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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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selbst. Doch habe ich in diesem … Zustand noch niemals jemandem ernsthaft geschadet.« Er hielt inne, als denke er über etwas nach, und grinste schließlich. »Glaube ich jedenfalls.«
    David sah ihn an. Er wirkte jetzt ganz und gar nicht mehr wild, im Gegenteil. Aus seinen Augen funkelte eine Intelligenz, die geradezu überwältigend schien. David erwiderte das Grinsen des Mannes. Dieser Sebastian begann, ihn zu interessieren. »Was ist das für ein Fluch, von dem Ihr gesprochen habt?«, fragte der Elf.

10 Der Sitz der Könige
    Gegenwart, Tara, Irland
    »Mama, Mama, guck mal, was ich gefunden habe!« Der kleine Junge kam über den grünen Hügel direkt auf seine Mutter zu und hielt dabei die Hände vor dem Körper zu einer Schale geformt, in der sich seine geheimnisvolle Entdeckung befand.
    Seine Mutter, eine schlanke Frau in einem langen grünen Rock und einer bestickten Bluse, blieb stehen und sah ihrem Sohn entgegen. Auf ihrem Gesicht zeichneten sich tiefe Falten ab, und sie wirkte wie jemand, der sich in seiner Haut überaus unwohl fühlte.
    Mit einem Lächeln blickte sie auf den vielleicht vier oder fünf Jahre alten Jungen hinab, der nun vor ihr haltmachte und ihr seine Hände entgegenstreckte. In ihnen lag eine dicke, dunkelbraun glänzende Schnecke.
    »Die hab ich dahinten in den Büschen gefunden!«, berichtete er stolz.
    Gütig strich ihm die Frau über den Kopf, war mit den Gedanken aber ganz woanders, das war ihr deutlich anzusehen. »Schön!«, sagte sie. »Aber jetzt bring sie zurück, wir müssen bald nach Hause!«
    Der Junge nickte eifrig, machte auf dem Absatz kehrt und rannte über die Hügel davon. Nachdenklich sah sie ihm hinterher.
    »Was hast du?« Ein Mann trat neben sie und legte ihr den Arm um die Schultern.
    Sie versuchte, auch ihn anzulächeln, aber diesmal gelang es ihr nicht. »Ich weiß nicht genau«, gestand sie. »Ich fühle mich hier nicht wohl.«
    Besorgt sah der Mann ihr ins Gesicht, und sie legte ihm die Hand an die Wange. »Es ist nur …« Sie zögerte. »Letzte Woche war Molly hier, und sie ist so … verändert nach Hause gekommen.«
    Der Mann lachte. »Molly ist von Grund auf seltsam!«, behauptete er. »Ich habe keinerlei Veränderung an ihr feststellen können.«
    »Und doch war da etwas.« Die Frau ließ ihren Blick über die grünen Hügel schweifen. »Sie ist seitdem so … abwesend. Es kommt mir vor, als hätte dieser Ort sie … Ach, ich weiß auch nicht!« Irritiert zog sie ihre Strickjacke enger um sich zusammen. »Lass uns einfach nach Hause fahren, okay?«
    Der Junge kehrte zu den beiden zurück, und der Mann wuschelte ihm durch die Haare. »Na, Chef, wollen wir zurück?«
    »Och!« Der Mund des Jungen verzog sich schmollend. »Jetzt schon?«
    »Mama fühlt sich nicht wohl, und wir könnten doch auf dem Rückweg bei Jack einen Hamburger essen gehen, was meinst du?«
    Das Gesicht des Kleinen leuchtete auf. »Super!« Er schob eine Hand in die seines Vaters, die andere in die seiner Mutter. »Los!«, kommandierte er und zog seine Eltern mit sich davon.
    Bei einem Hügel, der den Namen
House of Cormac
trug, drehte die Mutter sich noch einmal um. Dann endlich wandte sie sich kopfschüttelnd ab.
    Aus dem oberen Stockwerk ihrer neuen Festung blickte Bandorchu auf die flachen grünen Hügel Taras und sah der kleinen Familie zu, die sich auf den Rückweg zu ihrem Auto machte, einem hellblauen Nissan Micra.
    Die drei Menschen schienen in der Nähe zu wohnen, denn sie kamen häufiger hierher – hauptsächlich an den Wochenenden. Doch in der letzten Zeit hatte die Frau zunehmend irritiert gewirkt, wenn sie über die uralten Reste von Tara gegangen war.
    Bandorchu kicherte.
Kein Wunder!
    Die Hügel hatten sich sehr verändert. Dort, wo jahrhundertelang nur der Wind über das grüne Gras gestrichen war, befand sich seit Kurzem ihre neue Zuflucht. Ihre Burg, die sie bauen ließ, seitdem sie mit ihren Untertanen das Schattenland verlassen hatte und Fanmór bei Newgrange nicht hatte besiegen können.
    Sie ließ ihre Blicke über das neue Anwesen schweifen. Übermannshohe Mauern zogen sich rings um die Hügel von Tara, Abwehranlagen und Bollwerke in tief gestaffelten Reihen, und an jedem wurde gebaut. Türme ragten in den Himmel. Auf jenen, die bereits fertig waren, wehte ein dunkles Banner. Und über alldem ragte der Burgfried in die Höhe: ein schwindelerregend hoher, wie das Horn eines Einhorns gedrehter Turm, dessen Außenwände samtig schwarz schimmerten – Bandorchus

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