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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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Dingen. Da ging Fanmór mit mir hierher, und ...« Er schüttelte den Kopf. »Aber ihr habt recht. Der Zwischenboden ist nicht mehr das, was er einmal war, sondern nur noch Abfall. Das, was übrig blieb.«
    Er kämpfte sich weiter durch den Sumpf, und die anderen folgten schweigend.
    Dann fuhr er fort: »Dieser Weg hier stand schon immer allen offen, nur gibt es kaum mehr jemanden, der ihn noch kennt. Wenn ich nicht bei euch wäre, würdet ihr euch rettungslos verirren und keinen Ausgang finden. Elfenmagie wirkt an diesem Ort nicht, denn auch sie wurde hier dereinst geboren.«
    »Dann ist es wie eine Heimkehr«, sagte Rian plötzlich andächtig. Sie bewegte sich langsamer und weniger ruckartig. »Unsere Stofflichkeit ist ein Teil dieser Ebene, deswegen können wir passieren.«
    »Aber der Ort selbst ist zu nichts mehr nütze«, bemerkte Pirx und schob hastig eine sich aufblähende Blase beiseite.
    »Ich weiß nicht«, murmelte David nachdenklich.
    »Es ist nicht mehr weit«, verkündete Grog aufmunternd. »Bald ist es überstanden.«
    Rian verharrte plötzlich und griff sich an die Brust. »Ich ... ich hatte gerade das Gefühl, als würde ich mich selbst verlassen! Als ziehe mein Schatten an mir vorüber ...«
    »Weiter«, drängte Grog, ohne darauf einzugehen.
    Wie es schien, hatte er seinen Gefährten doch nicht alles gesagt. David legte Rian schützend den Arm um die Schultern. »Komm, Schwester«, sagte er sanft. »Es ist nicht gut, länger hier zu verweilen.«
    »Aber spürst du es denn nicht auch?«
    »Nein. Sieh mal.« David wölbte die Hand leicht über seine Herzgegend, als wolle er sie beschatten. Die Stelle leuchtete von innen heraus, pulsierte mal heller, mal dunkler, im Rhythmus mit dem Herzschlag.
    »Oh«, sagte Rian ergriffen. »Sie ist wunderschön ...«
    »Sie ist gewachsen, nicht wahr?«, flüsterte er. »Seit wir hier reingegangen sind, ich habe es gespürt.«
    »Grog ... ist es möglich, dass sich der Quell der Unsterblichkeit hier befindet?«, rief Rian.
    Der alte Kobold drehte sich ihr zu. Sein Gesicht sah traurig aus. »Nicht mehr«, sagte er. »Das ist schon lange vorbei. Ich sagte bereits, dies ist nur noch das, was übrig blieb. Es hat keine Schöpfungskraft mehr, keine Energie. Was ihr an Veränderung zu spüren glaubt, ist nur noch Erinnerung.«
    »Aber meine Seele ...«, protestierte David.
    Grog unterbrach ihn. »Hier gibt es keine Zeit, David. Zumindest weißt du jetzt, dass sie wachsen wird. Doch wann ... und wie sehr, das wirst du im Zwischenboden nicht erfahren.«
    »Dann schreiten wir gerade durch alle Zeiten?«, schnarrte Pirx und sah seinem identischen Abbild nach, das er vor wenigen Augenblicken entdeckt hatte. Es trug dasselbe rote Mützchen, und jetzt schlug es eine andere Richtung ein und entfernte sich. Es hatte nie hierher geblickt und sein zweites Ich sicher nicht bemerkt. Pirx hatte überlegt, ob er sein Abbild auf sich aufmerksam machen sollte, es aber besser bleiben lassen.
    »Du hast’s erfasst, kleiner Naseweis«, antwortete Grog, und dann hatte er es wieder eilig: »Kommt jetzt. Es ist nicht gut, zu lange zu verweilen.«
    »Schön, dass du das jetzt sagst«, brummte David und zog Rian mit sich, die einen abwesenden Gesichtsausdruck hatte.
    »Nur, weil wir gleich draußen sind, sonst hätte ich euch im Ungewissen gelassen. Manchmal ist es besser, nichts zu wissen«, versetzte der alte Kobold munter und beschleunigte. »Verliert mich nicht, oder ihr seid verloren!«
    Mit Tüten beladen steuerte Nadja das Dallmayr-Café beim Marienplatz an, quetschte sich rücksichtslos zwischen den Tischen durch und ließ sich auf einen Einzelplatz am Fenster fallen. Es gelang ihr kaum, all ihre Einkaufstaschen unterzubringen, und sie kassierte einige böse Blicke von den pelzbemützten Grandes Dames an den Nachbartischen. Nadja ignorierte sie.
    »Einen Espresso und ein Hörnchen ... nein, lieber zwei ... und einen Orangensaft, frisch gepresst, und Butter und ...«
    »Ich bringe zuerst mal diese Bestellung«, unterbrach die Kellnerin schmunzelnd und rauschte davon.
    »Gut, ich muss sowieso erst noch darüber nachdenken«, murmelte Nadja und warf der Bedienung einen kritischen Blick hinterher. »Aber dann mach dich auf einiges gefasst, meine Liebe.« Die junge Journalistin hatte den ganzen Vormittag mit Shoppen verbracht und war zuletzt in die Buchläden gestürmt, jetzt hatte sie einen Riesenhunger.
    Es war ein Fehler gewesen, ins Café zu gehen; sie hätte in den Ratskeller gehen

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