ist das Schicksal Mithgars?«
    »Es geht um einen grünen Stein, Alos, den Grünen Stein von Xian.«
    Egil sah Aiko an. »Xian? Du meine Güte! Wo der Schwarze Berg liegen soll? Und wo angeblich die Magier leben?«
    »Sie leben dort und auf der Insel Rwn«, erwiderte Arin.
    »M-magier?«, stotterte Alos. Er wandte sich an Aiko. »Ich brauche noch etwas zu trinken.«
    Aiko blickte zu Arin und füllte den Becher des alten Mannes auf deren Nicken.
    Egil führte seinen Becher an die Lippen und trank einen Schluck. »Vielleicht kommt Ihr mit Eurer Geschichte rascher voran, wenn Ihr sie uns in einem Stück erzählt und wir Euch nicht unterbrechen.«
    Arin nickte. »Es ist eine lange Geschichte, aber sie ist es wert, in voller Länge erzählt zu werden, denn sonst könnt Ihr nicht beurteilen, ob Ihr Euch unserer Mission anschließen wollt.«
    »Mission?«, fragte Alos mit hohler Stimme.
    »Still, inu!«, befahl Aiko.
    Alos schauderte, kauerte sich auf seinem Stuhl zusammen und trank schnell einen Schluck Ale.
    Während Arin ins Feuer starrte und sich sammelte, kehrte Stille ein, und nur die gedämpften Geräusche aus der Herberge drangen in das Zimmer: das Klirren von Geschirr in der Küche, Gelächter im Schankraum, eine Axt, die draußen Holz hackte. Im Zimmer knackte ein brennender Scheit im Kamin, und schließlich schüttelte Arin den Kopf und begann ihre Erzählung.
    »Ich bin eine Flammenseherin, und manchmal habe ich Visionen, wenn ich tief ins Feuer schaue: Gesichte, Orakel, Geschichten. Sie künden von dem, was geschehen ist, was gerade geschieht und was irgendwann noch geschehen wird. Diese Visionen sind meistens von großer Bedeutung, als seien eben nur wichtige Dinge groß genug, um gesehen zu werden. Manchmal sehe ich freudige Ereignisse und manchmal auch grimmige Katastrophen. Aber meine Visionen sind mysteriös und oft verworren, und ihre Bedeutung zu ergründen, ist äußerst schwierig. Es sind Rätsel, die gelöst werden müssen, und oft gelingt mir das nicht. Ich habe keinen Einfluss auf das, was ich sehe, denn diese Gesichte kommen ganz nach ihrer Lust und Laune. Ich kann sie nicht steuern. Meistens, wenn ich in die Flammen schaue, geschieht überhaupt nichts, aber manchmal erblicke ich auch etwas von Bedeutung

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