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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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schon von der Welt gesehen?«, fragte er Krücke.
    »Genug.« Der Junge wirkte trotzig. »Ist alles voller Arschlöcher.«
    »Da oben gibt es sechs Milliarden Menschen. Nicht jeder ist ein Arschloch.«
    Die Elfen traten aus den Schatten heraus. Sie wurden ungeduldig.
    Krücke wandte sich ab. »Mal sehen«, sagte er.
    Klingt nicht gerade motiviert
, dachte Robert, als er sich ebenfalls umdrehte. »Macht’s gut«, hörte er Emma sagen.
    »Ihr auch«, antwortete Nadja. Sie schloss zu Robert auf. Gemeinsam gingen sie durch den Raum und in den Gang hinein, den Catan gewählt hatte. Leichen starrten sie aus gebrochenen Augen an, doch Robert sah weg.
    Die drei Elfen folgten ihnen. Einer schob sich an der Wand vorbei, um vor sie zu gelangen. Laub raschelte bei jedem Schritt. Grüne Blätter bedeckten Rücken und Kopf und glänzten im Licht einer Taschenlampe, das bis in den Tunnel hineinreichte.
    Roberts Blick hing an der seltsamen Gestalt. Nichts Menschliches haftete ihr an. Sie war auf eine Weise fremd, die Robert verstörte. Jede raschelnde Bewegung, jeder säuselnde Atemzug, jeder Blick aus gelben Augen sagte das Gleiche aus:
Diese Welt ist nicht die meine
.
    Es war ein trauriger Gedanke, auch wenn Robert nicht genau sagen konnte, weshalb er so empfand.
    Der Elf machte eine Handbewegung. Eine Kugel entstand vor ihm in der Luft und begann zu leuchten. Weiches gelbes Licht erhellte den Tunnel.
    »Das ist besser für menschliche Augen, oder?«, fragte der Elf. Seine Stimme war rau und trocken wie Sand.
    »Ja«, antwortete Robert und fügte nach einer Pause hinzu: »Danke.«
    Die leuchtende Kugel passte sich ihrer Geschwindigkeit an, blieb immer ein paar Schritte vor ihnen. Anne und Catan tauchten in ihrem Licht auf. Sie standen an einer Biegung und sprachen miteinander. Als sie das Licht sahen, unterbrachen sie sich.
    »Sie kennt ihn«, flüsterte Nadja. Sie drückte Talamh an ihre Brust. »Ich bin mir sicher.«
    Ich mir auch
, dachte Robert.
    »Wir fragen sie später«, sagte er ebenso leise, obwohl er nicht glaubte, dass er eine Antwort von Anne erhalten würde. Nadjas Blick verriet, dass sie ebenfalls daran zweifelte.
    »Dies ist ein alter Ort«, sagte Catan, sobald sie herangekommen waren. »Er ist wie ein alter Mann, missgestimmt und unfreundlich zu Fremden. Bleibt bitte in meiner Nähe.«
    Robert betrachtete die Wände. Sie zeigten Spuren von Werkzeugen und wirkten, als hätten Menschen die Tunnel aus dem Erdreich und dem Gestein gemeißelt.
    Catan ging um eine Biegung, und die Kugel folgte ihm. Robert machte einen Schritt nach vorn und blieb überrascht stehen. Sein Mund öffnete sich, wollte einen Atem ausstoßen, den es in den reglosen Lungen längst nicht mehr gab. Es war ein unangenehmes Gefühl.
    »Wie alt?«, fragte Robert rau, während sein Blick über das glitt, was sich vor ihm ausbreitete.
    »Das hat er mir noch nicht verraten.«
    Sie standen am Eingang einer Höhle.
Nein
, korrigierte sich Robert innerlich,
keine Höhle, eher eine Kathedrale
.
    Die Wände verloren sich im Nichts, ragten empor zu einer Decke, die jenseits der Schwärze liegen musste. Fledermäuse flatterten in gewaltigen Schwärmen durch das von der Kugel verbreitete Licht. Ihre Flügelschläge klangen wie Buchseiten, durch die ein Sturm fegte.
    Als er nach unten sah, wurde Robert schwindelig. Der Boden endete nur wenige Meter vor ihm in einer geländerlosen Brücke, die breit genug für zwei Busse war. Die Fledermäuse tauchten unter ihr hindurch und verschwanden. Ihr Flattern hallte von den Wänden wider. Es war nicht zu erkennen, wie tief der Abgrund war oder wo die Brücke endete.
    »Wer hat das gebaut?«, fragte Nadja.
    »Menschen, nehme ich an.« Catan betrat die Brücke. Wind fuhr durch sein kurzes, dunkles Haar. Robert fiel auf, dass er das Alter des Elfen nicht schätzen konnte. Mal wirkte er wie dreißig, dann wieder wie fünfzig.
    Vorsichtig folgte er Catan auf die Brücke, Anne und Nadja schlossen auf. Die anderen Elfen blieben hinter ihnen und bildeten eine Reihe, als wollten sie verhindern, dass jemand sich umdrehte und floh.
    »Dein Sohn ist sehr still«, bemerkte Catan nach einer Weile. Das Ende der Brücke war noch nicht zu sehen.
    »Er schläft.« Nadja hielt sich in der Mitte der Brücke, ebenso wie Robert. Nur Anne ging am Rand entlang, stolz und mit wehendem Haar.
    Hat sie denn vor nichts Angst?
, fragte sich Robert.
    »Gut«, sagte Catan. »Im Dorf wird er sich richtig ausruhen können.«
    Es klang merkwürdig, an

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