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Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin

Titel: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin - Paradigi, J: Elfenzeit 10: Fluch der Blutgräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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schnellen Todes erging der Befehl, in das Zimmer im Turm eingemauert zu werden. Die Fenster zu verbarrikadieren, ohne Kontakt zur Außenwelt. Nur eine karge Mahlzeit am Tag, anonym durch eine Klappe geschoben. Vier Jahre dahinsiechend bis zum Ende.
    Ein Schlag traf Tanner ins Gesicht. Er wurde zurückgeschleudert, prallte gegen etwas Hartes und schloss für einen Moment die Augen. Als er sie wieder öffnete, war der Spuk vorbei, das Feuer erloschen und die Blutgräfin zurück im Kreis der Lebenden.

17 Irrwege
    Ich muss etwas unternehmen, sie irgendwie aufspüren«, sagte Robert, während er im Hotelzimmer auf und ab ging. »Ich kann doch nicht einfach zusehen, wie Darby und dieser Verrückte die Rekordhalterin der Serienmorde aus dem Grab auferstehen lassen, um … um … was auch immer sie mit ihr vorhaben!«
    Schon den ganzen Vormittag diskutierte er laut mit sich selbst. Das ging Anne langsam, aber sicher auf die Nerven. »Ich habe dir bereits mehrfach gesagt, dass Lorec versprochen hat, sich umzuhören und die Augen offen zu halten.«
    »Lorec, Lorec, immer dieser Lorec. Seit du die Vision von ihm hattest, scheinst du ganz vernarrt in dieses Zottelbiest zu sein. Was soll denn bitte schön ein Wolf mitten am Tag in einer dicht besiedelten Hauptstadt, die noch dazu mit Touristen vollgestopft ist, ausrichten? Will er auf allen vieren durch die Kanalisation kriechen und die Ratten befragen?«
    »Jetzt hör auf!« Annes Stimmfarbe rutschte ab in einen tiefen Basston, der die Einrichtung erzittern ließ. »Wenn dir seine Hilfe nicht recht ist, geh doch auf eigene Faust los und finde etwas heraus. Ob du dir hier drinnen oder draußen die Füße platt läufst, ist auch egal.«
    »Da hast du allerdings recht!« Wutentbrannt schnappte Robert sich seine Schuhe. Er zwang die Schnürsenkel zu einer Schleife, griff Geldbeutel und Stadtplan vom Schreibtisch und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
    Vor dem Hotel blickte Robert unschlüssig die Straße zu beiden Seiten hinunter. Wie sollte er bei seiner Suche vorgehen?
Du warst mal ein guter Enthüllungsjournalist. Tanner oder Darby O’Gill müssen auszumachen sein, sofern du nicht alles verlernt hast
.
    Aus dem Bauch heraus entschied sich Robert für den Weg Richtung Innenstadt und sortierte in Gedanken, was er an Fakten hatte. Saul Tanner war ein Amerikaner, der in New York lebte und arbeitete. Er hatte behauptet, im Import- und Exportgewerbe zu sein, aber keine näheren Angaben gemacht. Rückblickend erschien Robert das äußerst verdächtig. Vielleicht war Tanner Drogen- oder Waffenhändler, vielleicht Schmuggler. Er hatte viel Geld, das zeigte schon die Limousine mit Chauffeur und … Hatte er nicht ein Privatflugzeug erwähnt, mit dem er angereist war?
    Langsam kam Robert in Schwung. Mit ausladenden Schritten marschierte er weiter, während in seinem Kopf ein Rädchen das nächste in Gang setzte. Ein Mann mit reichlich Dollars in der Tasche würde sicher nicht in einem Mittelklassehotel absteigen, sondern sich das Beste vom Besten nehmen. Vielleicht hatte er am Abend auswärts gegessen. Und er war ein Feinschmecker, was den Pool der Restaurants einschränkte. Das konnte eine weitere Spur sein. Allerdings bestand die Möglichkeit, dass er zum Essen im Hotel geblieben war, um kein unnötiges Risiko einzugehen und durch Zufall entdeckt zu werden. Schließlich hatte Anne bitterliche Rache geschworen.
    Tanner war zweifellos schlau genug, diese Drohung ernst zu nehmen, wenngleich er es auf dieses Spielchen angelegt hatte.
    Offenbar litt er an totaler Selbstüberschätzung und Größenwahn. Wie sonst konnte man auf die Idee kommen, einer Vampirin aufzulauern, um ihr Blut abzuzapfen? Vielleicht steckte ein Motiv dahinter, das Robert bisher übersehen hatte. Irgendeine persönliche Ambition, die solch ein Wagnis rechtfertigte.
    Plötzlich fiel es Robert wie Schuppen von den Augen. Die Pillen! Tanner war krank, wahrscheinlich sterbenskrank. Er hatte es allein auf Anne und das Blut einer vermeidlich Unsterblichen abgesehen gehabt. Auf die Idee, die Blutgräfin wiederzuerwecken, hatte ihn laut Anne erst der Ghul mit seinem Gewinsel gebracht.
    Tanner konnte sich so eine Gelegenheit – sein Lieblingsstudienobjekt live zu erleben und als Werkzeug für seine eigenen Machenschaften zu nutzen – natürlich nicht entgehen lassen. Dass er ein Fan von Elisabeth war, hatte er im Gespräch zur Genüge betont. Aber woher hatte der Amerikaner von Anne und ihm gewusst? Wie hatte er sie

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