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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Bartstoppeln in seinem Gesicht. »Er und die anderen Priester geben sich ganz dem Schmied hin. Sie nehmen nur das, was er ihnen zukommen lässt. Sie essen, wenn ihnen ein Apfel vor die Füße fällt, trinken, wenn ein Bach auf ihrem Weg liegt, waschen sich, wenn es regnet, und so weiter.« Er verzog das Gesicht. »Leider regnet es nur noch selten.«
    Nadja lächelte unwillkürlich.
    »Um ehrlich zu sein, haben wir früher über die Priester gelacht«, fuhr Artair fort. »Sie sagten, sie seien die Einzigen, zu denen der Schmied persönlich spreche, und dass wir unsere Völlerei und unseren Reichtum eines Tages bereuen würden. Seit der Vertreibung lacht niemand mehr. Denn der Schmied, der alle anderen verlassen hat, spricht noch zu ihnen. Was sie sagen, ist der Wille des Schmieds.«
    »Glaubst du das?«, fragte Robert.
    Artair antwortete nicht, sondern trat zurück in den Gang. »Das ist der Gästetrakt. Die Zimmer sind alle gleich. Nehmt euch so viele, wie ihr möchtet. Ich werde jemanden zu euch schicken, sobald das Essen fertig ist.«
    »Danke für deine Hilfe«, sagte Nadja. »Wir stehen in deiner Schuld.«
    »Ja, das tut ihr.« Artair lächelte, aber es klang nicht wie ein Witz.
    »Er will etwas von uns«, sagte Anne, als der Statthalter sie allein gelassen hatte.
    Ich weiß
, dachte Nadja,
aber was?
    Sie aßen gemeinsam in einem großen Saal im ersten Stock. Artair ließ sich entschuldigen, und die Diener, die an den Wänden standen, redeten kaum mit ihnen, beobachteten sie aber neugierig. Das Essen war einfach: Brot, Gemüse, ein wenig zähes Fleisch. Nadja aß ohne große Lust, während Anne in ihrem Essen stocherte. Robert behauptete, er würde fasten, und auch das schien niemanden zu stören.
    Als es dunkel wurde, zogen sie sich in ihre Zimmer zurück. Anne und Robert teilten sich eins, Nadja entschied sich für ein anderes, das genau gegenüberlag. Das Bett war breit und weich; es lagen so viele Kissen darauf, dass sie kaum Platz fand. Durch ein kleines Fenster in der mit Teppichen verhängten Wand konnte Nadja auf einen Innenhof und einige Ställe blicken. Sie war froh, dass das Fenster nicht zum Marktplatz hinausging.
    In dieser Nacht träumte sie von Talamh. Er lag auf einer Decke im Gras und sah sie aus großen Augen an. Nadja wollte nach ihm greifen, aber etwas hielt sie zurück. Sie konnte nicht zu ihm, egal, wie sehr sie sich anstrengte.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Talamh, ohne die Lippen zu bewegen. »Mir wird nichts passieren.«
    Nadja öffnete die Augen. Es war hell. Sie glaubte, die Sätze immer noch zu hören. Sie hallten durch ihre Gedanken, wärmten sie und gaben ihr Kraft.
    Unter ihrem Fenster wieherte ein Cosgrach, und Sonnenstrahlen warfen ein Muster auf den dunklen Fußboden. Nadja setzte sich auf. Es ging ihr besser.
    Sie wusch sich in einer Schüssel mit Wasser und einer Seife, die nach Feigen roch. Dann klopfte jemand an ihre Tür. »Statthalter Artair erwartet Euch zum Morgenmahl«, sagte eine Stimme.
    »Danke.« Nadja trocknete sich das Gesicht ab. Wenig später hörte sie ein Klopfen an der gegenüberliegenden Tür und die gleiche, noch dumpfer klingende Stimme.
    Nadja fuhr sich mit den Händen durch die Haare, zog ihre Jacke über und verließ das Zimmer. Robert und Anne standen bereits im Gang. Beide sahen nicht so aus, als hätten sie viel geschlafen.
    »Morgen«, sagte Robert, sobald er die Journalistin bemerkt hatte. »Du siehst ja gut gelaunt aus.«
    »Ich habe von Talamh geträumt. Es geht ihm gut.« Ihr entging der Blick nicht, den Anne ihr zuwarf. »Es war nicht nur ein Traum. Ich habe seine Stimme gehört. Ihr wisst, dass er zu so etwas in der Lage ist.«
    »Das stimmt, und es freut mich sehr, das zu hören«, sagte Robert, bevor die Muse etwas anderes antworten konnte.
    Sie trafen Artair in dem großen Saal, in dem sie auch das Abendessen zu sich genommen hatten. Er saß am Kopfende des Tisches und aß kaltes Huhn von einer Holzplatte. Mit einem Messer zeigte er auf die Stühle rechts und links von ihm. Robert setzte sich, Anne schob sich rasch an Nadja vorbei und glitt auf den Stuhl neben ihm. Nadja schüttelte den Kopf und setzte sich auf die andere Seite des Statthalters.
    »Ich hoffe, der Schmied hat über eure Nachtruhe gewacht«, sagte Artair kauend. Es klang wie eine traditionelle Begrüßung.
    »Das hat er«, sagte Nadja. Diener stellten Holzplatten auf den Tisch und Krüge mit einer dampfenden, bräunlichen Flüssigkeit. Sie zögerte, bevor sie danach

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