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Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen

Titel: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen - Hartmann, C: Elfenzeit 11: Merlins Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathrin Hartmann
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Wange zu berühren, doch er entzog sich ihr. Er blinzelte einmal, und fort war der Eindruck von Violett. Sie musste sich getäuscht haben.
    »Ich wurde geschickt«, gestand Guy endlich.
    »Zu mir?«
    »Gewissermaßen … ja.«
    Eleanor holte tief Luft. »Warum? Und von wem?«
    Guy beugte sich über die Fische und prüfte mit dem Finger, ob sie bereits gar waren. »Von jemandem, der sehr besorgt um sein Volk ist und vor allem um Rian und David.«
    »Wer ist dieser Jemand?«
    Guy nahm die Fische vom Feuer und legte sie auf ein Bett aus frischen Blättern, das er im Sand ausgebreitet hatte. Daraufhin zog er den Stock heraus und warf ihn fort. »Du kennst ihn nicht. Sein Name ist Fanmór.«
    »Also hast du mich neulich angelogen, als ich dich gefragt habe, ob du auch eine Göttin hast, die dich zwingt, bei mir zu sein.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nicht direkt.« Er zupfte ein Stück von seinem Fisch ab und steckte es sich in den Mund. Eleanor wartete, bis er sehr sorgfältig gekaut und geschluckt hatte.
    »Sondern?«, hakte sie nach.
    »Fanmór ist kein Gott, er ist ein König. Und es war ein Handel. Ich habe ihn darum gebeten, hierherkommen zu dürfen, und er stimmte unter einer Bedingung zu.«
    Eleanor beugte sich vor und wollte nach ihrem eigenen Fisch greifen, aber er war noch zu heiß, um ihn in die Hand zu nehmen. Sie zuckte zurück und pustete sich auf die Fingerspitzen. »Wer bist du wirklich, Guy?«
    Er hob den Kopf und sah ihr tief in die Augen. »Ich heiße wirklich Guy«, verriet er ihr. »Aber ich bin kein Mensch. Ich gehöre … gehörte zum Volk der Crain, und ich bin hier, um meinem Volk zu helfen, das sich in großer Gefahr befindet.«
    Eleanor hatte keine Ahnung, wer die Crain waren. Die Vorstellung, dass Guy kein Mensch war – sondern was? Ein Dämon? Ein Geist, wie sie in den Wäldern offenbar zu Tausenden lebten? –, ängstigte sie seltsamerweise überhaupt nicht.
    Es war, als flossen aus seinem Blick, der noch immer tief in den ihren versenkt war, Wärme oder Zuversicht auf sie über. Ihr Herz machte einen Satz. »Nur darum?«, flüsterte sie. »Weil du deinem Volk helfen willst?« Im Stillen flehte sie darum, dass er die Worte wiederholen würde, die er vor ihrer Ohnmacht gesagt hatte.
    Über seine Miene fiel ein düsterer Schleier. Endlich unterbrach er den Blickkontakt. Eleanor kam es vor, als würde es rings um sie schlagartig ein wenig kälter. »Es ist das Wichtigste«, sagte er beherrscht. »Es ist alles, was zählt.«

18 Verrat
    Die Nacht brach herein, und diesmal schlief Rian dicht an David gekuschelt auf dem harten Boden des Zeltes.
    Er selbst hingegen hatte Mühe, zur Ruhe zu kommen. Unendlich viele Gedanken gingen ihm durch den Kopf, und darüber hinaus schmerzten die Brand- und Schnittwunden, die ihm Malik beigebracht hatte, zu sehr, um wirklich schlafen zu können. Dennoch sank er immer wieder in einen unruhigen Schlummer, in dessen Verlauf er wirres Zeug träumte.
    Auch Nadja geisterte durch seine Träume. Er sah sie weinen und leiden, und dann lachte sie so laut und schrill, dass er davon aufwachte. Beim nächsten Mal hatte er Eleanors Gesicht vor Augen. Auch sie weinte, aber sie streckte dabei die Hände nach ihm aus und schien ihn in großer Verzweiflung zu rufen.
    Ein Geräusch ließ ihn aus dem Schlummer hochfahren. Jemand war im Zelt! David fühlte, wie er gepackt und auf die Füße gezerrt wurde.
    »Nein!«, schrie Rian. Sie war ebenfalls hellwach und saß senkrecht da. Im Licht der Fackel, die Malik hielt, sah David, dass ihre Augen weit aufgerissen waren.
    »Los!« Der Hüne schob David in Richtung Zeltausgang.
    »Nein!«, protestierte Rian erneut. Sie sprang auf die Füße und warf sich auf Malik, doch der schleuderte sie einfach beiseite wie eine Stoffpuppe. Sie flog quer durch das Zelt, prallte gegen den Mittelpfosten und sank daran zu Boden, wo sie halb betäubt liegen blieb.
    Zwei Soldaten traten hinzu und packten David, zerrten ihn ins Freie.
    Der Mond stand am Himmel und übergoss das gesamte Lager mit seinem silbernen Schein. Die meisten Soldaten schienen zu schlafen, denn es herrschte eine fast unnatürliche Ruhe.
    Malik stieß David in jene Richtung, die er bereits kannte. Diesmal brannten vor dem Zelt mehrere Fackeln, die man einfach in den Boden gesteckt hatte.
    »Was habt Ihr vor?« David wand sich in den Griffen der Soldaten, aber sie hielten ihn unnachgiebig fest.
    »Dem Herzog geht es schlechter«, verriet Malik ihm. »Baptiste hat Befehl gegeben, den

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