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Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs

Titel: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs - Kern, C: Elfenzeit 13: Im Reich des Priesterkönigs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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sagte Anne. »Sie brauchen keine Nahrung, zumindest damals nicht. Warum?«
    »Weil sie uns folgen.«
    Der Zombie, den sie zuerst gesehen hatten, und einige aus der Taverne wankten den breiten Weg entlang. Er wusste nicht, wie sie sich orientierten, aber er begann zumindest den Grund für die Mauer zu erahnen. In den Häusern, an denen sie vorbeischlurften, regte sich etwas. Türen wurden geöffnet, Zombies taumelten heraus und schlossen sich der Gruppe an. Sie stöhnten und krächzten. In ihren zerstörten Gesichtern zuckte es.
    »Lauft!«, sagte Anne ruhig.
    Sie liefen los. Immer wieder sah Robert hinter sich. Die Zombies bewegten sich langsam und schwerfällig, fielen weiter und weiter zurück. Doch da waren Schatten hinter den Fenstern, und tiefes Stöhnen drang aus den Lücken zwischen den Hauswänden.
    Ein Zombie taumelte direkt vor Nadja aus einem Schuppen. Robert stieß ihn zur Seite. Er schüttelte sich innerlich, als er das feuchte, weiche Fleisch berührte.
    Die Häuser wurden kleiner, die Abstände zwischen ihnen größer, je weiter sie sich vom Marktplatz entfernten. Dutzende Zombies folgten ihnen.
    Wenn das eine Sackgasse ist
, dachte Robert an einer Biegung,
sind wir erledigt
.
    Dann waren sie auch schon aus der Stadt heraus. Sie ließen die letzten versprengten Häuser hinter sich. Der Weg führte geradeaus weiter, der Nebel wurde dichter.
    »Was jetzt?«, rief Nadja atemlos.
    »Weiter.« Anne zeigte in die grauen Schwaden. »Wir müssen dem Weg bis zum Ende folgen.«
    Ihre Stiefelsohlen schlugen auf das Pflaster, das feucht glänzte. Nadja wurde langsamer, aber Robert ergriff ihren Arm und zog sie mit sich.
    »Nicht schlappmachen«, sagte er. »Wir haben es gleich geschafft.«
    Sie keuchte. »Woher willst du das wissen?«
    Er wusste es nicht. »Weil der Weg auf der anderen Seite auch kurz war.« Es klang ganz gut und schien sie aufzumuntern. Ihre Schritte wurden kräftiger und schneller.
    Gemeinsam tauchten sie in den Nebel ein. Nach nur wenigen Metern wurde er so dicht, dass sie stehen blieben und sich an den Händen fassten, um nicht voneinander getrennt zu werden. Robert starrte auf den Boden vor sich und versuchte, in der wabernden grauen Masse den Weg zu erkennen.
    Ein Stöhnen. Er wusste nicht, woher es kam oder wie weit entfernt es war. Robert wollte schneller gehen – gepackt von der plötzlichen Angst, etwas könnte von hinten nach ihm greifen –, aber Anne hielt ihn zurück.
    »Sei vorsichtig«, sagte sie dumpf. »Wir dürfen den Weg nicht verlassen.«
    Mit ausgestreckten Armen tasteten sie sich weiter vor. Einige Male spürte Robert Gras unter den Stiefeln und warnte die anderen. Er wusste nicht mehr, ob sie in die richtige Richtung gingen oder ob sie, wenn sich der Nebel lichtete, inmitten der Zombies stehen würden.
    Was wäre das für ein Scheißtod
, dachte er ...
    ... und blinzelte in helles Sonnenlicht.

19 Reise zu den Ahnen
    Jimmy Raunga war zufrieden. Nicht ganz so zufrieden, wie er aufgrund eines geschenkten freien Tages ohne Unterricht in Englisch, Mathematik und Chemie hätte sein müssen, aber immerhin – er konnte mit diesen beiden interessanten Fremden und seinen Verwandten eine Art Ausflug machen.
    Er war völlig verblüfft gewesen, als sein Großvater ihm an diesem Morgen, noch bevor die beiden Fremden aus dem Zimmer gekommen waren, eröffnet hatte, dass er an diesem Tag nicht ins Internat zurückmüsse. Das war wirklich erstaunlich gewesen, denn sonst waren Tamati und Maata ziemlich strenge Großeltern, die überaus genau verfolgten, was Jimmy Raunga in der Schule so trieb. Sie bestanden darauf, dass gelernt wurde, und sosehr Jimmy es hasste – sobald er eine schlechte Note schrieb, musste er mit einem seiner Onkel oder älteren Cousins zusätzlich an den Wochenenden lernen. Er ertrug diese Schikane nur, weil er wusste, dass die Universität in Wellington gute Noten beim Studiengang Informatik verlangte.
    Jimmy hatte keine Ahnung, was sein Großvater damit bezweckte, die beiden harmlosen Urlauber zu irgendeiner Höhle zu schicken, damit sie darin irgendetwas suchten. Auch wenn er die Geschichten rund um Maoritikitiki-o-Taranga auswendig kannte bis zum Erbrechen – daran glauben konnte er nicht, und eigentlich konnte er sich selbst nicht so recht davon überzeugen, dass sein sonst so gestrenger und vernünftiger Großvater so etwas für real halten konnte.
    Er hatte eigentlich keine Lust, dieses Abenteuer mitzumachen. Und wenn er es sich genau überlegte, machte ihn

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