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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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geben! Es musste ihr gelingen, zumindest ein symbolisches Ausrufezeichen zu setzen. Bandorchu sollte wissen, dass es sie noch gab und dass sie nicht aufgegeben hatte.
    Gwynbaen konzentrierte ihre verbliebenen Kräfte auf einen der Herztöter und rief ihn herbei. Schrill kreischend kam er herangeflattert. Sein unförmiger Leib bog und wand sich unter ihrem Kommando. Er sonderte gelben Eiter der Empörung ab, während sie im Geist ihren Zauberspruch formulierte.
    Der Herztöter wehrte sich gegen die Transformation, und doch konnte er nichts gegen ihre gemurmelten Worte unternehmen. Langsam sank er zu Boden, so sanft wie eine Feder. Noch bevor er den kühlen Steinboden berührte, verzerrte und verbog sich seine Gestalt. Kristalline Ablagerungen bildeten sich, wurden zu Stiel und schmalen, elegant geschwungenen Blättern. Eine blauviolette Kornblume, so perfekt geformt, dass sie unmöglich einer Laune der Natur entspringen konnte, blieb liegen.
    Bandorchu kam. Heftig und drängend. Rücksichtslos kämpfte sie sich aus ihrer Lähmung hoch und durchbrach die dünne Wand um jene Katharsis, die Gwynbaen hatte errichten wollen, als wäre sie nichts als ein Spinnennetz.
    Die Weiße Frau ließ eine letzte Träne fallen. Sie wässerte die Blume, lockte weitere Aspekte ihrer unnatürlichen Schönheit hervor. Das nächste Mal, so hoffte sie, würde es nicht eine einzelne Blume der Hoffnung sein, die sie hervorbrachte, sondern ein ganzer Strauß oder ein Beet.
    Dann ging Gwynbaen unter, in einem Ozean voller zorniger Wellenberge und -täler. Bandorchu zerfetzte und zerteilte ihren Willen und manifestierte sich mit grausamer Deutlichkeit im gemeinsamen Körper.
    Die Königin streckte ihren Leib. Spürte die wiedergewonnene Kraft, die durch das Seelenfutter verursacht worden war. Gwynbaen, dieses einfältige Geschöpf, spielte keine Rolle mehr. Bandorchu war zurück, stärker als je zuvor.
    Sie lachte wie irr und zertrat die Kornblume. Die anderen Welten sollten sich vor ihr in Acht nehmen.

29 Nadja und Robert
Aufräumarbeiten
    Wenn Sie die Lady sind, von der unser Gast in der Ausnüchterungszelle die ganze Zeit schwafelt, dann nehmen Sie ihn bitte schön mit«, sagte der Sergeant. Er wischte sich Schweiß von der Stirn. »Sorgen Sie dafür, dass er sich ausschläft und, wenn’s geht, ein Bad nimmt. An jedem anderen Tag würde ich den renitenten Kerl wegen Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt anklagen und mindestens für zwei Tage im Bau kochen lassen.« Er musste fast brüllen, um sich im Stimmenwirrwarr, der in der Polizeistation herrschte, Gehör zu verschaffen. »Aber Sie sehen ja selbst: Wir haben derzeit wesentlich größere Probleme.«
    Nadja nickte betroffen. Sie konnte sich lebhaft vorstellen, unter welchem Druck die Polizeikräfte in diesen Stunden zu leiden hatten.
    Der Sergeant winkte einen anderen Beamten herbei. Der nahm sie mit, reichte ihr aus einem Spind Roberts Fotoausrüstung, ließ sie ein Formular unterschreiben und führte sie dann in einen hinteren Teil der hoffnungslos überfüllten Station. Er schloss die Zellentür auf. Zehn oder mehr Menschen saßen und standen in einem Raum, der bestenfalls für drei Insassen gebaut war. »Robert Waller – Sie sind frei und können gehen!«, sagte der Bobby.
    Robert erhob sich. Rings um ihn war mehr Platz als um seine Leidensgenossen. Die Luft schien zu flirren, und dicke Fliegen umkreisten ihn.
    »Danke«, sagte er leise zu Nadja und marschierte an ihr vorbei, den langen Gang hinaus in die Freiheit.
    »Bleib mir bloß vom Leib, Kerl«, sagte Nadja angewidert. »Du stinkst wie ein Esel mit Mundfäule.«
    »Kann ich mir vorstellen. Aber du wirst mir nicht glauben, wenn ich dir erzähle, wie das gekommen ist.«
    »Hast du eine Ahnung, was ich seit dieser Nacht alles glaube?« Sie traten ins Freie. Hinter den eng stehenden Häusern zeigte sich ein erster Lichtschimmer des neuen Tages.
    Die ausgelassene Partystimmung der Yorker war längst blankem Entsetzen gewichen. Überall standen Briten, jung oder alt, beisammen und diskutierten über die Tragödie, die sich in der Stadt ereignet hatte.
    Eine Frau schluchzte laut auf, nachdem sie mit einem weiß bekittelten Arzthelfer gesprochen hatte. Sie warf sich in die Arme eines Wildfremden. Ihr Körper bebte.
    Nadja stieß Robert an. Der Fotograf nickte müde und begann zu knipsen. Er hielt sich, so gut es ging, im Hintergrund. Die Stimmung war aufgeheizt genug. Das Sirren seines Filmtransporters mochte das Fass

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