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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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in den Gang hinein. Das Licht umgab sie wie eine Aura, riss ihre Konturen schwarz und scharf aus der Dunkelheit.
    Neben Toby blieb der Unbekannte stehen. Mit einem Stiefel drehte er die Leiche auf den Rücken.
    »Er hasste jeden«, sagte eine männliche Stimme. »Solche Menschen verseuchen die Welt.«
    »Er mochte Tiere«, warf Emma ein.
    »Aber mochten sie ihn?« Der Unbekannte sah auf. Er hatte ein asketisches Gesicht mit hohen Wangenknochen und Augen, die so hellblau waren, dass sie beinahe weiß wirkten. Auf den ersten Blick erschien er Robert streng und kalt, doch dann lächelte er, und es war, als habe er sich in einen anderen Menschen verwandelt, als stünde plötzlich ein väterlicher Freund vor ihm.
    »Ich bin Catan«, sagte der Mann. »Willkommen in meinem Reich.«
    Seine Stimme war tief und ein wenig rau. Aus den Augenwinkeln sah Robert, wie Anne sich neben ihm versteifte.
    »Er ist ein Elf, nicht wahr?«, flüsterte er.
    Sie nickte.
    »Kennst du ihn?«
    Diesmal reagierte Anne nicht auf seine Frage.
    »Meine Freunde«, fuhr Catan fort, »werden euch nach oben begleiten. Ihr müsst keine Angst haben. Niemandem, der in Frieden zu uns kommt, soll etwas geschehen.«
    Zwei Gestalten lösten sich aus den Schatten und traten in die Mitte des Ganges. Die eine war dürr und so groß, dass sie sich bücken musste, um nicht mit dem Kopf an die Decke zu stoßen. Ihr langes Haar hing über den gekrümmten Rücken. Es war weiß und reichte ihr fast bis zu den Knien. Die Person – ob sie männlich oder weiblich war, konnte Robert nicht erkennen – sah aus wie eine knorrige Trauerweide.
    Er drückte sich gegen die Wand, um sie vorbeizulassen. Sie roch nach Erde und Regen. Ihre Bewegungen waren langsam und fließend, als ginge sie in Zeitlupe. Robert konnte ihr Gesicht hinter den Haaren nicht erkennen.
    Eine zweite, eindeutig männliche Gestalt folgte dieser. Ihre Haut war grün, Moos bedeckte ihren Kopf und die Geschlechtsteile. Kleidung trug sie keine.
    Die Obdachlosen wichen zurück, als die beiden in den Lichtkegel von Krückes Taschenlampe kamen.
    »Es ist alles in Ordnung«, sagte Nadja. »Sie werden uns helfen. Lasst sie durch.«
    Emma war die Erste, die zur Seite trat. Die anderen folgten nach und nach ihrem Beispiel.
    »Das sind doch Mutanten«, hörte Robert jemanden flüstern.
    Nein
, dachte er.
Das sind Elfen
.
    Er wollte sich umdrehen, um den beiden zu folgen, aber Catans Stimme hielt ihn zurück. »Ihr nicht.« Seine Geste schloss Robert, Nadja und Anne ein. »Nennt mir eure Namen ... bitte.«
    Es klang nicht so, als würde er oft um etwas bitten.
    Anne trat vor. »Ich heiße Anne, das sind Nadja und Robert.«
    »Hat der Junge keinen Namen?«, fragte Catan.
    Woher weiß er, dass es ein Junge ist?
, wunderte sich Robert. Die Decke hüllte den Säugling fast vollständig ein.
    Nadja hob den Kopf und streckte das Kinn vor. »Das ist Talamh, mein Sohn.«
    Catan musterte sie einen Moment lang, dann drehte er sich um. »Kommt!«, sagte er. »Ihr seid meine Gäste.«
    Er achtete nicht darauf, ob sie die Einladung annahmen, sondern trat mit langen Schritten auf einen Durchgang in einer Wand des Raumes zu.
    Robert zögerte. Drei weitere Elfen, irreal wirkende und mit Laub und Fell bedeckte Gestalten, standen in den Schatten. Sie bewegten sich nicht. Ihre Augen leuchteten gelb.
    »Haben wir eine Wahl?«, fragte Nadja leise und blickte Robert ratlos an.
    Bevor er antworten konnte, mischte sich Anne ein. »Nein.«
    Nadja stutzte. »Kennst du ihn?«
    Nun löste sich Anne aus der Gruppe und folgte Catan ohne ein weiteres Wort. Blicke aus gelben Augen beobachteten sie, bis sie im Gang verschwand. Dann glitten sie zurück zu Nadja.
    »Mir gefällt das nicht«, sagte sie.
    »Kann ich irgendwie helfen?«, fragte Emma. Robert hatte sich so sehr auf Anne konzentriert, dass er sie nicht bemerkt hatte. Die meisten Obdachlosen hatten sich bereits den Elfen angeschlossen, nur Emma, Krücke und Mike waren zurückgeblieben.
    »Nein«, sagte Nadja. »Es ist alles in Ordnung. Geht nach oben.«
    »Was sollen wir da?« Krücke richtete seine Taschenlampe auf den Boden und begann Achten mit dem Lichtstrahl zu schreiben. »Oben gibt es nichts für uns.«
    »Woher willst du das wissen?« Ärger stieg in Robert auf. Nach dem Tod seiner Frau und Tochter war er genauso gewesen. Er hatte sich verkrochen, ein vom Leben Geschlagener, der kein Interesse daran hatte, jemals wieder aufzustehen – bis Anne zu ihm gekommen war.
    »Was hast du denn

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