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Elfenzauber (Mithgar 1)

Elfenzauber (Mithgar 1)

Titel: Elfenzauber (Mithgar 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Ballaststeine ächzend nach vorn, weg von der Falltür. Sein Atem ging in rauen Stößen, und über seine Lippen kam ein beständiger Schwall unverständlicher Worte. Schließlich stieß er auf eine Ruderbank und konnte nicht weiter.
    Schwer atmend lag er im Bilgenwasser, das über die runden Steine schwappte, und hörte den Lärm des Kampfes an Deck. Dann polterten Schritte von oben herunter, als jemand anders in den Laderaum floh. »Kommnichther, kommnichther, kommnichther«, zischte Alos durch zusammengebissene Zähne. Er versuchte, still zu sein, und gab stattdessen ein jammervolles Stöhnen von sich. Dann war das Bersten und Splittern von Holz zu hören, dem ein grässliches Brüllen folgte, und eine Stimme im Laderaum kreischte vor Entsetzen. Panische Schritte jagten über die Planken des Ganges. Ein lautes Poltern ertönte, als sei etwas vom Deck darüber in den Laderaum gefallen, dann waren schwergewichtige Schritte zu hören, welche die flüchtenden einholten.
    »Aaahhhhh!«, kreischte der Mann, und seine Schritte verklangen, dann heulte er und heulte, als sei er in den Fängen eines Ungeheuers, das ihn hochgehoben hatte.
    Die schwergewichtigen, stampfenden Schritte kehrten um und nahmen das Geschrei mit. Doch plötzlich ertönte ein furchtbares Gebrüll, dem ein metallisches Knacken folgte. Dann brachen Knochen, und das Geschrei hörte auf. Es klatschte feucht, als etwas auf die Planken fiel. Ein tiefes Grunzen und Ächzen war zu vernehmen, dann ertönten die stampfenden Schritte von neuem, doch diesmal unregelmäßig, wie von einem hinkenden Ungeheuer.
    Blaugrünes Licht leckte durch einen Spalt in den Planken über Alos’ Kopf. Schnaufend und zischend, die Fäuste geballt, die Zähne zusammengebissen und unkontrolliert zitternd, erhob sich Alos und lugte mit einem Auge durch die Ritze in dem Versuch, irgendetwas zu erspähen.
    In der Düsternis über Alos ragte ein Stück weit entfernt im Gang eine monströse Gestalt düster auf, die zögernd und bei jedem zweiten Schritt ächzend auf dem Weg zum Hexenfeuer näher hinkte, das durch die geöffnete Luke auf das Deck darüber fiel. Alos sah, dass es ein Troll war, und er begann zu schreien, hielt sich jedoch gerade noch rechtzeitig beide Hände vor den Mund und unterdrückte so den Laut. Und dann trat der verletzte Fuß des Ungeheuers – der rechte Fuß, der Fuß, der auf das weggeworfene Krummschwert getreten war, das sich im Dunkeln irgendwie in einem Spalt verklemmt hatte, direkt über Alos’ nach oben gewandtes Gesicht auf, und ein dunkler Schleim, der wie Feuer brannte, tropfte in eines seiner beiden vor Angst weit aufgerissenen Augen.
    Die Hände immer noch auf den Mund gepresst, schrie Alos lautlos vor Schmerzen, dann nahm er eine Hand weg und rieb sich hektisch das Auge. Doch der ätzende Schleim brannte sich dadurch nur tiefer in seine Augenhöhle, in seinen Schädel. In unerträglicher Qual wälzte Alos sich herum und tauchte das Gesicht in Bilgenwasser. Während sein Geheul das Bilgenwasser aufwirbelte und er sich unter Wasser das Auge rieb, kletterte der ächzende Troll über ihm mühsam zurück an Deck, ohne von alledem etwas zu bemerken.
     
    Zeit verstrich, und schließlich ertönten weniger Schreie von oben, obwohl noch immer Stöhnen und Jammern zu hören war, als hätten die Trolle auch Gefangene gemacht.
    Unten in der Bilge zitterte Alos und wartete stumm. Sein rechtes Auge schmerzte noch immer qualvoll, obwohl das Wasser ein wenig von dem Feuer weggewaschen hatte, und er tauchte sein Gesicht immer wieder in das Bilgenwasser, in dem Versuch, das Brennen zu lindern.
    Schließlich kamen Schritte die Leiter hinunter – nicht das gewichtige Stampfen von Trollen, sondern leichtere Schritte –, und er konnte Stimmen hören, die sich in einer ihm unbekannten Sprache unterhielten. Rutcha und Drökha? Suchen sie mich? Wieder hielt Alos sich die Hände vor den Mund, und er presste sich gegen die Ruderbank und wartete darauf, dass sie ihn fanden, wartete auf sein Verhängnis und wünschte sich, er hätte eine Waffe, wünschte, er hätte noch sein weggeworfenes Krummschwert, das jetzt irgendwo über ihm im Gang lag. Wenn ich mein Krummschwert hätte und mich jemand suchen käme, könnte ich ihn lautlos töten und wäre in Sicherheit. Und er weinte um seine weggeworfene Klinge. Aber die Mannschaft des schwarzen Schiffes suchte nicht nach Alos. Sie waren wegen der Ladung gekommen. Grunzend und fluchend brachten sie die Fässer und Kisten zur Luke,

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