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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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»Trolle! Trolle! Aaaahh…!«
    Während hinter ihnen einige Seeleute die Leiter herabkletterten, raunte Arin, die jetzt ihr Langmesser gezogen hatte: »Aiko, was sagt Eure Tigerin?«
    Aiko schüttelte den Kopf. »Nichts«, antwortete sie. »Überhaupt nichts.« Aiko wechselte den Griff um ihre Schwerthefte und schob die Waffen zurück in die Scheide, dann ging sie zu Alos.
    Die Augen des alten Mannes weiteten sich vor Entsetzen. »Äaahhhh«, kreischte er, dann hielt er sich beide Hände vor den Mund, um seine Schreie zu unterdrücken, und kroch winselnd und zischelnd rückwärts in die Dunkelheit, um in den Schatten zwischen den Haufen mit Pelzen Zuflucht zu suchen.
     
    »Wofür haltet Ihr das?«
    »Ich weiß nicht, Kapitän«, erwiderte Alos, der dreißigjährige Steuermann der Solstrâle, einer Karavelle aus Havnstad in Thol. »So ein Schiff habe ich noch nie gesehen.«
    Hinter ihnen näherte sich beständig ein dunkles Schiff. Es war lang und schnittig und wurde sowohl vom Wind als auch von Rudern getrieben. Sein schwarzer Rumpf pflügte durch die Wellen, und seine dunklen Segel blähten sich im Wind.
    »Sieht aus wie ein Zweimaster, Kapitän«, fügte Alos hinzu, während er die Augen vor der untergehenden Sonne abschirmte, die blutrot und tief am Horizont stand. »Aber die Segel… sie laufen vor dem Wind und haben die Segel an gegenüberliegenden Seiten gesetzt… hmm, sie sehen beide aus wie unsere Besansegel.«
    Kapitän Borkson knurrte und nickte. »Lateiner, mein Junge, Hauptsegel und Vordersegel… wie bei den Schiffen auf den Meeren im Süden. Was sucht ein Schiff aus dem Süden hier im Borealmeer?«
    Alos schüttelte den Kopf. »Vielleicht sind die Segel so wie bei den Schiffen des Südens, Käpt’n, aber die Ruder, nun ja, die sind wohl nordländisch – wie bei den Fjordländern oder Jüten. Meint Ihr, es könnte eines von ihren Schiffen sein, nur mit neuer Segelanordnung?«
    »Tja, was es auch ist«, sagte Jarl, der Bootsmann der Solstrâle, »es überholt uns. Vor acht Glasen ist das Schiff am Horizont aufgetaucht, und jetzt ist es halb bei uns. Ich schätze, dass es fast zwei Knoten schneller läuft als wir.«
    »Aye, das mag stimmen«, erwiderte Borkson, »und es gefällt mir nicht. Alos, vier Strich nach backbord abfallen. Wir werden sehen, ob der Kahn nur zufällig denselben Kurs wie wir hat, oder ob er uns einholen will. Jarl, lasst alle Segel setzen. Holt so viel Geschwindigkeit wie möglich aus dem Wind heraus.«
    »Aye aye, Käpt’n«, erwiderte Alos, indem er am Ruder drehte, während Jarl der Mannschaft mit Pfeifsignalen die Befehle des Kapitäns übermittelte.
    Die Solstrâle neigte sich ein wenig auf die Seite, als das Schiff nach backbord schwang und die Mannschaft die Segel ausrichtete, um den Wind einzufangen, der jetzt von schräg hinten kam.
    Augenblicke später änderte das schwarze Schiff ebenfalls den Kurs, und ihre Lateiner schwenkten nach steuerbord.
    »Jarl, zieht Signalwimpel auf und fordert das Schiff auf, sich zu identifizieren.«
    Jarl pfiff seine Anweisungen. Als die Signalwimpel gehisst wurden, sagte Alos: »Wenn sie aus dem Süden kommen, kennen sie die Signale des Borealmeers vielleicht nicht.«
    Borkson antwortete nicht, ebenso wenig wie das schwarze Schiff, dessen Segel und Ruderer nicht nachließen.
    »Ich glaube, dass sie immer noch schneller laufen als wir, Käpt’n. Sie sind vier Meilen hinter uns, schätze ich«, sagte Jarl.
    »Lasst unsere eigenen Farben hissen, Jarl«, sagte Borkson.
    Während die Sonne langsam versank, gab Jarl der Mannschaft die Befehle des Kapitäns weiter, und die blau-gelbe Flagge stieg in der zunehmenden Dunkelheit auf.
    Doch immer noch machte das schwarze Schiff keine Anstalten, sich zu identifizieren, und seine Ruder wühlten in raschem Takt das Wasser auf.
    »Sie holt uns ein wie einen Fisch an der Leine, Käpt’n, einen Fisch, der an Bord gezogen werden soll, möchte ich hinzufügen«, sagte Jarl.
    »Jarl, ruft die Offiziere auf das Achterdeck, und die Steuermänner auch.«
    Augenblicke später hatten sich Bootsmänner, Maate und Steuermänner um den Kapitän versammelt. Andere Besatzungsmitglieder hatten das Signal ebenfalls gehört und kamen aufs Hauptdeck, wo die Dienst habenden Matrosen auf das schwarze Schiff hinter ihnen zeigten, dessen düstere Segel sich vor dem nun lavendelfarbenen Himmel kaum noch abhoben.
    Nachdem er die Offiziere und Steuermänner auf den Stand der Dinge gebracht hatte, sagte Borkson: »Hier ist

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