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Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig

Titel: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig - Schartz, S: Elfenzeit 4: Der Löwe von Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Interview geben und Ihnen all die Kunstschätze zeigen, die meine Familie gesammelt hat. Sie werden dabei viel über die Geschichte Venedigs erfahren, eingebettet in die zweihundertjährige Historie der del Leons, mit Dokumentationen. Sie dürfen fotografieren, soviel Sie wollen, und sich überall frei bewegen. Würde Sie das nicht reizen?«
    »Natürlich!«, sagte Nadja verdutzt. »Aber warum? Woher kommt dieser Sinneswandel?«
    »Es liegt an Ihnen«, antwortete der Conte. »Sehen Sie, ich lebe freiwillig sehr zurückgezogen, aber ich möchte die Gesellschaft von Frauen nicht vermissen. Doch es ist so … meine Frau, die Contessa … ist seit Jahren schwermütig und redet nicht mehr mit mir. Sie hat es sich zu sehr zu Herzen genommen, dass uns der Kindersegen versagt blieb. Dabei liegt es wohl an mir, an dem inzüchtigen Blut der Adligen. Obwohl ich eine bürgerliche Frau geheiratet habe, um meine Familie wieder zu stärken, wird die Linie mit mir wohl aussterben. Insofern habe ich das mit dem Erbe vorhin ernst gemeint. Und … mit einer von Ihnen geschriebenen Biografie würde wenigstens unser Name erhalten bleiben.«
    Nadja war so erstaunt, dass ihr für einen Moment nichts einfiel. Der Conte klang in diesem Moment sehr aufrichtig, und er war sogar auf Abstand zu ihr gegangen.
    »Sie sind intelligent, schlagfertig und selbstbewusst«, fuhr er fort. »Ich möchte mich lieber Ihnen anvertrauen als einem Mann, denn damit komme ich wenigstens auf intellektueller Basis in den Genuss weiblicher Gesellschaft. Ich denke, ich kann Ihnen vertrauen, dass Sie keinen Missbrauch treiben werden und eine Skandalgeschichte veröffentlichen. Es geht mir um das Kulturerbe, um nichts sonst. Also, was sagen Sie?«
    »Ich … muss darüber nachdenken«, antwortete Nadja langsam. »Ich habe noch andere Verpflichtungen und muss erst alle Termine abklären und mir das Einverständnis meines Redakteurs einholen, für einige Zeit auszusetzen.«
    »Selbstverständlich. Sie würden natürlich einen entsprechenden finanziellen Ausgleich erhalten. Aber überlegen Sie nicht zu lange, ich bin ein ungeduldiger Mann.« Der Tanz endete und er ließ sie los. »Ich werde in einer Viertelstunde eine Ansprache halten. Vielleicht ergibt sich später noch einmal die Gelegenheit zu einem Tanz?«
    »Da bin ich sicher.«
    Er verneigte sich leicht und ging. Nadja blieb noch einen Augenblick stehen, als das nächste Stück begann und Scaramuccia bei ihr auftauchte. »Na endlich, ich dachte schon, ich komme nie zum Zug!«, rief er fröhlich und verneigte sich schwungvoll.
    »Mach nicht so ein Aufhebens, sonst bekommt er es mit«, sagte sie, als er ihre Hand ergriff und loslegte.
    »Soll er ja. Je auffälliger ich wirke, desto harmloser erscheine ich. Und ich muss meine Rolle erfüllen.«
    »Was das betrifft – du bist ein grottenschlechter Tänzer! Lass mich mal führen, sonst habe ich bald keine Füße mehr.«
    Als sie einigermaßen in den Rhythmus gefunden hatten, beugte Tom sich leicht zu ihr. »Hast du was über dieses Ekelpaket herausgefunden?«
    »Vor allem, was er in der Hose hat«, bejahte sie leise. Sie berichtete kurz, worüber sie mit dem Conte gesprochen hatte, und erwähnte auch sein Angebot.
    »Wow, das solltest du annehmen!« Tom schien ehrlich beeindruckt.
    »Keine Chance, ich halte es mit den Ratten, die rechtzeitig das sinkende Schiff verlassen. Und was hast du entdeckt?«
    »Ich habe mich ein bisschen nach den verschwundenen Personen umgehört und das Filmteam gefragt, was sie drehen durften. Was ich sehr interessant finde: Es gibt hier keinerlei Sicherheitssysteme, weder Brandschutz noch Überwachungskameras, geschweige denn Diebstahlsicherungen.«
    »Das hat der Conte zum einen nicht nötig, weil niemand ungesehen auf seine Insel kommt, zum zweiten verabscheut er alles Technische und zum Dritten will er keine elektronischen Zeugen bei seinem Treiben.«
    »Und nicht nur er.« Tom stolperte über seine Füße und machte ein schuldbewusstes Gesicht. »Die Leute, die er als Anhängerschaft um sich versammelt, sind keinen Deut besser. Hauptsächlich Männer übrigens, es sind nur ganz wenige Frauen dabei. Ich zeige sie dir.«
    Nadja schluckte den Schmerz hinunter. »Gibt es irgendwelche Geheimgänge? Türen, die verschlossen sind? Ich kann den Palazzo doch nicht von oben bis unten durchstöbern, um David zu finden.«
    »Unser Problem wird werden, wie wir von hier wegkommen. Auch, wenn man es hier drin nicht mit-bekommt: Da draußen tobt ein

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