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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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ihren Wunsch zu formulieren. Einen, der ihr helfen würde, die gestellte Aufgabe zu bestehen. Sie musste Indira zwingen, wenigstens ihr gegebenes Versprechen zu halten. »Ich wünsche mir, auf direktem Weg zum weißen Pfau zu gelangen, ohne von jemandem aufgehalten zu werden.«
    Kamadhenu grinste, quälte sich aus ihrem Sitz und rief: »So sei es!«
    Begleitet von ihrem Kichern, flog Nadja rückwärts durch die Luft. Die junge Frau wurde aus dem Tempel gesogen, aus dem Garten, die Gänge entlang – so schnell, dass ihr schwarz vor Augen wurde.

16 Wahre Braukunst
    Ruhe jetzt!«, zischte Darby O’Gill.
    Seit gut drei Stunden saßen Saul Tanner und er an dem kleinen Couchtisch im Hotelzimmer und arbeiteten am neuen Elixier, während Darbys riesenhafter Hund auf dem Boden lag und schlief. Der Elf hatte sich sehr beeindruckt von der vorhandenen Ausrüstung gezeigt und sofort das Ruder übernommen. Mit flinken Fingern hatte er die verschiedenen Schälchen und Kolben zusammengesammelt, den Bunsenbrenner unter eines der festgeklemmten Reagenzröhrchen gestellt und sorgsam auf die richtige Flammenhöhe eingestellt.
    Im Gegensatz zu Tanner, der seine Mittelchen immer in einem festen Aluminiumkoffer mit auf Reisen nahm, hatte Darby lediglich ein kleines Säckchen mitgebracht. Sobald alles zu seiner Zufriedenheit arrangiert war, entknotete er die dünne Silberschnur, öffnete den pampelmusengroßen ledernen Beutel und holte eine Phiole mit klarer Flüssigkeit und eine Handvoll gewundener Späne heraus.
    »Quellwasser aus Earrach und Rinde von einem Eibenbaum«, erläuterte der Elf.
    Tanners Gehirn fing an zu rattern.
Eibe
. Dazu hatte er vor längerer Zeit einen Artikel gelesen – eine Beschreibung sagenumwobener mittelalterlicher Allheilmittel. Sud aus eingekochter Eibenrinde wurde damals von Frauen zur Abtreibung verwendet. Ein äußerst giftiges Gebräu, das auch in der Bekämpfung von Krätze und Zuckungsanfällen angeblich Hilfe bringen sollte. Doch nicht jeder hatte den Genuss dieser Medizin überlebt. Bereits zwei Milligramm des enthaltenen Taxols reichten nach neuesten Erkenntnissen aus, um einen ausgewachsenen Ochsen in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Und an noch etwas erinnerte sich Tanner: Ein ähnlicher Wirkstoff, der sich allerdings vorwiegend in den Nadeln des Eibenbaumes befand, wurde seit den späten neunziger Jahren in der Krebsbekämpfung eingesetzt. Deshalb hatte ihn dieser Artikel interessiert!
    Das Herz des Amerikaners machte einen Satz. Mit den richtigen Kenntnissen angewendet und vermischt mit dem Blut der Unsterblichen, war dies das perfekte Mittel für ihn. Doch zunächst würde der Elf seine Braukünste beim Erweckungstrank beweisen müssen. Tanner war zwar bereit, viel aufs Spiel zu setzten, handelte aber stets mit Verstand und nicht aus einer Laune heraus. Spontaneität, Improvisation und überstürztes Handeln waren das Todesurteil für jeden guten Plan.
    Gespannt beobachtete er, wie Darby das Kraut zusammen mit dem Quellwasser zum Knöcheln brachte. Immer wieder justierte er die Haltestange mit dem Reagenzglas neu, schwenkte es und prüfte die sich verfärbende Flüssigkeit. Sobald er mit dem Ergebnis zufrieden war, verlangte er, das Produkt von Tanners Experimenten zu sehen. Sein Urteil war vernichtend.
    »Bei Ihrem Beschwörungsversuch haben einzig die Worte, die Sie rezitiert haben, wirkliche Magie enthalten«, stellte er kopfschüttelnd fest. »Das da ist gepanschter Mist. Haben Sie noch etwas von dem Ausgangsmaterial, das Sie der Vampirfrau abgenommen haben?«
    Tanner schluckte einen Moment ob der harschen Kritik, nickte aber und zog den Rest der Blutprobe aus dem Seitenfach seines Koffers. Als er dem Elfen das Fläschchen hinhielt, überlegte er, ob dies der richtige Augenblick war, um von der Frau zu berichten, von der er das Blut hatte. Immerhin war sie nicht einfach eine Vampirin gewesen. Doch er ließ es sein, denn die Wahrscheinlichkeit, dass Darby nicht besonders erfreut reagieren würde, war zu groß.
    Während er an der Flaschenöffnung schnupperte, wiegte O’Gill den Kopf hin und her. »Seltsam«, sagte er, und Tanner versteifte sich automatisch. Der Elf zuckte mit den Schultern und machte weiter, ohne Verdacht zu schöpfen. In einer Art Beschwörung hielt er eine Hand unter den zierlichen Behälter und ließ sie eine Weile lang kreisen, während er dazu eine erstaunlich sinnliche Melodie summte. Winzige purpurfarbene Bläschen stiegen in den wenigen Millilitern Blut auf. Die

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