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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Gewissen geplagt, aber jetzt machte sie sich nur noch Sorgen um Fabio. Es passte überhaupt nicht zu ihm, sich nicht mehr zu melden, noch dazu, obwohl sie ihm Nachrichten auf die Handy-Mailbox sprach.
    »Entschuldigen Sie, dass ich mich erst so spät melde, Signorina«, erklang der melodische italienische Singsang durch den Hörer. »Ihr Vater hat sich endlich bei mir gemeldet, und er lässt Ihnen ausrichten, dass Sie sich bitte keine Sorgen machen sollen.«
    »Die mache ich mir jetzt erst recht. Wieso ruft er nicht bei mir an?«
    »Dazu soll ich Ihnen sagen, dass er im Augenblick keinen Kontakt zu Ihnen aufnehmen kann und Sie bittet, auch nicht mehr anzurufen. Er ist viel unterwegs und hat sehr viel zu tun, aber, und das hat er wörtlich gesagt, ›wenn das überstanden ist, melde ich mich augenblicklich bei meiner Tochter. Richten Sie ihr aus, mit Byron und Casanova zusammen sind wir ein starkes Gespann.‹ Er glaubte, Sie würden dann schon verstehen.«
    Nadja atmete auf und war zugleich wütend. »Ja, das stimmt«, sagte sie gezwungen ruhig. »Danke, Signore.«
    »Freut mich, wenn ich Ihnen helfen konnte.« Der Anwalt verabschiedete sich höflich.
    Was hatte das nun wieder zu bedeuten? Byron und Casanova, hatten die etwa Fabio aufgesucht? Was ging dort in Venedig nur vor sich?
    Natürlich war Nadja drauf und dran, nach Venedig zu fahren, doch sie riss sich zusammen und hielt sich auch an seine Anweisung, nicht anzurufen. Ihr Vater tat nichts ohne Grund, nie. Immerhin schien er wohlauf zu ein, sonst hätte er diese Botschaft am Schluss anders formuliert.
Verdammt!
, dachte sie frustriert und schlug mit der Faust auf den Tisch. Irgendwie wurde sie von diesem Abenteuer ganz ausgeschlossen. Niemand war erreichbar. Aber wenigstens versprach der Mystiker ein wenig Klarheit. Vorausgesetzt, er hatte es sich nicht anders überlegt.
    Sie schaute auf die Uhr: Zeit für ein zweites Frühstück. Doch der leere Kühlschrank brachte eisige Ernüchterung – es war nichts mehr da. Dagegen musste sofort etwas unternommen werden, noch dazu, da ihr Magen jämmerlich knurrte. Hastig warf sich Nadja die Jacke über und zog eine Mütze auf, dann polterte sie schon die Treppe hinunter.
    Später, als es ihr besser ging, machte sie sich noch einmal auf die – wiederum ergebnislose – Suche nach Anne Lanschie, dann rief sie bei Nicholas Abe an. Schon beim ersten Klingeln hob er ab.
    »Ich habe Ihren Anruf erwartet«, sagte er ohne Begrüßung.
    »Ich will nicht ungeduldig erscheinen ...«
    »Aber Sie sind es. Und ich kann es Ihnen nicht verdenken. Hoffen wir, dass es für Ihren Freund noch nicht zu spät ist. Haben Sie ihn erreicht?«
    »Nein.«
    »Nicht gut. Jedenfalls kann ich Ihnen noch nichts Konkretes sagen, meine Liebe, aber ich denke, ich habe eine heiße Spur. Ich bin sicher, dass der Name so etwas wie ein Anagramm ist. Damit beschäftige ich mich schon die ganze Zeit.«
    Nadja war enttäuscht, aber sie durfte nicht zu viel erwarten. »Dann haben die Historien von der Isle of Man nichts hergegeben?«
    »Nein«, antwortete er. »Es gibt nicht viel, und das handelt meist von Mannanan und seinem Clan. Alles andere ist in Vergessenheit geraten, schwer zu finden. Aber
wenn
etwas da ist, werde ich es aufstöbern. Es dauert nur ein wenig länger.«
    Nadja hörte eine Weile Rascheln und leises Murmeln, dann meldete der Mystiker sich wieder. »Kommen Sie morgen gegen elf Uhr vorbei, und wir sehen mal, was wir schon haben. Möglicherweise können Sie mir auch behilflich sein, denn Sie haben mir bei Weitem nicht alles gesagt, aber ich wollte Sie nicht vor Tom brüskieren. Sprechen wir offen ganz unter uns.«
    »In Ordnung«, stimmte Nadja zu. »Bis morgen dann.«
    Am nächsten Tag zeigte sich der Februar endlich einmal versöhnlich, mit einem für München typischen Föhnwetter: Strahlend blauer Himmel, ein mildes Lüftchen und fünfzehn Grad plus. Fröhlich ließ Nadja ihren dicken Mantel hängen, als sie in engen Stretch-Jeans, Stiefeln mit Absätzen, figurbetontem Langarm-Shirt und Übergangsjacke die Wohnung verließ. Ihre Stimmung besserte sich augenblicklich; sie würde einmal gründlich durch die Stadt streifen und shoppen gehen. Nicht immer nur trübe Gedanken und Drama, sondern einmal zulassen, dass das Leben auch Spaß machen konnte. Sie sollte sich so jung fühlen, wie sie war. Das hatte ihr Spiegelbild in der Frühe zu ihr gesagt und ihr gleich darauf zwei kleine Sommersprossen auf die schmale Nase gesetzt. Kaum sichtbar, aber

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