Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
Vom Netzwerk:
andere Mal gehört.« Sie packte ihn fest am Handgelenk und streichelte über seine Finger. »Als du in das Lokal kamst, wusste ich, dass du der Richtige bist. Ich besitze ein Gespür für solche Dinge.«
    War sie eine Professionelle? Wahrscheinlich. Sie finanzierte sich wohl ein angenehmes Leben auf der Isle of Man, indem sie jedes Jahr ein paar Monate auf dem britischen Festland verbrachte und anschaffen ging. Ihre Direktheit ließ keinen anderen Schluss zu.
    »Hör zu, Anne. Du bist eine reizvolle Frau. Du besitzt Ausstrahlung, deine direkte Art ist ... erfrischend, und zweifelsohne bist du in der Lage, jeden Mann glücklich zu machen. Aber ich bin gerade nicht in der Laune dazu.«
    Die Finger drückten zu. Annes Nägel bohrten sich tief unter seine Haut. Ihr Gesicht wirkte nun, selbst in der Hitze des flackernden Torffeuers, blass und blutleer. »Du hältst mich für
so eine?
«
    »Sieh mal – ich wollte dich nicht beleidigen ...«
    »Ich wurde oft genug eine Hure genannt, mein Freund.« Sie schob ihr Gesicht näher, ohne ihn loszulassen. »Manchmal trug ich dieses Wort wie eine Auszeichnung, manchmal hasste ich es.
Dir
habe ich nicht erlaubt, mich so zu bezeichnen. Also nimm dich in Acht!«
    Anne ließ los. Das Handgelenk schmerzte, das Cairdeas, das ihm Rian geschenkt hatte, war mit Blutstropfen übersät. Die Kräfte der Frau waren beachtlich, ebenso wie die Leidenschaft, mit der sie ihre Meinung vertrat.
    »Es ist besser, wenn ich gehe«, sagte Robert. Er fühlte sich plötzlich unwohl in Annes Beisein. »Ich bin müde, und morgen ist ein anstrengender Tag. Meine Partnerin ist sicherlich sauer auf mich, weil ich sie alleine gelassen habe.«
    »Deine Partnerin? Gibt es da etwas, das ich wissen sollte?«
    Anne war eifersüchtig!
    Mit zusammengekniffenen Augen sah sie ihn an. Die Gitanes war schon wieder abgebrannt; mit der letzten Glut entzündete sie die nächste Zigarette.
    »Ich arbeite mit ihr zusammen. Nicht mehr und nicht weniger.« Robert winkte Angus. Er wollte raus hier, so schnell wie möglich. Die Frau wurde ihm immer unheimlicher.
    Mit einem schmutzigen Lappen wischte der Wirt soeben die Bar ab, um im nächsten Moment eine ganze Reihe von Gläsern zu füllen, eine neue CD mit irischer Folkmusik aufzulegen und mit einem halben Dutzend seiner Gäste Konversation zu betreiben. Gleichzeitig behielt er die Tische im äußeren Bereich seines Pubs im Auge. Ein kurzer Blickkontakt reichte; Angus nickte ihm zu.
    »Ich gehe mir schnell die Nase pudern«, sagte Anne. »Bis ich zurückkomme, kannst du dir überlegen, ob wir unsere Bekanntschaft vertiefen sollen oder ob du davonlaufen willst.« Verachtung klang in ihrer Stimme durch. »So, wie du es wohl immer machst.«
    Anne stand auf und stöckelte davon. Sie war kleiner, als er es erwartet hatte, vielleicht ein Meter siebzig. Die saftigen Hälften ihres Hinterns wogten aufregend hoch und nieder. An den Hüften klebte kein Gramm Fett, die Schultern wirkten zierlich, die Arme ein wenig zu lang und außergewöhnlich kräftig. Sie trug vermutlich sündteure Designer-Klamotten. Robert hatte zwar kein Auge für derlei Dinge, die er zu den Nichtigkeiten des Lebens zählte; doch alles an Anne wirkte exklusiv und einzigartig.
    Angus war unbemerkt an den Tisch getreten. Er wechselte den vollen Aschenbecher gegen einen frischen, ohne ein Wort über das Rauchverbot zu verlieren.
    »Wenn ich du wäre, würde ich noch nicht gehen«, sagte der Wirt. »Anne ist ein tolles Mädel.«
    Arbeitete Angus mit Anne zusammen? Duldete er die illegale Prostitution in seinem Pub, oder förderte er sie gar und verbesserte damit seinen Umsatz?
    »Ich bin müde ...«, sagte Robert. Einmal mehr regten sich Unruhe und Angst in seinem Inneren. Ein Fluchtreflex hieß ihm, so rasch wie möglich das Weite zu suchen.
    »Ich kenne Anne seit vielen Jahren«, fuhr Angus fort, während er den schwarz gebeizten Holztisch mit seinem Tuch abwischte. »Ich habe selten erlebt, dass sie für einen Mann aktives Interesse zeigte. Meist kommt sie hierher, hockt sich still in eine Ecke und beobachtet die Menschen. Sie trinkt ein oder zwei Gläser ihres Lieblingswhiskys, isst ein paar gesalzene Nüsse und betreibt oberflächliche Konversation, sollte sie angebaggert werden. Dann geht sie schön brav nach Hause. Sie ist eine kluge Zuhörerin ...«
    »Du brauchst Anne nicht anzupreisen«, unterbrach Robert. »Ich bin nicht interessiert.«
    »Sie ist keine Hure.« Angus blieb vor ihm stehen, breit wie ein

Weitere Kostenlose Bücher