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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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diesmal flüsterte er einen alten magischen Spruch. Danach hob er die Hand ein wenig an, hielt sie dicht über Melisendes Stirn und legte die Fingerspitzen aneinander. Es sah aus, als greife er nach einem unsichtbaren Band, und mithilfe dieses Bandes zog er Melisende in die Höhe
    Als hinge es wie eine Marionette am Faden, richtete das bewusstlose Mädchen sich auf. Merlins magische Worte wurden leiser. Mit der freien Hand hob er die Phiole über Melisendes Kopf – und kippte sie aus.
    Es war kein Wasser, das herausgeflossen kam, sondern eine helle, kristallklare Substanz, die mehr einem ätherischen Stoff ähnelte, einem Licht, das über Melisendes lange schwarze Haare floss, sich um ihre Schultern legte und sie einhüllte.
    Mit einem leisen Stöhnen zuckte Melisende zusammen.
    David hörte, wie Viviane neben ihm erschrocken die Luft anhielt. Er ertappte sich selbst dabei, dass er die Finger in seine Jeans krallte, die beim Übergang von der Vergangenheit die mittelalterliche Kleidung wieder ersetzt hatte.
Entspann dich
, dachte er.
Alles unter Kontrolle
.
    Wieder begann Merlin zu murmeln, und Melisende zuckte erneut zusammen. Ihr Leib wollte zur Seite kippen, doch das unsichtbare Band von ihrer Stirn zu Merlins Fingern hielt sie aufrecht.
    Dann wechselte Merlin in die Sprache des Baumschlosses. »Komm zurück!«, forderte er Melisende auf. »Sieh deine Mutter, sie wartet auf dich.« Er streckte die Hand nach Viviane aus. Sie trat vor und griff danach.
    »Und dein Vater ebenfalls«, fügte sie mit rauer Stimmehinzu.
    Das Leuchten aus der Phiole verlor langsam an Kraft. Fast sah es aus, als sinke es in Melisendes Haut ein. Dann war es fort.
    Endlich, nach einer halben Ewigkeit, schlug Melisende die Augen auf. Sie waren leuchtend blau.
    Verwirrt sah sie sich um. »Wo bin ich?«, fragte sie.
    Und unter Tränen antwortete Viviane ihr: »Zu Hause, mein Kind. Zu Hause.«
    Melisende brauchte einige Zeit, um sich von den Nachwirkungen ihres langen, unnatürlichen Schlafes zu erholen. Viviane und Merlin halfen ihr von ihrem altarähnlichen Lager herunter und führten sie zu einem der Ledersessel, in den sie sie vorsichtig hineinsetzten. Viviane ließ sich zu ihren Füßen auf dem Boden nieder und hielt die ganze Zeit ihre Hand.
    Merlin hingegen wandte sich David und Rian zu. »Ich danke Euch für Eure Hilfe«, sagte er. Er wirkte ein wenig erschöpft, als habe die ganze Sache ihn viel Kraft gekostet. »Es war sehr knapp. Ein oder zwei Tage länger, und ich hätte Melisende nicht zurückholen können.«
    »Was hatte sie?«, fragte Rian. Sie betrachtete Melisende, die mit geschlossenen Augen und zurückgelehntem Kopf dasaß und deren Brustkorb sich in tiefen Atemzügen hob und senkte.
    »Sie ist zu einem Teil Elfe, zu einem kleineren Mensch und ihr Blut von seltener Mischung«, erklärte Merlin. »Daher macht ihr die verloren gegangene Unsterblichkeit weitaus mehr zu schaffen als anderen.«
    David zuckte zusammen. »Ihr meint …« Er brach ab. Seine Gedanken wirbelten um Nadja. Auch sie war zur Hälfte Mensch und zur anderen Hälfte Elfe. War sie ebenfalls von diesem furchtbaren, totenähnlichen Schlaf bedroht, unter dem Melisende gelitten hatte?
    Merlin schien seine Gedanken lesen zu können. Lächelnd legte er David eine Hand auf den Arm. »Sorge dich nicht, Prinz von Earrach! Nadja ist zur Hälfte Elfe, sie wird den Auswirkungen der Zeit sehr viel länger standhalten können als Melisende.«
    »Zur Hälfte Elfe?«, mischte sich Rian ein. »In Melisende fließt also ein kleinerer Teil menschlichen Blutes als in Nadja? Das bedeutet, dass Ihr selbst unter Euren Vorfahren Elfen habt, nicht wahr?«
    Merlin nahm die Hand von Davids Arm. »Was in der Vergangenheit geschah, ist vergangen«, sagte er und lächelte rätselhaft. Ganz kurz hatte David dabei den Eindruck, als ob Merlins Augen tiefviolett aufblitzten. Aber als er genauer hinsah, bemerkte er, dass er sich getäuscht hatte.
    Rian stieß ein leises Schnauben aus. David ahnte, dass sie zu gerne mehr über Merlins Vergangenheit in Erfahrung gebracht hätte. Ihn hingegen interessierte etwas ganz anderes.
    »Nadja«, sagte er.
    Viviane schaute ihn an, ohne dabei Melisendes Hand loszulassen. Sanft schüttelte sie den Kopf. »Ich habe nach ihr gesucht«, berichtete die Herrin vom See leise. »Aber ich fürchte, ich konnte ihren Aufenthaltsort nicht feststellen. Es scheint, als halte eine überaus große Macht sie verborgen. Ein dunkler Schleier liegt über ihr, dessen Ursprung

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