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Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Titel: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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zahlen? Haben Sie gerade Gelegenheit, eine dumme Touristin abzuzocken?« Nadja trommelte mit dem Zeigefinger auf die Theke. »Her-mit-den-Drinks!«
    Der Wirt gab nach. Nadja nahm die beiden Grappa und zog sich an ihren Tisch zurück, wo sie lange saß und still vor sich hinbrütend auf die unberührten Gläser starrte. Die Männer konzentrierten sich wieder auf Fußball und Lotto.
    Nadja saß eine gute halbe Stunde da, ohne sich zu rühren. Dann kippte sie plötzlich beide Gläser kurz hintereinander auf ex in sich hinein, stand auf und verließ ohne Abschiedsgruß die Bar.
    Draußen schlug ihr frische, kalte Luft entgegen, die sie augenblicklich schwindlig machte. Nadja musste sich an der Wand leicht abstützen und merkte, dass die Tüte mit der Maske immer noch an ihrem Handgelenk hing. Frierend und sich selbst verfluchend, schloss sie die Jacke und machte sich auf den Heimweg, zuerst ein wenig unsicher, dann aber zusehends nüchterner. Es war inzwischen nach fünf, und die Dämmerung hatte bereits eingesetzt. Ein letzter Streifen Rot glühte am Himmel auf, und die Straßenlichter gingen an.
    Ich habe mich ziemlich idiotisch benommen
, dachte Nadja aufgewühlt.
Total ausgerastet bin ich, als wäre ich erst fünfzehn. Das ist mir schon lange nicht mehr passiert. Ich hätte mich nicht so gehen lassen dürfen. Aber entschuldigen werde ich mich nicht!
    Sie hatte sich jetzt wieder in der Gewalt, doch ihr Zorn war noch lange nicht verraucht. Es war Zeit für ein klärendes Gespräch zwischen Vater und Tochter, ein für alle Mal.
    Energisch öffnete sie die Tür, stellte die Tüte bei der Garderobe ab, und ging ins Wohnzimmer. Rian lag auf der Couch, wie Nadja es nicht anders erwartet hatte, mit einer fast leeren Flasche Wein, Chipstüten und Nougattrüffeln.
    »Wo ist Fabio?«, fragte Nadja statt einer Begrüßung.
    Rian zuckte mit den Achseln, ohne den Blick auf sie zu richten. »Keine Ahnung.«
    »Was heißt, keine Ahnung? Ist er im Haus oder sonstwo?«
    »Ich glaube, er ist gegangen.«
    Nadja atmete tief ein. »Können wir reden?«
    »Worüber denn?«, fragte Rian gleichgültig und griff nach der Chipstüte.
    Nadja hatte genug. Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei der Couch, riss Rian die Tüte aus der Hand, packte sie bei den Schultern und schüttelte sie. »Darüber, dass wir Freundinnen sind!«, schrie sie die Elfe an. »Was ist los mit dir? Hör auf, dich wie eine Fremde zu benehmen, die sich über alles erhaben fühlt! Dafür haben wir schon zu viel gemeinsam durchgemacht!«
    Rian schwieg und starrte auf den Fernseher.
    Von Richtung Esstisch hörte Nadja ein Piepsen. »Sie is’ immer noch sauer.« Als sie den Kopf wandte, sah sie gerade noch Pirx’ Kopf hinter der Ecke verschwinden. Sie ließ Rian los und richtete sich auf. »Kommt schon raus, ihr zwei!«
    Zaghaft schaute Pirx um die Mauerkante, seine Ohren hingen nach unten. Unsicher trippelte er näher. »Wirst du wieder rumschreien?«
    »Nein«, antwortete Nadja müde. Hilflos hob sie die Arme. »Ich glaube, es ist besser, wenn ich packe. Ich gehöre nicht hierher.«
    Sie wandte sich zum Gehen, da wackelte Grog um die Ecke. »Nein, du darfst nicht gehen!«, sagte er erschrocken. »Rian, lass es nicht zu!«
    Die Elfenprinzessin setzte sich auf. »Wenn sie gehen will …«
    »Dann rede es ihr aus!«
    Nadja winkte ab. »Schon gut, Grog, ich weiß, du meinst es gut. Und ich danke dir. Aber es hat wohl keinen Sinn mehr. Rian und Fabio wollen mich nicht teilhaben lassen an dem, was zwischen ihnen im Gang ist. Ich … ich werde natürlich weiter bei der Suche nach David helfen, aber hier kann ich nicht bleiben.«
    »Aber wo willst du denn hin?«, fragte Pirx. Seine spitze Nase zitterte, sein Gesicht war verknittert und er sah aus, als würde er jeden Moment losheulen.
    »Nadja, warte noch einen Moment!«, bat der Grogoch inständig und blickte Rian flehend an. »Sag es ihr!«
    »Ich kann nicht«, sagte Rian verstockt. »Fabio hat mir das Versprechen abgenommen.«
    Nadja erstarrte. »Worum geht es hier wirklich?«, flüsterte sie. Schlagartig ahnte sie, dass die Szene, in die sie geplatzt war, tatsächlich einen anderen Hintergrund gehabt hatte.
    »Mir hat er kein Versprechen abgenommen«, sagte Grog.
    In Rian kam plötzlich Leben, und sie funkelte ihn aus völlig violetten Augen an, ohne jegliches Weiß darin. »Wage es nicht …«, fing sie an, doch der alte Kobold schüttelte den haarigen Kopf.
    Pirx riss sich die Mütze vom Kopf und biss hinein. »Auweh,

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