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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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unsichtbaren Energien zu spüren.
    Anne schickte sich an, ihr Ritual vom Nachmittag zu wiederholen, und vorsichtshalber trat er einen Schritt zurück.
    »Du kannst dir die Mühe sparen«, erklang plötzlich eine raue Bassstimme von der Seite.
    Tanner? Ein Schauer lief Robert über den Rücken. Wie angewurzelt stand der Fotograf da, während sich ein riesenhafter Mann mit breiten Schultern und langen gelockten Haaren aus dem Dunkel schälte.
    Anne dagegen drehte sich um und strahlte über das ganze Gesicht. »Lorec, bist du es wirklich?«
    »Wie könnte ich deinem Ruf widerstehen, meine süße Annika. Es ist lange her, trotzdem hätte ich diese tief liegenden, berauschenden Augen unter Tausenden erkannt. Deine atemberaubende Silhouette, das nachtschwarze Haar und die unwiderstehlichen, immer lüsternen Lippen.«
    »Immer noch der alte Schwerenöter.« Anne eilte dem Hünen entgegen und warf sich in seine ausgebreiteten Arme.
    Das
hatte Robert nicht erwartet. Seine sonst so kühle, auf Distanz bedachte Vampirfrau benahm sich auf einmal wie ein aufgeregter Teenager.
Annika
, äffte er in Gedanken nach.
    »Ich bin so froh, dass du noch lebst.«
    »Warum sollte ich nicht?« Erst jetzt schien Lorec auch Robert wahrzunehmen. Er löste sich von Anne und kam mit schnellen, erstaunlich leichtfüßigen Schritten auf ihn zu. Der Blick seiner wasserblauen Augen suchte und fand Roberts. »Und wer ist das? Ein Willkommensgeschenk? Da muss ich dich enttäuschen, meine Liebe. Ich bin vor ein paar Jahren auf Dosenfutter umgestiegen.«
    Im ersten Moment wich Robert einen Schritt zurück, entspannte sich aber, als Lorec ihn schelmisch anblinzelte. Er brachte sogar ein Lächeln zustande.
    »Jetzt mal ehrlich, was verschafft mir die Ehre eures Besuchs? Ein Kunstwerk ist von mir nicht zu erwarten. Wie also kann ich meiner Muse helfen?«
    Anne trat neben Robert, doch ihre glimmenden Augen waren unablässig auf den Wolfsmann gerichtet. »Wir suchen jemanden. Genauer gesagt suchen wir ihre angeblich verschollenen sterblichen Überreste.«
    Fragend hob Lorec die Brauen und legte den Kopf schief.
    »Du weißt genau, von wem ich spreche«, sagte Anne.
    Die Haltung des Wolfsmannes versteifte sich. »Was wollt ihr von Elisabeth?«
    »Jemand will die Gräfin ins Leben zurückholen. Wir müssen diesem Mann zuvorkommen, sonst wird sie schrecklicher wüten als je zuvor.«
    »Und dabei soll ausgerechnet ich euch helfen?« Der Wolfmann brummte tief, und das bedrohlich klingende Geräusch ging Robert durch Mark und Bein.
    Genau. Warum sollte er? Er müsste froh darüber sein. Schließlich war er der Blutgräfin mit Leib und Seele verfallen und ist es vielleicht noch!
, erinnerte Waller sich an die Geschichten, die Anne über ihren alten Freund erzählt hatte.
    Einen Moment lang wanderten die Blicke der drei von einem zum anderen. Selbst Anne schien verunsichert. Sie mochte nichts von der Liebe halten oder überhaupt so etwas wie Gefühle besitzen, aber Lorec schon. Er war ein Mensch gewesen, bevor ihn Zeus’ Fluch getroffen hatte. Und er suchte wahrscheinlich immer noch nach seiner einen – nach der wahren Liebe, die ihm die Erlösung bringen sollte.
    »Lorec«, sagte Anne mit sanfter Stimme. »Elisabeth ist nicht die Richtige. Sie kann dir nicht helfen.«
    Schweigen. »Ich weiß.«
    »Aber du kannst
uns
helfen. Verrate uns, wo ihr Leichnam aufbewahrt wird.«
    Lorec schnaufte verächtlich. »Seit wann kümmerst du dich um die Belange der Menschen?«
    »Jemand will Elisabeth mithilfe meines Blutes erwecken. Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass er es richtig macht, doch darum geht es mir nicht nur. Ich möchte mich auch an dem Mann rächen, der mich so frevlerisch für seine Zwecke missbraucht hat.« Annes Stimme hatte sachlich geklungen, doch ihre bebenden Nasenflügel verrieten ihren inneren Aufruhr.
    »Es muss ein mächtiger Jemand sein oder aber ein törichter, wenn er sich mit dir anlegt.« Der Wolfsmann knurrte plötzlich. Er schüttelte den Kopf, dass seine Locken nur so flogen, und kratzte sich dann umständlich hinter dem Ohr. »Flöhe! Egal was ich mache, ich werde sie einfach nicht los.«
    »Lenk nicht ab, Lorec«, beharrte die Vampirin. »Sag uns, was du weißt. Der alten Freundschaft willen!«
    Die Augen des Wolfmanns verengten sich, als müsse er überlegen. »Nach so vielen Jahrzehnten kommst du also und rufst mich? Nur um in alten Wunden zu rühren?«
    »Die Menschen gehen dich mehr an als mich. Du
bist
einer.«
    »Ach ja, bin ich das

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