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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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einem der nahe stehenden Baumstämme.
    Wieder durchfloss ein Kribbeln Eleanors Finger, doch diesmal war es sehr viel stärker als eben.
    »Fühlst du die Gegenwart der weisen Frau, die in diesem Baum lebt?«, flüsterte Guy.
    Sie schloss die Augen. Und tatsächlich! Da war eine Präsenz, so alt und voller Wissen, dass Eleanor unwillkürlich die Tränen in die Augen schossen. Sie musste den Impuls unterdrücken, vor lauter Ehrfurcht auf die Knie zu sinken.
    Ein leises Lachen erklang in ihrem Kopf. »Willkommen, mein Kind«, sprach eine Stimme, gegen die jene von Boann kühl und beherrscht klang.
    Eleanors Lippen begannen zu zittern. Sie zog die Hand fort, und übergangslos waren die fremde Stimme, die Gedanken und Gefühle der weisen Frau fort.
    »Du hast sehr engen Kontakt zur Anderswelt«, murmelte Guy.
    »Du offenbar auch.« Eleanor rieb sich die Finger.
    Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, lächelte er. »Ich auch«, bestätigte er schlicht. »Komm jetzt. Wir sollten nicht so viel Zeit verlieren.«
    Rian und David ritten fast den gesamten Vormittag hindurch, ohne eine einzige Pause zu machen. Erst als die Sonne beinahe ihren Zenit erreicht hatte, zügelte David sein Pferd.
    Vor ihnen lag das Ende des Waldes. Einige niedrige Büsche markierten die Grenze zwischen dem Unterholz und einem lang gezogenen, leicht abschüssigen Feld, das zu einem kleinen Dorf hinunterführte. Mehrere einfache Häuser drängten sich in einer Senke zusammen, und aus einigen stieg heller Rauch senkrecht in den Himmel. David konnte ein paar Kinder lachen hören, und ein Hund bellte laut und fröhlich zwischen ihr Krähen.
    Die Elfen beschlossen, das Dorf zu meiden. Ihre Satteltaschen waren voller Proviant, sodass sie sich in den nächsten Tagen nicht um Essen zu sorgen brauchten. Und wer konnte schon wissen, welche Hindernisse sich ihnen in den Weg stellen würden, wenn sie den Menschen dort unten begegneten?
    Also schlugen sie einen großen Bogen. Sie hielten sich am Rande des Waldes, gerade so weit in seinem Inneren, dass sie vom Dorf aus nicht zu sehen waren. Als sie die andere Seite der Senke erreicht hatten, setzten sie ihren Weg fort.
    Ein schmaler Tierpfad führte sie von diesem Punkt an tiefer in den Wald hinein. Kurze Zeit später endete er direkt vor einem mächtigen Felsbrocken, der ihnen den Weg versperrte.
    Stirnrunzelnd hielt David sein Pferd an. »Entweder lösen sich die Tiere, die den Pfad getrampelt haben, hier in Luft auf, oder das Ding ist vor Kurzem vom Himmel gefallen«, murmelte er und lenkte sein Reittier so, dass er eine Hand gegen den Felsen legen konnte. Er spürte nichts als kühles, raues Gestein. Achselzuckend wandte er sich zu Rian um. »Pause?«, fragte er.
    Sie blies sich gegen die Haare. In den letzten Stunden war es für die Jahreszeit überaus warm geworden, und Rians Wangen glühten vor Hitze. »Sehr gerne!« Mit einem Ächzen ließ sie sich aus dem Sattel gleiten. »Uff! Das ist mein armer Hintern nicht mehr gewohnt!«, stöhnte sie und streckte sich.
    David sprang ebenfalls zu Boden. Auch er verspürte ein dumpfes Ziehen im Rücken, der sich von dem langen Ritt verspannt hatte. Früher hätte es das nicht gegeben – als er noch unsterblich gewesen war und unbeschwert in den Tag hinein gelebt hatte, mit den anderen um die Wette geritten und auf Jagd gegangen war.
    David presste beide Hände ins Kreuz und lehnte sich hintenüber. Danach machte er sich daran, ein paar ihrer Vorräte aus seiner Satteltasche zu holen.
    Rian hatte sich in der Zwischenzeit ein wenig umgesehen und einen kleinen Felsen gefunden, der nur wenige Schritte seitlich ihres Pfades im Gebüsch lag. Er hatte ungefähr die Größe eines Esstisches, war jedoch nur kniehoch. Die Sonne, die durch eine Lücke im Blätterdach der Bäume fiel, hatte ihn bereits wunderbar erwärmt, sodass die Elfen ihn als komfortablen Rastplatz benutzen konnten.
    David legte Brot und getrocknetes Fleisch darauf nieder sowie seine Wasserflasche, die er im Laufe des Vormittags bereits halb leer getrunken hatte.
    »Wir sollten zusehen, dass wir frisches Wasser finden, bevor wir nachher weiterreiten«, sagte er und setzte sich wie Rian mit gekreuzten Beinen auf den Felsen.
    Sie nickte nur, dann nahm sie einen Bissen von dem Brot.
    Hinter Davids Rücken knackte es im Unterholz. Er drehte sich um, konnte allerdings nichts erkennen. »Wahrscheinlich ein Reh«, vermutete er und wollte sich vorbeugen, um ebenfalls nach dem Brot zu greifen.
    Im selben Moment prallte

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