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Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes

Titel: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes - Thurner, M: Elfenzeit 2: Königin des Schattenlandes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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angewiesen waren, labten sich am trüben Fluss.
    Andere kauten an kargen Ästen und Blättern; die Mehrzahl der Überlebenden drängte sich ins schatten- und lichtlose Zwielicht, welches das Gesteinslabyrinth in manchen Teilen dieses Landes schuf. Sie grunzten und seufzten, genossen die Erleichterung nach all den Tagen der Qual.
    Die Königin gestattete ihnen nicht mehr als ein paar Augenblicke der Ruhe. Dann ertönten abermals ihre Befehle: »Treibt mir die unnützen Hungergestalten, die diesen Ort bevölkern, zusammen und seht, ob sie von irgendeinem Wert sind. Manche von ihnen sind uralt und wissen vielleicht Dinge, die uns weiterhelfen können. Alle anderen vertreibt oder tötet – es ist mir gleich.«
    Bandorchu sprach die Worte mit klirrender Kälte in der Stimme. Bereits jetzt legte sich die Bedeutung ihres neuen Namens über sie; hüllte sie ein, formte sie zu einem dunklen Geschöpf um, das nur zu gut in diese Landschaft passte.
    »Die Vorderzwerge zu mir!«, fuhr sie fort. »Sucht nach Werkzeug. Nach allem, mit dem man das Glasgestein bearbeiten kann. Zerhackt und zersplittert es, sodass es die Steininge kauen und mahlen können. Der Brei soll hier gelagert und mit Pflanzenmehl vermischt werden. Aus Tüchern, Leinen und Blättern fertigt Bottiche, in denen das Wasser aufgefangen wird. Wir brauchen Walzflächen, Gussformen, Schneidegerät, Feuerholz, Paraffin ...«
    Bandorchus Liste schien kein Ende nehmen zu wollen. Ihre Hände und Arme entwickelten ein Eigenleben. Die Herrscherin dirigierte ihre Untergebenen, schickte sie hier- und dorthin, ließ sie tanzen, wie sie wollte. Niemand wagte Widerspruch. Macht und Präsenz der Königin legten sich drückend auf ihre Untergebenen.
    Hektische Betriebsamkeit nahm trotz der über den Himmel jagenden Schatten ihren Lauf. Jedermann hatte seinen Platz in diesem Arbeitsorchester gefunden – nur Gofannon nicht.
    »Was ist mit mir, Königin?«, fragte er leise.
    »Ich kann und will dich nicht um mich haben, Verräter«, antwortete sie, ohne ihn eines Blicks zu würdigen. »Irgendwann ist mein Zorn möglicherweise verraucht. Vorerst rate ich dir, dich nicht in meiner Nähe blicken zu lassen.«
    Sein Herz, der diamantenen Schutzhülle beraubt, tat mit einem Mal weh. »Ich ... verstehe. Wohin soll ich gehen?«
    »Durchwandere die Schattenwelt. Merke dir, was du siehst, und vermesse das Land. Ich möchte wissen, wie mein zukünftiges Reich aussieht. Finde Verbündete. Künde von meinem Eintreffen und schüre die Hoffnung, dass es einen Weg zurück geben mag.«
    »Ihr verlangt von mir, dass ich mich den Wolken und den Spiegeln aussetze? Allein, ohne Euren Schutz?«
    »So ist es. Kommst du zurück, ist es gut. Stirbst du, bedeutet es nichts für mich.«
    »Gwynbaen ...«
    »Gwynbaen ist tot. Es gibt nur noch Bandorchu. Und jetzt verschwinde gefälligst, Verräter!«
    Gofannon warf einen letzten Blick auf das sich verändernde Antlitz der Königin. Es wurde herber und schmaler.
    »Ich gehorche«, sagte er und marschierte davon. Er erinnerte sich an den Kau und dachte darüber nach, ob ihn ein ähnliches Schicksal ereilen würde.

10 Robert
Eine Frau zum Verlieben?
    Setz dich zu mir!«, forderte die Frau Robert auf. »Ich brauche Gesellschaft und du auch.«
    Er gehorchte, ohne nachzudenken. Sie sah gut aus, ihre Ausstrahlung erregte ihn auf eine merkwürdige Art und Weise. Sie schlug die aufregend langen Beine übereinander, die in schwarzen, glänzenden High Heels endeten. Roberts Blicke wanderten nach oben. Er bemühte sich tunlichst, die weit vorgewölbten Brüste zu ignorieren; natürlich gelang es ihm nicht.
    »Na – genug gesehen?«
    »Ich ... ich verstehe nicht.« Robert fühlte, wie die Röte über sein Gesicht kroch. Hoffentlich war es im King’s Arms dunkel genug, dass die Frau seine Scham nicht bemerkte.
    Sie streckte eine Hand aus, nahm ihn am Arm und zog ihn zu ihrem Tisch. Sie runzelte die Stirn. »Deine ausgeprägte Willenskraft ist nicht zu übersehen – und dennoch fühle ich mangelndes Selbstbewusstsein. Ein seltsamer Widerspruch.«
    Robert ließ sich zögernd nieder. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Die Frau machte ihn an, keine Frage; andererseits behandelte sie ihn auf eine Art und Weise, wie er es niemals zuvor kennengelernt hatte.
    »Mein Name ist Anne Lanschie. Und deiner?« Ihr Gesicht leuchtete im Widerschein einer letzten Feuerwerksrakete auf. Dann endete die Knallerei, und die übrigen Gäste strömten ins Lokal zurück.
    »Robert. Robert

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