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Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches

Titel: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schartz
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an sich und küsste sie leidenschaftlich. Wann war er zuletzt so temperamentvoll gewesen? Allerdings war er doch nicht mehr so jung, denn nun wurde ihm erst recht schwindlig, und seine Sicht verschwamm.
    »Wollen wir nicht zurückgehen?«, schnurrte Anne dicht an seinem Ohr. »Ich habe eingelegte Kirschen und Champagner im Kühlschrank ...« Sie rieb ihre Hüfte an seinem Schenkel.
    Er merkte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Sein Hals wurde trocken, und sämtliches Blut verließ sein Gehirn, da es dort momentan nicht mehr gebraucht wurde. Sondern weiter unten. »O ja«, krächzte er heiser. »Ja, ich will dich ...« Am liebsten gleich hier und jetzt, aber das war doch ein wenig zu kalt und die Kiesel zu unbequem. So weit war das Cottage auch wieder nicht weg. Und er war ein gesetzter Mann mittleren Alters. Außerdem fehlten die Kirschen und der ... Was hatte sie wohl damit vor?
    Sie küsste ihn, und er wurde immer hungriger, fing an, an ihrer Kleidung zu zerren, suchte zwischen den Stoffbahnen nach Haut. Als ob es das erste Mal wäre, als ob er in den letzten Wochen nicht mehr Sex gehabt hätte als in den acht Jahren davor. Und
davor
...
    »Anne«, keuchte er. »Ich brauche dich so, und ich ... wünschte mir, du würdest mich nie wieder verlassen.«
    »Das werde ich nicht«, wisperte sie. »Wir gehören zusammen, für immer.«
    Das Mondlicht fiel auf ihr bleiches Gesicht, zeichnete die Konturen weich nach, ließ ihre geheimnisvollen, tief liegenden Augen aufleuchten ... ja, fast erglühen. Ihre sonst roten Lippen wirkten jetzt schwarz in dem kalten Licht, das alle Farben auslöschte, doch ihre Zähne waren makellos weiß, strahlend und ... groß und spitz.
    Der Mond wird die Wahrheit offenbaren?
    »Wusste ich’s doch«, kicherte er, trunken von Wein, Küssen und Euphorie. »Du bist kein Mensch ... du bist ja ein Vampir, mit diesen Zähnen ... das hätte ich am wenigsten vermutet ...«
    Sie lächelte. »Das liegt am Vollmond, mein romantischer, träumerischer Dummkopf.«
    »Ist mir nie aufgefallen ... Ich träume, ja? Optische Täuschung ... genauso wie die Meerjungfrauen draußen, wenn das Meer hellsilbern wird.« Er wusste, dass er Unsinn redete, doch er war über jegliche Vernunft hinaus, viel zu glücklich, voller Liebe. Dies war eine Nacht wilder Ausschweifungen, in der die schriftstellerische Phantasie mit ihm durchgehen durfte. Das gehörte in so einem Augenblick der Seligkeit eben dazu. Wofür lebte er denn, wenn er solche intensiven Momente nicht zuließ, die einen unzurechnungsfähig machten?
    »Träum weiter«, flüsterte sie zärtlich und näherte ihre Zähne seinem Hals.
    Nadja fuhr hoch. »Habt ihr das gehört?«
    Die anderen sahen sie verwundert an. »Was denn gehört?«, fragte Pirx.
    »Ich weiß nicht ... wie ein ferner Hall ...«
    »Du bist überreizt«, stellte David fest.
    Nadja schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin ganz sicher!
Irgendwas
geht vor sich!«
    Rian setzte sich auf. Seit dem Frühstück sprachen sie ergebnislos über das weitere Vorgehen und waren zu der Erkenntnis gekommen, dass Robert und Fabio in der Runde fehlten. Die beiden Freunde hatten immer Einfälle und Vorschläge eingebracht. Jetzt war es schon Nachmittag, und Nadja und ihre Gäste aus der Anderswelt waren keinen Schritt weiter. »Was genau hast du wahrgenommen?«, fragte Rian.
    »Ich kann es nicht identifizieren.« Nadja hob bedauernd die Schultern. »Als ob sich etwas nähere, aber ich weiß nicht, ob gut oder böse. Ich habe so etwas überhaupt noch nie gespürt. Wie eine blöde Vorahnung, versteht ihr? Aber ich
höre
sie, ich sehe sie nicht.«
    »Dann sollten wir auf alle Fälle bereit sein!«, piepste Pirx, sträubte kampfbereit die Stacheln und sprang vom Sofa.
    In diesem Moment erklang die Türglocke.
    Die Elfen fuhren zusammen. Nadja war sich sehr wohl bewusst, dass alle sie anstarrten. »Nur die Ruhe«, sagte sie mühsam. »Ist wahrscheinlich der Postbote.«
    »Ich gehe!«, erklärte Pirx und wollte an Nadja vorbei, doch sie packte ihn und hielt ihn fest.
    »Ein für Menschen unsichtbarer Igel nimmt meine Post
nicht
entgegen!«, flüsterte sie.
    »Aber ... wenn es gefährlich ist?«, schnatterte er.
    »Ich gehe«, sagte David und stand auf, aber Nadja setzte den Pixie ab und hob die Hand.
    »Macht euch nicht lächerlich. Das ist meine Wohnung, und ihr werdet schön hier warten, verstanden?« Als sie zur Tür ging, läutete es ein zweites Mal. »Ich komme ja!«
    Sie ließ die Kette vor der Tür und öffnete sie,

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