Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches - Schartz, S: Elfenzeit 5: Schatten des Totenreiches
so weit es ging. Dann stieß sie einen wütenden Laut aus. »
Du!
« Sollte das bedeuten, sie hatte
ihn
gehört? Ihr wurde fast übel bei dem Gedanken.
»Lass mich rein«, bat Darby O’Gill. »Bitte.«
»Glaub mir, es ist besser für dich, wenn ich das nicht tue«, sagte sie und wollte die Tür schließen, doch er hielt sie auf.
»Ich muss mit euch reden – mit euch allen«, beharrte er. »Nadja, glaub mir, ich komme als Freund.«
»Wer ist es? Warum brauchst du so lange?«, erklang Davids Stimme hinter Nadja, und sie spürte, wie er sich näherte. Seine Schritte konnte sie natürlich nicht hören.
»Lass nur, David, ich mach das schon«, rief sie über die Schulter und stemmte sich gegen die Tür. »Verflixt!«
»Ich kann die Tür auch eintreten«, sagte der rothaarige Schotte.
»Alebin?« David stand jetzt neben Nadja. »Waren wir immer noch nicht deutlich genug?«
»In dieser Welt bevorzuge ich die Anrede Darby O’Gill, wenn’s genehm ist«, sagte der Schotte. »Bitte, edler Prinz, lass mich ein! Ich muss mit euch reden, es duldet keinen Aufschub!«
Die gesamte Elfenschar hatte sich im Gang versammelt. »Schick ihn weg!«, verlangte Pirx. »Er hat uns verfolgt, der Mistkerl!«
»Nein, das habe ich nicht«, widersprach der Schotte. »Genauer gesagt, war ich vor euch hier.«
»Klar, weil du das Tor versteckt hast!«, fuhr Rian ihn an. »Denkst du, das lassen wir dir einfach so durchgehen?«
»Ich musste das tun, weil Nadja in Gefahr war, das sagte ich euch bereits! Ihr wärt ahnungslos in die Falle getappt. Jetzt macht endlich auf!«
Nadja schüttelte den Kopf. »Du hast die anderen gehört. Es ist nicht gerade die feine Art, seine Freundschaft anzutragen und die neuen Freunde dann so zu hintergehen. Verschwinde jetzt von der Tür, oder ich lasse David nach vorn. Er ist bewaffnet und sauer.«
Noch einmal drückte sie kraftvoll gegen die Tür, und Darby O’Gill wich endlich zurück. Die Tür fiel ins Schloss, und Nadja wollte aufatmen, da erklang seine Stimme dumpf durch das Holz: »Es geht um Nicholas Abe!«
Nadja erstarrte und sah die anderen um Rat suchend an. »Woher weiß er das?«, flüsterte sie.
»Das soll er uns jetzt tatsächlich erzählen«, entschied David, öffnete die Kette und riss die Tür auf. Er packte den Schotten am Arm und zog ihn herein. »Also gut, du hast gewonnen. Doch ich behalte dich im Auge.«
Er schob Darby vor sich her ins Wohnzimmer. Grog holte einen Stuhl aus der Küche, und David drückte den Meidling darauf. Mit gezücktem Kurzschwert blieb er seitlich hinter ihm stehen. Die anderen ließen sich wieder im Sessel und auf dem Sofa nieder.
»Ihr müsst mich anhören, dann könnt ihr immer noch entscheiden«, sagte der Schotte und sah sich um. »Nette Wohnung.«
»Darby!«, schnaubte Nadja. »Das ist kein Höflichkeitsbesuch, also rück mit der Sprache raus!«
Er hob beschwichtigend die Hand. »Ich habe bedeutende Informationen für eure Suche, und dann muss ein sicherer Ort für Nadja gefunden werden, denn sie befindet sich in sehr großer Gefahr. Königin Bandorchu hat zur Jagd auf sie aufgerufen.«
»Auf mich?«, fragte Nadja verdattert.
Grog war nicht überzeugt. »Woher willst du das wissen?«
»Ich habe meine Verbindungen in der Menschenwelt«, erläuterte Darby prompt. »Einige der hier ansässigen Elfen überlegen bereits, ob sie das Kopfgeld annehmen wollen.«
»Oh ... also das ...«, stammelte Nadja, in diesem Moment viel zu empört, um erschrocken zu sein. »Wieso will sie mich haben? Ich dachte, die Zwillinge ...«
»Dieser Befehl gilt ausschließlich für den Getreuen. Nur er darf die Zwillinge zu der Dunklen Königin bringen. Aber dich kann jeder fangen, Nadja. Die einzige Bedingung lautet, dass du am Leben bleiben musst.«
Nadja lief es eiskalt den Rücken hinunter. Hatte sie doch nicht unter Paranoia gelitten, als sie sich verfolgt gefühlt hatte? »Ich frage noch einmal: Warum?«
»Du bist die Grenzgängerin«, antwortete der Schotte. »Und ... eine Elfentochter. Das weiß seit deinem Auftritt in Venedig inzwischen jeder. Bandorchu glaubt, dass du ihr das Tor dauerhaft öffnen wirst. Und wer weiß, was sie sonst noch mit dir vorhat.« Er drehte den Kopf zu David und sah ihn bittend an. »Glaubst du mir jetzt endlich, dass ich euch nichts Böses will? Ich hätte Nadja längst vor eurer Ankunft fangen und an Bandorchu verkaufen können, aber stattdessen habe ich sie beschützt!«
»Warum solltest du das tun?«, fragte David kühl. »Du bist
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