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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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griff.
    »Kennt man bei euch etwa keinen Honigtee?«, fragte Artair.
    Gleichzeitig schüttelten sie den Kopf.
    »Was für ein seltsames Land.«
    Er lehnte sich zurück. An diesem Morgen trug er keine Rüstung, nur ein helles Hemd und eine braune Lederhose. Er war barfuß und hatte dunkle Ringe unter den Augen.
    Der Geruch des Huhns ließ Nadjas Magen knurren. Zum ersten Mal, seit sie Island verlassen hatten, war sie wirklich hungrig.
    »Isst du nicht?«, fragte Artair mit einem Blick auf Robert.
    Der stellte den Krug ab, aus dem er gerade getrunken hatte – oder zumindest so getan hatte, als würde er trinken, dachte Nadja. »Nein. Ich faste noch bis zum Abend. Das machen wir gelegentlich da, wo wir herkommen.«
    Artair nickte. »Verstehe.«
    Er begann mit dem Messer zu spielen, das auf dem Holzbrett vor ihm lag, und wirkte ebenso nachdenklich wie ungeduldig. Als Nadja den letzten abgenagten Knochen zurücklegte, nickte er den Dienern zu, als habe er nur auf diesen Moment gewartet. »Räumt ab und schließt die Tür hinter euch.«
    »Ja, Statthalter«, sagte der älteste der Diener. Zu dritt schoben sie die Bretter zusammen, nahmen die Messer vom Tisch und verließen den Saal. Nur die Krüge ließen sie stehen.
    Artair sah sich um, dann stand er auf und schloss eines der Fenster, durch die man über die Dächer der Stadt bis zu den Mauern sehen konnte, die sie umgaben. Es war ein windstiller Morgen. Staubfahnen bewegten sich träge durch die Luft.
    »Ich habe die ganze Nacht gebetet«, sagte Artair. Er lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. »Als ich gestern Las’wogg verließ, war ich auf dem Weg in den Tod. Ich suchte nach Flammenrittern, um mich ihnen im Kampf zu stellen und zu sterben. Ich dachte, selbst der Tod müsse besser sein als das.«
    Er deutete mit dem Kopf nach draußen, als sei der Anblick der Stadt und der Ebene Erklärung genug. »Doch dann kamt ihr. Fremde auf der Suche nach einem Kind, auf der Suche nach Hilfe. Ich fragte mich, weshalb euch der Schmied geschickt haben könnte. Also betete ich um eine Antwort. Und heute Morgen bekam ich sie.«
    »Oh, oh«, hörte Nadja Robert leise sagen.
    Artair lächelte. »Ihr seid ein Zeichen. Der Schmied hat mir euch gesandt, da er erkannte, dass ich seine Prüfungen nicht länger ertragen konnte. Es ist Zeit für die letzte große Aufgabe.«
    »Und die wäre?«, fragte Anne. Ihr Misstrauen war nicht zu überhören, aber Artair ging nicht darauf ein. Seine Worte klangen wie die eines Wahnsinnigen, dennoch wirkte er ruhig.
    »Ihr werdet«, fuhr er fort, »zum Mittagsgebet mit mir zusammen vor die Betenden treten. Ihr werdet erklären, dass der Schmied euch geschickt hat, um mir etwas mitzuteilen.«
    »Was?« Annes Stimme klang schärfer.
    »Dass wir die Stadt aufgeben und den Teufel von seinem Berg vertreiben müssen. Wir haben keine ...«
    Ein lang gezogener klagender Laut, der selbst durch die geschlossenen Fenster noch zu hören war, unterbrach ihn. Im ersten Moment dachte Nadja, es handele sich um den Schrei eines verwundeten Cosgrachs, doch dann erkannte sie, dass es sich um ein Horn handelte. Ein zweites kam hinzu, ebenso klagend und laut.
    Artair fuhr herum und riss das Fenster auf. In der Ferne wehte eine Staubwolke heran.
    »Verlasst sofort den Palast«, sagte der Statthalter und drehte sich wieder zu ihnen um.
    Robert war bereits aufgestanden, zögerte nun jedoch. »Warum?«
    »Weil der Palast ein beliebtes Ziel ist.« Mit langen Schritten ging Artair auf die Tür zu und riss sie auf. »Alles raus!«, brüllte er in den Gang hinein. »Die Flammenritter greifen an!«

10 Rettungen
    Ich bin sehr ungern ein Zeichen«, sagte Robert, als sie die Stufen des Palastes hinunterliefen. Soldaten schoben Karren voller Waffen an ihnen vorbei. Aus den Gassen strömten Elfen auf den Marktplatz, nahmen sich Bögen und Köcher voller Pfeile. Andere füllten Eimer mit Sand und stellten sie in langen Reihen auf. Artair war auf einen der Galgen gesprungen und brüllte Befehle, die in den Flüchen und Rufen um ihn herum unterzugehen drohten.
    Robert warf einen Blick in den Himmel und erwartete fast, Steine und brennende Pfeile niederregnen zu sehen. Doch da waren nur Staub und eine verwaschene gelbe Sonne. Ein Soldat drückte ihm einen Bogen in die Hand und lief weiter, ohne ihm Pfeile zu geben. Robert hielt ihn nicht auf. Er würde ohnehin nichts treffen.
    Er ließ sich von Anne in eine Nische am Rand des Platzes ziehen.
    Nadja

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